4 Wochen Neuseeland haben wir nun noch vor uns. Der Anfang unserer Reise nach Neuseeland war begann etwas holprig und wir bekamen es direkt etwas mit der Angst zu tun, dass unser Neuseelandabenteuer von einem schlechten Karma umgeben ist.
Angefangen hatte alles mit einer simplen Frage. Wie kommen wir von unserem Hostel in Sydney zum Flughafen, ohne die teure Flughafenverbindung nutzen zu müssen? Wir hatten eine gültige Wochenkarte für Bus, Bahn und Fähre und suchten einfach nur nach einer Verbindung zum Flughafen. Jedoch konnten uns Touristinfomrationsangestellte nach mehrmaligen Fragen keine genauen Auskünfte geben und wirkten schnell genervt. Selbst das Personal im Verkehrszentrum, antwortete mit patzigen, knappen Antworten: „Müsste die Buslinie 400 sein, bin mir aber nicht sicher!“ Wo soll man denn sonst fragen, wenn nicht im Verkehrszentrum? So etwas waren wir ja von Australien gar nicht gewohnt…
Mit ein paar ungenauen Informationen schlugen wir uns durch und fanden nach einigen Minuten herumirren (mit einem 20kg Rucksack auf dem Rücken ist das eine absolute Quälerei…) dann doch die richtige Buslinie, welche uns ohne Zuzahlung zum Flughafen brachte.
Erleichtert, das wir noch gut in der Zeit lagen, machten wir unsere Rucksäcke Abgabe bereit und gingen zum Check-in. Der nette Jet-Star-Mitarbeiter bearbeitete unsere Unterlagen und Pässe und informierte sich über unsere Reisepläne. Er wollte unter anderem wissen, wie lange wir in Neuseeland bleiben wollen. Dann fragte er nach unserem Rückflugticket. Ähm… wir haben noch keinen Rückflug gebucht. Daraufhin meinte er, er könne uns nicht einchecken, wenn wir keinen Rückflug haben. Die Neuseeländer scheinen es da etwas genauer zunehmen als in Australien. Na herzlichen Glückwunsch.
Da hatten wir uns scheinbar nicht genau informiert und nun haben wir den Salat.
Tim versuchte mit etwas Geschick, den Mitarbeiter davon zu überzeugen, das wir tatsächlich nur 4 Wochen in Neuseeland bleiben wollen, dieser wollte es jedoch schwarz auf weiß bestätigt haben. Hartnäckig wies er uns darauf hin, das wir noch knappe 20 Minuten haben um einchecken zu können und verwies uns damit an eine Dame am Servicetresen, die uns einen Rückflug buchen könne.
Uns flatterte das Herz. Würden wir jetzt unheimlich viel Geld für ein Rückflugticket bezahlen müssen, weil uns nichts anderes übrig bleibt, als das zu nehmen, was die Servicedame uns anzubieten hat? Würden wir unseren Flug noch bekommen? Wenn nicht, wann geht der nächste Flieger nach Auckland und was kostet der Spaß dann? Mal ganz abgesehen von unserem Auto, welches wir ja bereits gebucht hatten…
Nun, die Dame lies sich zwar unendlich viel Zeit, die wir ja nicht wirklich hatten, schnatterte zwischendrin immer wieder mit Kolleginen, aber hatte letztenendes doch einen Flug für uns, der preislich ganz „normal“ war und auch zu unserem gewünschten Termin passte. Nur etwas passte nicht und zwar das Ziel: Sydney! Umsonst verabschiedet 😀
Egal, wir waren froh und jagten wieder zum Check-in und dann direkt zum Gate, ein paar Minuten später saßen wir im Flugzeug. Geschafft, alles nochmal gut gegangen. 18:30 Uhr hoben wir ab…
3 Stunden später plus 2 Stunden Zeitverschiebung, also 23:30 Uhr Ortszeit, landeten wir in Auckland. Es regnet. Aber wir hatten uns nicht nur vom Land Australien verabschiedet, sondern auch vom sonnigen, warmen Wetter, somit waren wir darauf eingestellt.
An der Passkontrolle gab es keine weiteren Probleme und wir steuerten zur Gepäckausgabe, wo mein Rucksack schon fröhliche Runden auf dem Band drehte. Nun mussten wir nur noch auf Tim´s Rucksack warten. Wir warteten und warteten und warteten… „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann …“
Tim´s Gepäck ist wohl in Sydney geblieben. So eine Sch… Also doch ein schlechtes Karma!
Der nächste Flug von Sydney nach Auckland kommt am nächsten Abend um die selbe Zeit und wenn sie den Rucksack finden, würde er dann mitkommen.
Naja, da nützt alles aufregen nichts, daran kann man nix ändern. Wir suchten uns also ein gemütliches Plätzchen im Flughafen, es war bereits 1:00 Uhr. Wir hatten keine Übernachtung gebucht, sondern wollten die paar Stunden bis zum Morgen im Flughafen verbringen und dann unser Mietauto abholen, dessen Firma direkt am Flughafen ist.
Eine gepolsterte Sitzbank mit Tisch und Steckdose (für den Laptop) in der Nähe gehörte uns. Noch schnell einen Happen zu Essen bei McDonalds holen und dann gemütlich machen, das war der Plan. Ich bestellte, zieh die EC-Karte durch das Gerät… piep piep „Error“. Hm, falscher Pin? Falsche Richtung? Nee, alles richtig gemacht.
