Quer über die Halbinsel
27. Dezember 2017 von TiDo

Wer zuerst kommt, umgeht die Asiaten

Ganz nach Plan krochen wir schon sehr früh aus den Federn und brachen ohne Frühstück auf. Eine knappe halbe Stunde waren wir unterwegs bis ins Örtchen Hahei , in dem der Fußweg zu ersten heutigen Ziel startete. Dank des noch sehr jungen Morgens konnten wir noch bis zum eigentlichen Parkplatz durchfahren, vorbei an den großangelegten Ausweichstellflächen am Ortseingang, die locker zusätzliche 30 Minuten Weg straff bergauf bedeutet hätten.
Nach dem hierher verschobenen Frühstück ging es los. Außer vereinzelte Touristen säumten vor allem Jogger den Küstenweg mit anspruchsvollem Profil. Auch hier dauerte es etwa eine halbe Stunde, bis wir die angestrebte Bucht und den so sehenswerten Felstunnel zur nächsten Bucht erreichten. Die Sonne schien, die meisten Asiaten schliefen noch, alles war perfekt!

Natürlich hatten wir auch Badeklamotten mitgenommen, die allerdings erst auf dem Rückweg bei einem Abstecher in die sogenannte Stingray Bay, zu deutsch Stachelrochenbucht, zum Einsatz kam. Mit einsetzender Flut machte dieses Fleckchen seinem Namen auch alle Ehre, denn ein knappes Dutzend Rochen flanierte unweit vom Sand auf und ab, und mit ihnen auch die beobachtenden Menschen. Dennoch baden wir hier, wenn auch etwas vorsichtiger als sonst.

Von Ost zu West

Zurück am Parkplatz wurden wir von den Menschenmassen regelrecht geschockt. Busse entluden Hundertschaften von lauten, schmaläugigen Pauschalreisenden und weitere kamen schnaufend die kurvenreiche Anfahrt hinaufgestapft. Kaum vorzustellen, was am späteren Vormittag in den gerade eben besuchten, so beschaulichen Strändchen los sein würde.
Wir jedenfalls machten uns recht schnell auf die Piste und folgten nach einer kurzer Fahrt einer kleinen Schotterstraße quer über die Halbinsel. Dichter Farnwald, oder, wie wir es nennen, Farnbusch, säumte den Weg, wobei wir regelmäßig stoppten und den ein oder anderen kurzen Abstecher zu Flüßen oder gar kleinen Wasserfällen machten.

An der Westküste Coromandels angekommen, füllten wir zunächst ein paar Vorräte nach und suchten uns, wie immer, ein nettes Plätzen zum Mittagessen. Wir lagen sehr gut in der Zeit und entschlossen uns, hingegen früherer Überlegungen, doch Fletscher Bay, den prinzipiell nördlichsten Punkt der Halbinsel anzusteuern.
Die Straße dorthin war einfach schön. Zunächst asphaltiert und gut ausgebaut schlängelte sie sich am Wasser entlang, um später als einspuriger Schotterweg entlang hoher Klippen alle paar Kilometer den Blick auf wunderschöne Strandbuchten freizugeben.
In Fletscher Bay endete die Straße praktischerweise im gleichnamigen Campingplatz, auf dem wir uns niederließen und die dunklen Wolken am friedlichen Vorbeiziehen beobachteten.