Morgenspaziergang und Flussdusche
Nach einer entspannten Nacht am rauschenden Fluss waren wir recht früh wach. Wir aßen unser tägliches Müsli und schauten dann kurz auf die Infotafel am Parkplatz. Die besagte, dass nur einen kurzen Aufstieg entfernt ein Wasserfall zu sehen sein soll. Wie waren uns einig, den nicht links liegen zu lassen und stiefelten los.
Es war tatsächlich nicht weit, wenn auch steil. Ein kleiner Ausguck gab den Blick auf den sogenannten Månafossen frei und es war wirklich ganz ansehnlich …
… bergab ging es natürlich deutlich zügiger, dennoch war uns ordentlich warm, als wir zurück am Camper waren. Nach wie vor alleine hier wollten wir die Gelegenheit nutzen und uns im Fluss kurz abzuspülen. Das Wasser war schon recht kalt, aber im Anschluss waren wir sauber(er) und absolut erfrischt.
Gehen, oder nicht gehen …
Auch heute wollten wir wieder wandern und auf den paar Kilometern zum Startpunkt wartete auch unsere erste Fjordfährquerung auf uns. Diese verlief, wie erwartet, reibungslos und so trafen wir gegen 10:30 Uhr am fast schon überlaufenen Parkplatz nahe des Preikestolen ein.
Neben uns und vielen weiteren Touristen hatte aber auch der Regen hierher gefunden. Lange waren wir uns unschlüssig und schwankten zwischen loslaufen und wieder wegfahren hin und her. Nach einem kurzen Gespräch mit vorbeilaufenden Freitalern, die meinten, dass Wetter ändere sich am Ziel alle 5 Minuten, entschieden wir uns dann doch für den Aufstieg. Gegen Mittag wanderten wir los, im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung!
Norwegens meistbesuchte Attraktion
Auch heute hielt der Weg wieder einige interessante Dinge bereit. Damit meine ich jetzt in erster Linie nicht die von tibetanischen Sherpas gebauten Steintreppen, sondern erneut eher die Mitwanderer. Neben den wie Jogger gekleideten Stoffturnschuhträgern fielen vor allem wieder die asiatischen Besucher auf, die am Ende des etwa zweistündigen Hinwegs scheinbar ein mittelgediegenes Restaurant erwarteten. Dank der Sherpas war der Pfad nicht allzu anspruchsvoll und so erreichten alle früher oder später den Preikestolen, den Predigtstuhl oder auch die Kanzel.
Zunächst haben wir nicht viel sehen können. Der Wind wehte recht stark und wir befanden uns mitten in der Wolke. Wind bedeutet aber auch, dass sich in kurzer Zeit viel ändert und siehe da, wie von den Freitalern prognostiziert, war 10 Minuten später brauchbare Sicht. Nun sah man endlich auch, was der Preikestolen wirklich ist. Der rechteckig wirkende Felsvorsprung soll durch eine Frostsprengung enstanden sein und ragt nun wie ein Balkon etwa 600m über den Fjord und ermöglicht so den Blick bis zu dessen östlichen Ende. (Eltern hier weggucken!)
Aber auch die etwas größere Lücke in den Regenwolken zog irgendwann vorüber und pünktlich zum Aufbruch begann es zu nieseln. Wir ordneten uns also wieder in die Reihe der Jogger sowie Regenschirme ein und begaben uns auf den Rückweg. Kurz vor dem Parkplatz war nun auch der Blick auf die nicht allzuweit entfernte Küste rund um Stavanger frei. Ein guter Abschluss der gelungenen Wanderung.
Diesmal etwas ungewollt fuhren wir heute noch ein wenig weiter als eigentlich beabsichtigt, aber irgendwie hatte wir zunächst kein so gutes Händchen bei der Schlafplatzsuche. Letztendlich fanden wir aber doch einen ganz schicken Rastplatz und konnten den Tag, natürlich mit einem kleinen Getränk, revue passieren lassen.