Mit unserer australischen EC-Karte können wir nicht in Neuseeland bezahlen und das obwohl wir extra in der Bank in Australien danach fragten und die uns versicherten, das dies kein Problem sei. Pustekuchen! Anscheinend muss man doch irgendwas aktivieren.
Na gut, etwas Bargeld haben wir ja noch. Ich zücke die Scheine und die Frau von McDonalds schüttelt mit dem Kopf. *Hand an Kopf klatsch* Wir haben ja nur australisches Geld, befinden uns aber nun in einem anderen Land. Ach Mensch, die Uhrzeit macht sich bemerkbar.
Am Geldautomaten bekamen wir schließlich Geld und konnten zumindest erstmal unsere McDonalds Rechnung bezahlen.
Dann jedoch standen wir vor dem nächsten Problem: Wie bezahlen wir unser Auto am nächsten Morgen? Wir versuchten das Geld am Automaten abzuheben, jedoch ist der tägliche Betrag begrenzt und reichte nicht. Es ist wie verhext. Was kommt als nächstes?
In den nächsten Stunden ruhten wir uns etwas aus, schauten Filme auf dem Laptop und nutzten die ruhigen Stunden zwischen 2:00 und 5:00 Uhr, in denen scheinbar kein Flug ging, für ein paar leichte Nickerchen. Ab 5:00 Uhr herschte wieder reges Treiben und an Schlaf war nicht mehr wirklich zu denken. Wir versuchten uns wach und fit zu halten, ich mit einem Kaffee und Tim mit einem Banananen-Energie-Shake. Funktionierte jedoch nur bedingt.
Gegen 9:00 Uhr riefen wir die Mietfirma an, die in der Bestätigungsmail einen Abholservice anbot. Die Dame am Telefon wusste von unserer Buchung und 10 Minuten später war der Shuttle da. Bloß gut, da funktionierte mal was. Wir hatten schon Bedenken, das unsere Buchung vielleicht noch irgendwo untergegangen ist. Hätte ja irgendwie noch dazu gepasst.
Unser Auto war jedoch noch nicht Übergabe bereit. So mussten wir noch etwas warten, was uns nicht sehr störte, da wir eh noch nicht wegfahren können, wegen Tim´s fehlenden Gepäcks. Bezahlt haben wir dann einen Teil in bar und für den Rest musste Tim´s deutsche Kreditkarte herhalten. Gegen Mittag, es strömte immernoch wie aus Eimern, hatten wir dann unser lila-grünes Jucy-Auto.
Jucy ist eine bekannte Australisch/Neuseeländische Mitwagenfirma, die vorallem Camper vermietet. Wir kannten sie bereits aus Australien und sagten: „Wenn ein Camper, dann Jucy.“
Natürlich ist unser quietschgrüner Jucy kein Vergleich zu unserem Tido und schon gar kein Ersatz, aber immerhin bleiben wir der Marke Toyota treu 😉 Unsern Jucy nannten wir spontan „Doti“ (DOreenTIm).
Bisher sind wir sehr zufrieden mit Doti. Er (oder „sie“, sind uns noch nicht sicher) fährt sich superleicht (automatic) und ist sehr geräumig. Das Bett im hinteren Teil, kann man zu einer Sitzgelegenheit leicht umbauen, untendrunter ist viel Stauraum. Ganz hinten ist eine kleine Kocheinheit, ein kleines Spülbecken mit Wasserkanister darunter und ein Kühlschrank. Es gibt sogar ein „Moonroof“ zum Sternegucken in der Nacht und Vorhänge zum kompletten zuziehen. Kopfkissen, riesige dicke Bettdecke, Handtücher, Kochtopf, Pfanne, Geschirr, Besteck… inklusive. Ach und nicht zu vergessen: der DVD-Player mit kleinem Bildschirm.
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Für die besorgten Mutti´s, wir haben das Rund-um-Sorglos-Versicherungspaket gebucht, welches es finanziell in sich hatte, aber scheinbar trotzdem günstiger ist, als wenn uns irgendwo ein Knöpfchen oder Hebelchen abbricht.
Mit unserem neuen Gefährt, fuhren wir erstmal an eine ruhige Ecke ans Wasser, bauten das Bett zusammen und schliefen ein paar Stunden…
Mittlerweile haben wir den 21.10.2011 und wir warten noch immer auf Tim´s Gepäck. Am 18.10. sind wir angekommen, am 19.10. Mittags hatten wir unser Auto und hätten losfahren können, immerhin haben wir nun einen etwas strafferen Zeitplan. 4 Wochen für ein Land, welches aus 2 Inseln besteht, da muss man sich entscheiden, was man sich anschaut und was man „links liegen lassen“ muss. Nun sind schon 3 Tage vergangen und wir stecken noch immer in Auckland fest.
Auckland ist mit 1,2 Mio. Einwohnern Neuseelands größte Stadt und natürlich haben wir uns hier nun schon etwas umgeschaut, sofern es das Wetter zulässt. Unser erster Eindruck: Es ist überall saftig grün. Es gibt verdammt viele Schafe (und die sind so knuffig). Es herrschen mindestens 3 Jahreszeiten an einem einzigen Tag. Und, man braucht nur eine knappe Stunde von der Ost- zur Westküste.
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