An den Rand des Flusses Fisch
28. Oktober 2014 von TiDo

Frühaufsteher²

Nach einer Nacht mit etwas Ziegengemecker und etwas Tummult im 30 Parteien Vogelnest nebenan wurde man erneut vom Wecker aus dem Schlaf geholt. Diesmal stand aber nicht nur ich auf, sondern auch Robert war von der Partie.
Ein paar schöne Eindrücke von Köcherbäumen im Sonnenaufgang wurden angestrebt und ich denke, es ist uns ganz gut gelungen.

Anschließend gab es wieder unser bereits am Vortag bewährtes Frühstück. Das Zusammenräumen unseres Krams ging heute allerdings schon etwas schneller von Statten, wobei natürlich nach wie vor Optimierungspotenzial vorhanden ist.

Wie schon am Vortag gab es auch am Mesosaurus Bushcamp die Möglichkeit, ein bisschen mit dem Auto herumzufahren, die wir natürlich nutzten. Der kleine Ausflug führte uns in die felsige Umgebung, die scheinbar optimalen Lebensraum für die Köcherbäume bietet. Dabei sei noch erwähnt, dass auf den zahlreichen Bildern nicht etwa immer der selbe Baum zu sehen ist, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Nichtsdestotrotz, die frappierende Ähnlichkeit lässt sich natürlich dennoch nicht von der Hand weisen.

Von Keetmanshoop bis Cañon Roadhouse

Unsere heutige Etappe führt uns vorbei an Keetmanshoop, wo wir einen erneuten Stopp zum Tanken und Kaufen von mehr Wein einlegten, bis zum Cañon Roadhouse in der nähe des Fish River Canyons.
Stefanie war heute unsere Pilotin und chauffierte uns.
Die Straßen und Schotterpisten bahnten sich wieder durch endlos weit scheinendes Land, meist mit flachen Steppen rechts und links des Weges sowie Hügeln und langgezogenen Bergketten im entferten Hintergrund.

Je weiter wir uns von größeren Siedlungen oder landwirtschaftlich genutzten Flächen entferten, desto häufiger bekamen wir auch Tiere zu gesicht. Die Oryx waren dabei deutlich unerschrockener als z.B. die Strauße, die einem auch nur beim verlangsamen der Fahrt sofort die puschelig weißen Schwanzfedern zuwandten und geschlossen die Flucht ergriffen. Die Springböcke allerdings setzten ihre Priorität auf Schatten und ließen sich nicht in die heiße Sonne treiben.

Das Cañon Roadhouse erreichten wir gegen 14:30 Uhr. Zum Roadhouse gehört ein Campingplatz, der heute unser Platz zum Übernachten sein wird. Wir checkten also schon mal ein und besichtigten kurz unseren Stellplatz. Anschließend ging es aber erstmal ins angeschlossene Cafe auf ein Stück des sogar im Reiseführer umschwärmten Amarula-Käsekuchens. Und tatsächlich, der Kuchen war zwar keine leichte Kost, aber voll lecker. Das ganze entspannt im Schatten mit erfrischenden Getränken bzw. Kaffee … perfekt! 🙂

Fish River Canyon von Osten

Ausgeruht und gestärkt starteten wir nun zur eigentlich Attraktion hier in der Gegend, den Fish River Canyon. Den Fluss mit dem Namen Fish hatten wir ja bereits gestern einmal überquert und heute nun wollten wir sehen, was er zu seinen fließenden Zeiten in den letzten Jahrmillionen so angerichtet hat.

Knappe 30 km vom Roadhouse entfernt gab es dafür mehrere anfahrsowie anlaufbare Aussichtspunkte am oberen Rand des zweitgrößten Canyons der Welt. Wie ließen keine aus und klapperten mit Begeisterung alle ab. Als wir ankamen, waren die letzten Bustouren gerade am Leute verladen und so hatten wir bei schon fast ein bisschen unheimlich wirkender Ruhe die besten Aussichten. 🙂 Die Weite bzw. die Entfernungen waren kaum zu begreifen.
Das Bewandern des Canyons ist übrigens mittlerweile nur noch im Rahmen von Führungen erlaubt, da vor einigen Jahren mehrere private Wandere die Dimensionen, vor allem aber die Hitze unterschätzten und zu Tode kamen. Selbst diese geführten mehrtägigen Ausflüge finden daher nur in den Wintermonaten, dort Mai bis August, statt.

Auf dem Weg zurück ins Camp einigten wir uns dann darauf, morgen an einem der Aussichtspunkte zu frühstücken.
Nun aber war erstmal Abendessen angesagt. Ganz klar, Robert sorgte für glühende Holzkohle und Fleisch vom Grill. Letzteres gab es auf einem Bett von Hüttenkäse um Dosenmischgemüse sowie Baked Beans. Auch wenn es nicht so klingt, alle waren zufrieden! 😉