Genau, schon wieder …
… war ich früh unterwegs und erklomm einen der umliegenden Hügel für einen Platz in der ersten Reihe beim Sonnenaufgang. Die anderen schliefen noch unten in den Zelten im Camp, dass noch eine ganze Weile im Schatten lag, während ich mich schon in der Sonne wärmen konnte.
Leider waren auch heute morgen keine Wildpferde zu sehen, die es hier in der Gegend zahlreich geben soll und nach denen ja auch der Campingplatz benannt wurde. Nichtsdestotrotz hatte sich der Ausflug gelohnt und ich kehrte zum Auto zurück um so langsam das allgemeine Aufstehen einzuleiten. Wie erwartet war es bei meine Ankunft noch ganz ruhig, aber schon bald hörte man das erste Knurren und Strecken.
Richtung Namib
Schon bei einem Blick auf die Karte ließ sich schnell erahnen, dass die heutige Strecke praktisch ausschließlich auf Schotter zurückzulegen sein sowie sehr viele Geraden haben würde. Wir hofften auf einen guten Zustand sodass die 350 km problemlos zu absolvieren sind.
Nach dem Frühstück ging es noch mal kurz nach Aus in den dortigen … naja, nennen wir es Tante-Emma-Laden. Das Geschäft war sowohl Lebensmittelladen als auch örtlicher Baumarkt. Zwischen Kugellagern und Autoreifen fanden wir die gesuchten Konserven und machten uns dann auch gleich auf den Weg.
Schon nach wenigen Kilometern bot sich dann das erwartete Bild. Wie erhofft war die Straße in guten Zustand und führte mit gefühlt nur einer Handvoll Kurven durch leere, wieder endlose aber sehenswerte Gegend. Das war es, was wir hier sehen wollten, gelegentlich nicht weit von der Piste stehende und gaffende Oryx komplettierten das Bild.
Unser heutiges Ziel war der Ort Sesriem am Rande bzw. am Tor zur Namib, der größten Sandwüste am Platz. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto häufiger waren die Ausläufer der typisch rötlichen Dünen am Horizont zu erkennen. Insgesamt kamen wir gut voran und genossen die Szenerie.
Bis zur Dune 45
Wir erreichten Sesriem gegen 16 Uhr, checkten ein und besuchten kurz unseren Stellplatz für einen kleinen Snack. Allzu viel Zeit wollten wir allerdings nicht ins Land streichen lassen, denn ein erster Ausflug in die Dünen der Namib lockten.
Der kleine Ort Sesriem ist Startpunkt einer 60 km langen Sackgasse zum berühmten Sossusvlei im Herz der Wüste. Nirgendwo anders kann man mit dem Auto soweit hineinfahren wir hier.
Unser Campingplatz lag als einziger bereits innhalb der Grenzen des Namib-Naukluft-Nationalparks, was es uns und seinen anderen Gästen ermöglichte, diesen erst eine Stunde nach Sonnenuntergang zu verlassen, während ausserhalb schlafende Besucher spätestens zum Sonnenuntergang das Tor in Sesriem passiert haben mussten. Entsprechender Vorteil galt auch für den Sonnenaufgang, den wir bereits direkt an den Dünen bewundern können würden, während sich die Besucher von auswärst dann erst auf die 60 km Strecke bis zum Sossusvlei starten durften.
Wir entschieden uns, den späten Nachmittag und frühen Abend an der Dune 45 zu verbringen. Die Düne liegt bei Kilometer 45 der besagten 60 km langen Straße, was ihr auch den einprägenden Namen verlieh. Als wir den Parkplatz erreichten, schien es so als hätten wir die Düne zunächst für uns, perfekt!
Das erklettern des überdimensionalen Sandhaufens erforderte so einige Anstrengungen. Spätestens aber, als dann nach den recht grauen letzten Stunden doch hin und wieder die Abendsonne durch die Wolken blitze, wurde man für alles antschädigt. Man ließ sich einfach begeistert nieder und versuchte zu begreifen, wo man gerade ist. Es war einmalig!
Als die Sonne kurz davor war, den Horizont zu berühren, begaben wir uns langsam auf den Rückweg zum Auto. Robert, Stefanie, Doreen und ich beobachteten die Sonne, bis sie komplett verschwunden war. Die Stimmung war eines sehr gelungenen Tages mehr als würdig.
Abendessen und Geselligkeit fielen heute zur Abwechslung eher kurz aus und es ging äußerst früh ins Bett, denn wir hatten morgen viiiel vor.