Ein neuer Morgen, ein weitere Blick gen Himmel. Perfekt … farblos, wenig animierend zum herumlaufen im Freien und somit mehr als geeingnet für ein Besuch im Mussée de Louvre.
Also mit der Metro direkt hin und hoffen, dass die Schlange nicht zuu lang ist. Und tatsächlich, sie war überraschend kurz. „Nur“ eine Stunde haben wir vom Einreihen draußen vor der gläsernen Pyramide bis zum Zeitpunkt, an dem wir die Eintrittskarten in den Händen hielten, gebraucht. Top!
Drinnen brauchten wir erstmal eine kurze Pause, bevor wir uns in das Getümmel stürzten. Die Massen aus der Vorhalle verteilten sich zwar verhältnismäßig gut, aber von „gemütlich“ ein paar Skulpturen und Gemälde anschauen konnte dennoch nicht die Rede sein. Einige wenige schienen dabei wirklich an den einzelnen Stücken interessiert zu sein. Die Mehrheit folgte jedoch einfach nur der äußerst guten Ausschilderung in Richtung „italienische Maler“. Man spührte quasi, dass man DEM Bild immer näher kam, denn die zuvor geglaubt gut verteilten Massen schienen sich langsam wieder zu sammeln und irgendwann geschlossen eine gemeinsame Richtung einzuschlagen. Man musste nicht lange folgen und plötzlich stand man vor ihr … im weiteren Sinne!
Im Raum waren dreimal soviel Augen wie Peronen, die Gemälde nicht mitgezählt. Es war schon irgendwie Wahnsinn, wie diese Zähflüssige Menschenmasse gaaaaanz langsam in Richtung Absperrung floß, um sich, dort angekommen, an den Seiten wieder in den großen Raum zu verteilen. Es war durchaus beeindruckend, das wohl bekannteste Portrait der Welt in Natura zu sehen … aber nach etwa 5 Minuten erliegt die innere Spannung recht schnell wieder der etwas bedrückenden Bahnhofsatmosphäre.
Auf nicht allzu direktem Wege zum Ausgang passierten wir diverse Flügel des Louvre und entdeckten weitere durchaus bekannte Bilder und auch Statuen. Es war interessant, aber irgendwie äußerst anstrengend und so machte sich Erleichterung breit, als wir wieder bla.. ähm grauen Himmel über den Köpfen hatten. Durchatmen war angesagt.
Nach einer kurzen Beratung war wieder Metro angesagt. Wir machten uns auf den Weg in das Stadtviertel La Defense. Was mir eigentlich als ruhiges, modernes, vor allem aber gepflegtes Stadtviertel in Erinnerung geblieben war, sollte sich in den knapp 14 Jahren seit meinem letzten Besuch doch etwas gewandelt haben. Doreen war kaum von der Rolltreppe aus der Metrostation herausgetreten, schon meinte sie, er gefalle ihr hier nicht. Ich konnte nicht wirklich wiedersprechen. Zwar war es nicht wirklich dreckig, aber auf unserem Weg zum Grand Arc de La Defense wirkten die meisten der Glas- und Betontürme dieses pariser Finanz- und Verwaltungsviertels verwahrlost, teilweise runtergekommen. Am großen weißen Bogen angekommen, dachten wir zunächst, wir könnten auch auf diesen hinauf und einen Blick von der Aussichtsplattform werfen. Leider weit gefehlt: Die Aussichtsplattform wurde vor einigen Jahren aus bau- sowie sicherheitstechnischen Gründen geschlossen. Seit dem schien auch niemand mehr die Ticketkassen sowie die außen verlaufenden Fahrstühle betreten, geschweigedenn geputzt oder gewartet zu haben. Fenster waren gesprungen, technischen Anlagen defekt. Es war schon irgendwie erbärmlich 🙁 Das einst strahlende zentrale Bauwerk des Viertels hat stark an Glanz verloren. Nun hatte ich Doreen hierher geschliffen und dann sowas.
Mit dem leichten Frust kam auch der Hunger. Zumindest hierfür hatte die Ecke der Stadt für uns noch etwas zu bieten. Vapiano, ein Restaurant, dass in Dresden und in vielen anderen deutschen Städten, aber auch in Australien und Dubai schon von uns besucht wurde, durfte den Moment für uns retten. Wein und Pasta, alles gut.
Wir nutzen das gemütliche Essen auch gleich ein bisschen zum Ausruhen, denn heute wollten wir vor dem abendlichen Spaziergang nicht noch mal zurück ins Hotel.
Die gelbe Linie M1 brachte uns später zurück ins Zentrum der Stadt. Vom Centre George Pompidou liefen wir über einen kleinen Umweg an der Seine entlang zum nicht allzuweit entfernten Notre Dame. Die Brücken und Häuser waren schön beleuchtet und versprühten den typisch nächtlichen pariser Charm. Die Türme von Notre Dame ragte dabei stets über die Dächer der Häuse.
An der Kirche selbst war es zu dieser Stunde natürlich deutlich ruhiger als noch zwei Tage zuvor gegen Mittag und somit auch viel angenehmer. Die Stimmung war sehr gut.
Letztes Ziel heute war noch mal das Louvre, an dem sich viele Fotografen sowie ein Brautpaar mit Profi tummelten und sich gegenseitig am Schießen des perfekten Bildes hinderten. Besonders um Dunklen machen die gläsernen Pyramiden in der barocken Umgebung einiges her.
Und so endete dieser Tag da, wo er begonnen hatte, am Louvre.