Der Morgen schien zunächste wieder bewölkt und einfarbig. Wie schon am Abend zuvor geplant machten wir uns auf den Weg zum Schloss in Versailles.
Die Bahnfahrt währte nicht so lang wie erwartet und auch die knapp 600m vom Bahnhof des Pariser Vorortes bis zum Chateau de Versailles waren schnell absolviert. Allerdings überraschte uns das ehemalige Anwesen des Sonnenkönigs mit …? – Genau, mit ein bisschen Sonnenschein.
Kilometerlang, ewig, vorallem aber abschreckend erschien uns die Schlange der Menschen, die sich, koste es, was es wolle, das innere des Schlosses anschauen wollten. Wir beschränkten uns also auf das Äussere und die weitläufigen Gärten, die nichts kosteten … weder Zeit zum Anstehen, noch Eintritt.
Zwar waren einige der berühmten Brunnen gerade in Sanierung, aber es gibt genug andere sehr sehenswerte Ecken, die wir während unseres etwa zweistündigen Spaziergangs erkundeten.
Andere Touristen nutzen dafür u.a. auch Leihfahrräder oder Golfautos, mit denen sie auch ans Ende der allerletzen Allee gelangten. Das schicke Wetter sorgte für allgemeine gute Laune und so machte es viel Spaß zu sehen, was größenwahnsinnige (französische) Monarchen der Welt hinterlassen können.
Mit der Bahn ging es später wieder zurück in die Metropole und dort ohne größere Umwege zum Arc de Triomphe. Der große Bogen am oberen Ende der Avenue des Champs-Elysees auf dem Place Charles-de-Gaulle wurde zu Ehren der großen Siege Napeleons errichtet und ist immerhin knapp 50 m hoch. Damit überragt er die meisten umliegenden Gebäude deutlich und ist somit potenzielles Ziel für Ausblickhungrige wie uns. Für 9,50 € pro Person darf man dann die etwa 200 gewendelten Stufen bis zur Aussichtsplatform auf dem Triumphbogen in Angriff nehmen. Doreen sagt, es seien weniger 😉
Der Rundumblick war gut, auch wenn das mittlerweile wieder etwas ergraute Wetter die Sicht etwas trübte.
Viel Spaß machte aber nicht nur der Blick auf die vielen anderen, fernen Sehenswürdigkeiten der Stadt, sondern auch auf das Chaos im Kreisverkehr, der den Bogen direkt umgibt und in den 12 Straßen münden.
Nach dem Abstieg musste was zu Essen her. Im Bistro Romain gab es für uns Steak, Nudeln und Wein, bevor wir zunächst zurück zu unserem kleinen Hotel fuhren. Nach zwei Stunden Nachmittagsschlaf machten wir uns aber noch mal auf die Socken ins abendliche Paris, denn „Nachts ist Paris am schönsten!“.
Wie sollte es auch anders sein, der erste Weg führte uns zum Eiffelturm, an dem auch jetzt nicht weniger Menschen interessiert waren, als noch im Hellen. Es war aber genug Platz und vor allem genug Turm für alle da und so gab es immer ein Fleckchen für uns mit Blick. Etwas abseits der typischen Touristenpfade war es viel ruhiger und es boten sich weitere schicke Perspektiven auf das fotogene Bauwerk.
Doreen und ich liefen auf der gegenüberliegenden Seite direkt am Ufer flußaufwärts. Was von weitem noch wie alte Frachtkähne aussah, entpuppte sich auch aus der Nähe als alte Frachtkähne, die um- und ausgebaut nun als Hausboote dienten. Wer jetzt denkt, dass das schäbig sei, ist weit gefehlt. Von urig und gemütlich bis modern war alles an Austattung vertreten. Exklusive Lage hatten sie jedenfalls alle!
Ein kurzer Zwischensprinnt mit der Metro brachte uns dann zum zweiten Mal heute bis zum Arc de Triomphe, dem letzten Ziel für heute. Auch hier hatten sich einige wenige Fotografierwillige versammelt und ich reihte mich einfach ein.
Die letzten Züge der Metro fahren Nachts i.d.R. zwischen 0 und 1 Uhr und so hielten wir uns nicht zuuu lange auf, um nach dem langen Tag auch wieder ins Hotel zurück zu kommen.