Wandernd auf den Wandertag warten
29. Dezember 2017 von TiDo

Zwar war es etwas bewölkt, dennoch ließ Ngauruhoe , einer der drei Vulkane im Tongariro Nationalpark, schon kurz nach dem Aufstehen fast seine komplette Siluette blicken. So viel hatten Doreen und ich von dem Berg noch nie gesehen.
Noch während des Frühstücks umfloßen die ersten tieferliegenden Wolken den Berg, was, wie am Vortag von Philipp vorhergesagt, auch den ganzen Tag so bleiben sollte.
Ohne große Hektik machten wir uns zunächst wieder auf zum Besuchterzentrum, wo wir die Autos abstellten und zunächst erst einmal den Transfer für morgen organisierten. Dies war notwendig, da das Alpine Crossing eine Einwegwanderung ist und man nach Absolvierung zurück zu den eigenen Fahrzeugen gebracht werden muss. Das erledigt pakten wir ein bisschen Proviant zusammen und begaben uns zur nützlichen Überbrückung des Wartetages auf den Weg zu den sogenanten Tama Lakes .

Das Profil war generell sehr moderat und auf dem gut ausgebauten Weg bis zum unteren der beiden Seen sehr gut zu laufen. Zum oberen See ging es dann ein paar hundert Meter etwas steiler auf Schotter bergauf, aber auch das war kein größeres Hinderniss.
Das Panorama auf Ngauruhoe und den hinzu meist in unserem Rücken liegenden Ruapehu war toll und bot die perfekte Kulisse für eine halbwegs gemütliches Mittagspause. Halbwegs, da der Wind beim Sitzen doch eine spur ungemütlich war. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Zurück ging es auf dem selben Pfad, erneut vorbei an den Seen sowie größeren und kleinere Teichen bis zu einem Wasserfall, ab dem wir eine alternative Route bis zu unseren Autos einschlugen. Insgesamt waren wir für die 17km gute 5 Stunden auf den Beinen, was für eine Wanderung zum Reinkommen doch schon recht stattlich war. Doreen klagte sogar über größere Probleme mit bzw. an ihren Füßen, denn obwohl die Schuhe bereits auf mehreren langen Märschen gute Dienste geleistet hatt, bildeten sich heute größere Blasen an den Fußsohlen.

Da unser Wildcampingplatz keine Dusche bereit hielt, stoppten wir auf dem Rückweg dorthin, nahe eines kleinen Buschpools um uns etwas zu Waschen und zu Erfrischen. Während Doreen sich am Auto um ihre Füße kümmerte, lief der Rest die 10 Minuten bis zum Wasser um dort recht schnell festzustellen, dass es eine gehörige Portion Überwindung kosten würde, sich ins recht kalte Nass zu begeben. Um es unmissverständlich zu sagen: Es war das wohl kälteste Bad, an das ich mich erinnern kann. Das Bergwasser war eisig und ließ das so romatische Umfeld mit dem kleinen Wasserfall sofort vergessen. Es gab nur noch einen Gedanken, nämlich „raus raus raus“. Im Handtuch eingewickelt am Ufer stehend stieg einem dennoch ein Grinsen ins Gesicht und den Zweck der Erfrischung erfüllte die kurze Husche allemal.