Einleitung
In alter Tradition, also wie schon einmal im Namibia-Blog, gibt es auch unter den Oman-Reiseberichten wieder einen Gastbeitrag, liebevoll verfasst von Sabrina. Auf gehts …
Aus den kühlen Bergen waren wir nun zurück am Meer. Lang darauf gefreut, sollte Phil endlich die Möglichkeit haben, im Oman zu Kiten. Schließlich soll die Nordküste des Landes zu den besten Kitespots der Welt gehören! – Diese Chance musste genutzt werden! Doch Wind und Wetter braucht es trotzdem, vor allem außerhalb der Saison. Finger angeleckt, in die Luft gehalten und – nichts gespürt – gar nichts. Kein laues Lüftchen, keine sanfte Brise. Naja, vielleicht am nächsten Tag. Erstmal schauen, ob man hier überhaupt das Equipment leihen konnte.
Auf ging es also zu einem Hotel, an dessen Strand ein Tauchzentrum mit Wassersportequipment sein sollte. Durch das Nobeletablissement gelang man, vorbei an gut betuchten Hotelgästen am Pool, auch zum Strand. Das kleine Hüttchen, durch das die Angestellten mit locker sitzenden Flipflops schlurften, war uns gleich sympathisch. Eine der Mädels war sogar Deutsche und konnte uns die wichtigsten Infos geben – nämlich, dass wir hier komplett falsch waren. Glücklicherweise wusste sie aber auch, wen wir stattdessen erreichen können und drückte uns auf unkomplizierte Weise ihr Handy in die Hand. Nach ein paar kurzen Telefonaten hatte Phil raus, dass er sich mit einem Kiteguide am darauf folgenden Tag in der Nähe treffen kann, da das kleine „Unternehmen“ keinen festen Standort hatte. Die Hinweise im Netz waren völlig veraltet, als lief es per Mund-zu-Mund-Propaganda. Auch gut.
Ein Bootsfahrt die ist lustig
Was aber machten wir nun aus dem angebrochenen Tag? Tauchen? Am Strand lungern? Muscheln sammeln? – Besser: Wir liehen uns kurzer Hand die einzigen beiden verfügbaren Einsitzer-Kajaks und das große Stand-up-Paddle-Board, was uns schon draußen vor der Tür begeisterte.
Tim stattete sich vorher im Tauchshop noch mit einer wasserdichten Tasche aus – denn keinesfalls konnten wir ohne Kamera ein Abenteuer starten – wo blieben dann all die schönen Erinnerungen? Mit einem leicht mulmigen Gefühl, das gute Stück mit in den wackeligen Kahn zu nehmen, trugen wir unsere Ausstattung zum Wasser. Von der Küste aus konnte man ein paar kleine Inselchen sehen, welche das Ziel sein sollten. Die Jungs in ihre Kajaks und die Mädels zu zweit aufs SUP, paddelten wir los. Natürlich sicherer als sicher mit knalligen Schwimmwesten bestückt.
Schon bald erreichten wir die erste Steininsel. Glücklicherweise war grad Ebbe, sodass wir die Boote leicht an Land ziehen und aussteigen konnten. Nachdem alle einmal das SUP im Stehen probiert hatten und ein paar Faxen und Fotos gemacht waren, ging es weiter um die Insel herum. Das Wasser wurde immer flacher und ehe wir uns versahen, saßen wir fast auf. Dumm nur, dass wir mit Blick durch das glasklare Blau feststellen mussten, dass sich unter uns Massen an stachelig-schwarzen Seeigeln befanden. Für die Mädels war es zu zweit auf dem schaukeligen Paddleboard schon eine kleine Herausforderung, sich wieder aus dem flachen Gewässer herauszulotsen, ohne panisch in den einen oder anderen Seeigel abzusteigen. Da ja aber bekanntlich auch Frauen gut fahren und rangieren können, wurde auch diese Hürde mit Bravour gemeistert. 🙂
Zurück an Land tauschten wir das Sportgerät gegen eine sehr willkommene und erfrischende Dusche, einen kleinen Snack und jede Menge restlichen Nachmittag, um die Sonne zu genießen.
Da sich das Wasser immer noch zurückzog, war der Weg bzw. die Sandbank frei zu einer weiteren Insel, auf der uns ein kleines Türmchen schon während der Bootsfahrt immer wieder ins Auge stach. Drei faule Reisende ließen es sich am Strand mit Buch, beim Muschelsammeln und einem Nachmittagsnickerchen gut gehen. Tim spazierte derweil, mit Abenteuerlust und Fotografierlaune, in Richtung der kleinen Festung los. Es sollte sich lohnen.
Gipfeltürmchen
Hier und da stand trotz Ebbe noch etwas Wasser, es hieß also Hosenbeine hochkrämpeln. Die tausenden Möven machten sich da weniger Kopf, denn die Flachen Pfützen mit den zurückgebliebenen Krabben und kleinen Fischen war wie ein gedeckter Tisch für sie. Auf der Insel angekommen, offenbarte sich mal wieder das zwiegespaltene Bild des Omans: Liebevoll angelegte Wege, Treppen und kleine Rastplätze führten in Richtung des als Ausflugsziel und Picknickplatz gedachten kleinen Fortsauf dem Gipfel der Insel. Allerdings war alles verwahrlost, runtergekommen und hoffnungslos vermüllt. Wie wir später erfuhren, konnte eine in der Nähe begonnene Hotelanlage nicht fertiggestellt werden, womit auch eine weitere Pflege der Anlage hinfällig geworden war. Sehr schade, war es doch wirklich schön hier oben. Der Turm war offen und begehbar, mit dem Handy als Taschenlampe bahnte ich mir den weg durch den Müll die kleine Wendeltreppe hinauf. Selbst die Leiter durch die Dachluke bis hoch zur Fahnenstange hätte ich gehen können, mit der Fototasche behangen aber reichte mir die Etage mit den Fenstern.
Fast-Dinner … aber langsam
Den wunderbar sonnigen Strandtag ließen wir wie immer mit gutem Essen ausklingen. Heut stand zur Abwechslung mal SUBWAY auf der Menükarte. Dazu gabs einen leckeren, frisch gepressten Mango- bzw. Bananensaft und anschließend eine Kugel Eis. Alle waren glücklich … und müde! 😉