Ein paar Tage in Dubai
26. November 2011 von TiDo

Nach 18 Stunden Aufenthalt am Flughafen in Christchurch, 3 Stunden Flug nach Sydney, 5 Stunden Aufenthalt in Sydney und schließlich fast 14 Stunden Flug nach Dubai, fielen wir am Vormittag 11:00 Uhr auf das Bett in unserem Hotel. Geplant war eine kurze Mittagsruhe von 1-2 Stunden. Als wir jedoch wieder erwachten und schon alles dunkel war, wurde uns klar, das der Tag wohl gelaufen war. Wir schliefen noch die ganze Nacht durch.

Am Samstag, 19. November, begann dann unsere Entdeckung Dubai´s, bei staubtrockenen 32Grad. Gerade aus dem kühlen Neuseeland gekommen, war das schon eine Umstellung. Und auch die Autos fahren hier auf der falschen Straßenseite, die ja eigentlich die Richtige ist. Wir sind verwirrt.

Aber zum Glück sind wir in Dubai nicht mit dem Auto unterwegs. Mit der komplett Führerlosbetriebenen (und zum Glück voll klimatisiert) Metro kamen wir vom Hotel zum Stadtzentrum und in die umliegende Stadtteile. Schon beim Anblick der Metrostationen wird einem klar, wieviel Geld oder besser gesagt Öl, dieses Land besitzt.

Die Züge sind eingeteilt in „Gold Class“, ein Wagon für Frauen und Kinder und einer für die „Holzklasse“. Beim Ein- und Aussteigen wird gedrängelt was das Zeug hält. „Erst raus, dann rein!“ – gibt es nicht! Und wenn man meint, der Zug ist voll, irrt man sich gewaltig.

Natürlich dreht sich in Dubai fast alles um den berühmten Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt mit 828 Metern. Schon vom Flughafen aus haben wir ihn sehen können und selbstverständlich war er auch unser erster Anlaufpunkt. Irgendwie realisiert man die Größe des Gebäudes nicht auf Anhieb. Man muss es erstmal richtig wirken lassen. Wir standen davor, schauten immer wieder nach oben, bekamen dann fast eine Genickstarre… versuchten verzweifelt Fotos zu machen und stellten fest, das einfach immer wieder die Spitze des Gebäudes fehlt. Und so langsam wurde uns klar, das der Burj Kalifa ein unglaubliches Bauwerk ist. Ein schönes Bauwerk und das nicht nur wegen der Höhe.

Wenn man dann schon einmal vor dem höchsten Gebäude der Welt steht, will man natürlich auch hinauf. In der 124. Etage befand sich die Aussichtsplattform, leider nicht ganz oben sondern „nur“ auf einer Höhe von 452 Metern. Die Aussicht auf Dubai, eine Stadt mitten aus der Wüste hochgezogen, war ziemlich beeindruckend.

Direkt neben dem Burj Khalifa befindet sich die „Dubai Mall“, das zweitgrößte Einkaufszentrum der Welt (das Größte befindet sich ebenfalls in Dubai 😉 ) In der Dubai Mall befinden sich neben den 1200 Geschäften und 120 gastronomischen Einrichtungen, eine Eislaufbahn, musikgesteuerte Springbrunen, eine 24m hohe Wasserkaskade, ein Multiplexkino mit 22 Sälen, ein Präsentationszentrum, ein Abenteuerland für Kinder und den größten Gold-Souk der Welt mit 200 Goldgeschäften. Außerdem erstreckt sich ein riesiges Aquarium über 3 Etagen.
Wir spazierten mehrere Male durch die Mall, behielten jedoch selten den Überblick und waren mit der Anzahl der Geschäfte manchmal einfach überfordert. Jedoch war es schön anzusehen, anders als übliche Einkaufszentren. Es war prunkvoller, leuchtender, goldener…

Jeden Abend findet vor der Dubai Mall und dem Burj Khalifa eine Licht-Wasser-Musik-Show statt. Beschreiben kann man es nicht, aber wir haben so einige Male Gänsehaut bekommen. Arabische Musik, im Takt dazu Wasserfontänen bis zu 150 Meter hoch und das jeden Abend von 19 bis 23 Uhr. Irre die Araber 😉

Wir spazierten auch etwas außerhalb des Zentrums, um zu sehen, wie die Menschen hier in Dubai eigentlich so leben. So außerhalb der Metro oder der Mall, wo doch immer alles klimatisiert war, kamen wir dann mächtig ins schwitzen. Trockene, staubige Hitze… Dubai ist eine Wüstenstadt. Überall befindet sich Sand. Kein Rasen, keine Büsche, Pflanzen oder Bäume (es sei denn nachträglich angeplanzt), überall einfach nur Sand. Dazu Sandfarbene, flache Häuser und zwischendrin unzählige Moscheen.

In Dubai gibt es über 1000 Moscheen. 5 Mal am Tag ist die Gebetsmusik zu hören. Von allen Seiten hört man den Gesang. Das gab eine schöne Athmosphäre und dann wird einem bewusst, in welch religiösen Land man sich eigentlich befindet.

Leider konnten wir keine Moschee von innen sehen, da wir die begrenzte Stunde Besuchszeit in der einen für Besuche vorgesehen Moschee verpasst haben.

Bei unseren vielen Spaziergängen durch die Stadt, bekamen wir ein wenig den Eindruck das die Scheiche in Dubai wohl ein bisschen an Größenwahnsinn leiden. Überall wird gebaut, es ist schwierig Fotos ohne Baukräne darauf zu schießen. Die meisten Gebäude stehen jedoch leer.

Überall liest man von größten, längsten, luxuriösesten, einzigen „…“ der Welt. Alles soll irgendwie einzigartig, besonders und spektakulär sein. Dabei geht jedoch ein wenig die Touristenfreundlichkeit verloren. Fußwege kreuzen plötzlich eine Mauer und man weiß nicht mehr wo man langlaufen soll. Die tolle „Dubai Mall“ hat für Fussgänger gar keinen richtigen Haupteingang. Es gibt lediglich einen Tiefgarageneingang, in denen auch die Buse hineinfahren. Fußwege verlaufen sich jedoch im Nichts. Straßen kann man nicht überqueren, das es keine Ampeln oder Fußgängerüberwege gibt. Gebäude, die für die Touristen beworben werden, kann man sich nicht anschauen, da sie eingemauert sind und kein Weg heranführt.
So zum Beispiel der Burj Al Arab, das luxuriöseste und teuerste Hotel der Welt, zu dem noch das höchste reine Hotelgebäude der Welt. Es steht direkt am Wasser, auf einer künstlich angelegten Insel. Wir wollten in die Nähe des Hotels ans Wasser, aber Pustekuchen. Hohe Mauern schirmten uns ab und wir konnten nur von Weitem und durch ein paar Palmen einen Blick erhaschen. Wir liefen ein paar Kilometer die Straße entlang und fanden dann doch einen Weg ans Wasser. Die Sonne ging bereits unter und wir bekamen noch einen hübschen Blick auf das Hotelgebäude.

Am letzten Abend in Dubai schauten wir uns noch einmal die Wassershow am Burj Khalifa an. Als hätte es jemand gewusst, wurde zum Wasserspektakel das Lied „Time to say Goodbye“ gespielt. Wir beide hatten einen Klos im Hals, hielten uns an der Hand und genossen das Schauspiel. Innerlich versuchten wir uns zu verabschieden …