3 Mal dürft ihr raten …
… richtig! Der Wecker läutete einen neuen Tag ein, zumindest für mich. Auch Robert entschied sich heute wieder für ein oder zwei Stunden länger Schlafen.
So machte ich mich also allein auf den kurzen Marsch auf die Anhöhe, die sich im Westen am Campingplatz vorbei zog und einen schönen Blick auf die weite Ebene östlich des Roadhouses bot. Allerdings blieb ich dort oben nicht ganz allein. Ein anderer Tourist, der kurz nach mir hinauf kam, jedoch an mir vorbei und den Pfad noch weiter ging, wurde von einer kleinen Katze verfolgt. Erst sah es so aus, als würde sie zu ihm gehören. Während er aber weiterlief, blieb die Kleine bei mir und leistete mir Gesellschaft.
Gegen 7:00 Uhr kam ich zurück zum Lager, wo die anderen scheinbar gerade erst aus den Zelten gekrochen waren. Da Milch und Müsli heute für Auswärts geplant waren packten wir dann auch schon so langsam unsere 7 Sachen. Stefanie holte sich noch einen frischen Kaffee aus dem Roadhouse bevor wir uns von der guten und stylisch gestalteten Unterkunft verabschiedeten.
Frühstück am Abgrund
Nun machten wir uns also noch mal auf die halbe Stunde Fahrt zum Canyonrand. Gestern noch nach den Touristengruppen hier gewesen, erreichten wir heute wohl vor diesen den Hauptaussichtspunkt, dessen Sitzmöglichkeiten und Tische wir für unser heutiges Frühstück mit Blick nutzten. Die Sonne schien, das Essen schmeckte, es war ein guter Start in den Tag.
Unser heutiges Etappenziel und erste feste Unterkunft war von hier aus am gegenüberliegenden Rand der Schlucht zu sehen. Obwohl keine 10 km Luftlinie enfernt, lagen mit dem Auto aber knapp 380 km bis zur dortigen Ankunft vor uns. Nach einem weiteren kurzen Abstecher zu einem letzten Ausflugspunkt auf dieser Seite des Fish River Canyons nahmen wir die südliche Route zum Ziel in Angriff.
Einmal komplett untenrum
Die Gegenden waren überraschend abwechslungsreich, die Schotterstraßen in hervorragendem Zustand. Sie zogen sich durch weite flache Steppen, die sich mit steinigen Hügeln abwechselten. Zwischendrin wieder endlos scheinende sandige Wüsten.
Am südlichsten Abschnitt unserer Reise folgen wir eine Weile dem Lauf des Orange River, der sogar Wasser führt und dessen anderes Ufer bereits zu Südafrika gehört. In den Orange River mündet auch der Fish River, den wir nicht unweit dieser Mündung nun erneut überqueren, wobei auch an diesem Ende kein fließendes Wasser im Flussbett zu sehen ist.
Häusschen am Hang
Gegen 15:30 Uhr erreichten wir die 19 km lange Zufahrt zur Fish River Lodge. Geglaubt kurz vor dem Ziel forderte der bestenfalls Pfad zu nennende Weg weitere 40 Minuten, bevor wir endlich den Toyota vor dem Haupthaus der Lodge parken konnten.
Kaum aus dem Auto gestiegen empfing uns bereits eine lächelnde kleine Dame mit Handschlag sowie einem eisgekühltem Getränk und begleitete uns auf die Terrasse für die Formalitäten.
Obwohl der blaue Pool uns bereits anlachte bezogen wir vier erstmal zwei der 20 zweibettigen Chalets, die sich rechts und links vom zentralen Haupthaus wie an der Schnur gezogen direkt an der Kante des Fish River Canyons aneinanderreihen.
Ein jedes dieser Chalets bot aus dem Bett den Blick durch die großen Fenster über die eigene Terrasse hinaus in die Schlucht. Ein großes Bad mit innen- sowie außenliegender Dusche gehörten ebenfalls dazu. Sogar eine äußerst effektive Moskitoabwehr ist in die abgehangene Zwischendecke integriert. Man fühlte sich auf anhieb wohl … naja, Stefanie ließ zunächst eine handtellergroße Spinne sowie eine ca. 14 cm lange Heuschrecke aus dem Zimmer entfernen, aber am Ende, so denke ich, bezog auch sie zufrieden das Häusschen am Hang. 😉
Nun war es wirklich höchste Zeit für den Pool. In der noch wärmenden Abendsonne planschten wir noch ein bisschen bis wir uns kurz vor 19 Uhr fürs Abendessen fertig machten. Zur Übernachtung gehört nämlich nicht nur Frühstück, sondern auch ein 3-Gänge-Menü, bei dem wir einen weiteren schönen Tag ausklingen ließen.