Bevor die Fahrt nach dem Ausschlafen weiter ging, entschieden wir uns noch die Wanderung zum Harwood Hole zu gehen. Das Harwood Hole ist eines von mehreren Höhlensystemen in Takaka Hill , welches am Ende des ca 3km langen Weges auf uns wartete. Es ist ein senkrechter Höhlenschacht und mit 357m einer der Tiefsten.
Der Weg führte uns durch einen Buchenwald, der allein schon ziemlich beeindruckend war. Kurz bevor wir die Höhle erreichten, zweigte ein weiterer kleiner Weg ab, der einen Lookout versprach. Nach etwas Kraxelei auf einem nicht ganz eindeutig erkennbaren Weg erreichten wir den Gorge Creek Lookout, der uns einfach den Atem raubte. Wie aus dem Nichts wechselte plötzlich die Szenerie und wir standen nicht mehr mitten im Wald, sondern auf bizarren und scharfen Kalksteinfelsen. Der Blick über das Takaka Valley und den Gorge Creek genossen wir einige Minuten.
Schließlich ging es weiter zum eigentlichen Ziel, welches wir nach nur wenigen Minuten erreichten. Auch das beeindruckend, wenn auch schwieriger zu begreifen und erst recht per Bild einzufangen, da selbst Tim in diesem Fall die direkte Kante an der senkrechten Höhle mied.
Bis zum Wasser, nicht bis zum Kap
Nach der Wanderung war unser Plan, die Golden Bay entlang in den Norden zu fahren. Der vorhergesagte Regen hatte sich bewahrheitet, aber dennoch waren wir guter Dinge und hatten die Hoffnung im Norden doch noch paddeln zu können.
Die Straße führte uns direkt am Meer entlang und durch die gerade herrschende Flut und den starken Regen, war der Wasserstand recht hoch und die ganze Umgebung wirkte ziemlich ungemütlich auf uns. Wir fuhren dennoch weiter, bis schließlich das Wasser teilweise kniehoch auf der Straße stand. Einige Autos fuhren langsam durch, aber wir waren uns unsicher wie tief es noch werden würde. Nachdem die Jungs zuerst etwas wagemutiger waren, entschieden wir uns trotzdem gegen das Risiko und kehrten etwas traurig den Rückweg an. Ein kleines Mittagessen im Regen, aber geschützt unter den Heckklappen unserer Autos, heiterte uns jedoch schnell wieder auf.
Herr der Fliegen … waren wir nicht
Schließlich erreichten wir irgendwann am Nachmittag unserem auserwählten Campingplatz, der eine schöne ruhige Gegend und eine Dusche versprach. Die Jungs checkten uns ein und wir machten uns anschließend auf die Suche nach einem schönen Platz, was auch gar nicht so schwer, da wir fast die einzigen Camper waren. In Anbetracht der wirklich idyllisch wirkenden großen grünen Wiese am Fluss mit den hohen Bäumen verstanden wir gar nicht, warum hier denn so wenig los war. Wie auch immer, wir freuten uns, den Tag entspannt bei besten Wetter und gleich frisch geduscht ausklingen zu lassen.
Nach nur wenigen Minuten außerhalb des Autos, während wir eine geeignete Parkposition suchten, wurden wir jedoch von unzähligen Sandlflys überfallen und mir, Doreen, war eigentlich sofort klar: „Hier halte ich es keine halbe Stunde aus!“. Während Natalie und ich hektisch jedes Fliegenvieh wegwedelten, besprühten sich die Jungs mit Chemie und bedeckten die restlichen Flecken Haut mit Klamotten. Schließlich setzten sich beide übertrieben entspannt in ihre Campingstühle und meinten schulterzuckend zu uns: „Geht doch eigentlich!“, während die Sandflys in Mund und Augen flogen.
Fliegenflucht
Schnell wurde wenig später auch den beiden klar, dass das kein entspannter Abend werden konnte. Wir nutzten also alle vier nacheinander die eine funktionierende Kabine im Duschwürfel, hinter deren Warmwassertechnik eigentlich nur Paul stieg. Nach dem der eine also schön heiß duschte und die anderen sich kalt erfrischten, verließen wir den bereits bezahlten Campingplatz wieder und suchten uns einen Sandfly-freien Platz.
Nach ein paar Kilometer Fahrt in eine Gegend die Tim und ich noch von unserer früheren Reise kannten, fanden wir an einer wenig befahrenen Schotterstraße einen geeigneten Platz mitten im Wald, an dem wir unser Lager für die Nacht aufschlugen. Hier konnten wir dann doch noch in Ruhe unsere leckeren Nudeln essen und den Abend genießen.