Mission Beach und Wallaman Falls
13. Oktober 2010 von TiDo

Am Tag drauf ging es weiter die Küste hinunter. Nächster Stop war Mission Beach, bekannt für Sky Diving und sonstige Adrenalin-Aktivitäten. Am Strand war nicht viel los, um es genau zu sagen, es war gar nichts los. Obwohl das Wetter wieder besser war. Nachts regnet es immer wieder wie verrückt, am Morgen ist es noch stark bewölkt und regnet ab und zu, aber tagsüber ist es meist wieder schön und nur ein bisschen bewölkt. Zum Abend hin zieht es sich wieder zu und es regnet häufiger. Man merkt, dass die „Wet Season“ beginnt.

In Mission Beach hielten wir uns nicht allzu lange auf, sondern fuhren wir direkt weiter, durch Tully bis nach Ingham. Laut unserem Reiseführer gibt es da die „Wallaman Falls“. Ein Wasserfall der 300 Meter hoch ist, so hoch wie der Eifelturm. Es ist der längste Wasserfall in Australien. Den mussten wir uns natürlich ansehen.

Allerdings mussten wir dafür noch ein ganzes Stück Weg auf uns nehmen, es ging 50km von der Stadt in den Regenwald – kurvig, schlammig, steil. Oben angekommen hätten wir schon einen gigantischen Blick auf den Wasserfall haben können, jedoch wurde uns dieser von den starken Wolken verwehrt. Sie hingen genau über dem Wasserfall und der ganze Wasserdunst kam auch noch dazu. Aber das was zu hören war, lies Gewaltiges vermuten. Um den Wasserfall direkt sehen zu können, mussten wir wieder 2km steil im Zick-Zack nach unten laufen. Es regnete wieder, das hieß der Weg würde noch beschwerlicher werden und laut der Schilder brauchte man für den Hin- und Rückweg 2-3 Stunden. Wir waren uns nicht sicher ob wir das noch schaffen würden, vor Einbruch der Dunkelheit, punkt 18.30 Uhr ist es hier einfach nur stock dunkel. Wir entschieden uns jedoch dafür es noch zu wagen, schließlich liefen wir bisher immer schneller, als es auf den Schildern beschrieben stand 😉 Wie immer ist außer uns niemand unterwegs.
Wir zogen feste Schuhe und unsere Regenjacken an und dann ging es los. Der Weg war wirklich nicht ganz ohne, durch den starken Regen lief das Wasser überall auf den „Wegen“. Das tosende Geräusch von herabfallendem Wasser kam immer näher und schließlich standen wir direkt davor. Wir bekamen das ganze Wasser ab, aber es war atemberaubend. Schwer war es allerdings schöne Bilder davon zu machen, da einfach andauernd die Linse der Kamera nass wurde und auch die Höhe kommt auf den Bildern nicht so rüber. Aber es war beeindruckend und der Weg dafür hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Dann mussten wir uns auch bald wieder an den Aufstieg machen, schließlich würde der wohl etwas länger dauern und anstrengender sein. Wieder oben angekommen war es so gut wie dunkel und wir waren pitschnass. Wir fuhren noch ein Stück zum ausgeschilderten Campingplatz mit „Kasse des Vertrauens“, setzten uns unter einen bedachten, jedoch nicht beleuchteten Sitzplatz und kochten uns etwas zum Abendbrot. Als wir dort so saßen bekamen wir innerhalb weniger Minuten Besuch von verschiedensten Tieren. Zu erst wurde Tim von einem Frosch angesprungen. Jedoch wusste er erst nicht, dass es ein Frosch war und hat wie verrückt angefangen mit den Füssen zu strampeln. Ich erschrak zu Tode und dachte es sei sonst was für ein riesiges Tier. Schließlich schauten wir mit der Taschenlampe nach und da saß er unter dem Tisch, ein grasgrüner kleiner Frosch. Eigentlich sah er echt hübsch aus. Unmittelbar darauf entdeckte ich an der Tischkante eine ekelhafte, große, schwarze Spinne, deren Beine im Schein der Taschenlampe riesige Schatten warf… *kreisch* Dann lief unter unserem Tisch eine Maus hin und her (gar nicht mal so klein) und als der Frosch uns scheinbar anfing zu mögen, da er immer noch auf dem Tisch rumsprang (von unserem Gaskocher zur Wasserflasche und hin und her…) aßen wir schließlich im stehen und räumten dann sofort unsere Sachen zusammen und gingen zum Auto. Auf dem Weg kreuzten wir noch den einer riesigen, fetten Kröte *bäh* und um uns herum flogen jede Menge Glühwürmchen. Irgendwie war uns das jedoch in der kurzen Zeit ein wenig zu viel „Wildlife“.

Wir sprangen ins Auto und schliefen irgendwann unter starken Regen ein. Die ganze Nacht über regnete es aus Kannen.