Soweit wie noch nie
Der Milford Sound ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Südinsel und auch wir wollten uns diese nicht entgehen lassen. Ein bisschen mussten wir bis dorthin allerdings noch fahren, weshalb wir recht zeitig starteten. Frühstück gabs an einem toilettierten Rastplatz unterwegs.
In Te Anau wurde Wasser und Gas aufgefüllt, bevor es auf die 80km lange Zufahrtsstraße ging, die direkt am Fjord als Sackgasse endete. Auch vor knapp 7 Jahren waren Doreen und ich schon auf dieser Straße unterwegs. Allerdings endete die Fahr damals im Schneegestöber an einer Straßensperre, an der ausschließlich Fahrzeuge mit Schneeketten passieren durften. Diesmal war das Wetter zwar eher grau, aber generell kein Problem, sodass wir problemlos den zu absolvierenden Pass und den abenteuerlichen einspurigen Tunnel befahren konnten. Mittlerweile war es kurz vor Mittag und viele andere hatten das gleiche Ziel wie wir. In Kolonne fuhren wir also die letzten Kilometer hinab bis zum bereits gut gefüllten Parkplatz am Milford Sound.
Erstmal ne Runde Mittagessen
Der erste Weg führte uns hier zur Touristeninformation, wo wir uns für eine der Nachmittagsfahrten der Jucy Cruises Tickets besorgten. Im Anschluss spazierten wir ein bisschen herum und überbrückten weitere Zeit bis zur Schifffahrt mit einem ausführlichen Mittagessen.
Schon jetzt deutete sich an, dass wir bei der Wahl der Abfahrtszeit wieder einmal ein mehr als glückliches Händchen hatten, denn um so näher sie rückte, des mehr zog der Himmel auf. Als wir dann am Anleger auf das Boarding warteten, war der Himmel inzwischen tiefblau und pittoreske Puschelwolken kauerten über den schroffen Fjordklippen.
Fjord Cruise
Pünktlich ging es dann an Borad des schwimmenden Jucys. Was an Land noch nach einer Menger Leute aussah, verteilte sich zum Glück gut auf dem Kahn.
Ähnlich entspannt wir der Kapitän war auch die etwa zweistündige Fahrt durch den Milford Sound bis zum offenen Meer und wieder zurück. Der Wind wehte durchs Haar, das Bier kühlte die Kehle und die Landschaft war beeindruckend..
Irre Vögel
Da es nur einen für gewöhnlich übervollen Campingplatz am Milford Sound gibt, entschieden wir uns, ein Stück zurück über den Pass in Richtung Te Anau zu fahren, da dann dort in recht kurzen Abständen Plätze zum Übernachten zu finden waren.
Kurz nachdem wir erneut den schon angesprochenen Tunnel durchfahren hatten, war links von der Straße eine kleine Menschentraube zu beobachten. Das konnte nur bedeuten, dass es was zu sehen gibt. Wir hielte also ebenfalls an und siehe da, zwei Keas machten die Touristen und deren Fahrzeuge unsicher. Keas sind Bergpapageien und gehören zu den intelligentesten Vögeln überhaupt. Sie leben ausschlißelich auf der neuseeländischen Südinsel, sind unheimlich neugierig und lieben es, alles zu zerlegen, was ihnen in den Schnabel kommt. So musste zum Beispiel auch die Verkabelung einer Satellitenschüssel auf einem der stehen gebliebenen Wohnmobile daran glauben. Auch Objektive von auf sie gerichteten Kameras sind nie wirklich sicher vor diesen lustigen gesellen. Absolut coole Vögel jedenfalls.
Slope Point
Für den Vormittag hatten wir uns zunächst einiges an Strecke vorgenommen, weshalb wir uns früh auf den Weg machten. In Te Anau legten wir einen Stopp zum Duschen und Versorgen ein, bevor es dann mehrere Stunden nonstop durch die schönen hügeligen Landschaften des Südens der Südinsel ging. Invercargill, welches wir uns schon 2010 kurz anschauten und nicht für besuchenswert befanden, ließen wir einfach rechts liegen und so kamen wir nach einer wirklich entspannten Fahrt pünktlich zum Mittag am Parkplatz unweit des Slope Point an. Natürlich gab es erstmal einen Mittagssnack, bevor wir die 10 Minuten Fußweg über die angrenzenden Schafweiden absolvierten. Der südlichste Punkt der neuseeländischen Südinsel war nicht sonderlich spektakulär, aber dennoch ein wirklich idyllisches Plätzchen. Er war nicht überrannt und das raue Wetter erzeugte genau die richtige Atmosphäre an den schroffen Klippen. Wir spazierten ein wenig umher und sogen die Stimmung in uns auf.
Nugget Point
Den Weg zum nächsten Ziel des Tages gestalteten wir wie immer so romantisch wie möglich, sodass wir, wann immer es ging, die kleineren Küstenstraßen anstatt des Highways wählten. Am Nachmittag erreichten wir dann eine weiteren Parkplatz, nämlich den am beliebten Nugget Point .
Die markante Felsformation mit dem Leuchtturm ist gut per Fußweg zu erreichen und bietet einen schönen Blick auf die umgebene Küste und die vorgelagerten „Nuggets“, die gern von den ansässigen Robben zum Sonnenbaden genutzt werden. Auch wenn hier gewöhnlich etwas mehr Begängnis herrscht, lohnt sich der Abstecher hierhin jederzeit.
Wieder nen ruhiges Plätzchen
SO langsam wurde es dann auch heute wieder Zeit, eine ruhige Stelle für die Nacht zu finden, allerdings entpuppten sich die Küstennahen Straße nördlich des Nugget Point als reine Grundstückszufahrtstraßen die durch die direkt daneben verlaufenden Zäune keinerlei Möglichkeiten zum Hinstellen boten. Zurück an der Hauptstraße konsultierten wir also erneut die Camping-Apps und entschieden uns für das Taieri Mouth Beach Camp und lagen auch hier mal wieder genau richtig. Klein, gemütlich, jedoch sehr gut gelegen, genau so wie wir es mögen.