In und um Townsville
Mittlerweile sind wir in der etwas größeren Stadt Townsville angekommen. Zunächst schauten wir uns etwas um und entschieden uns, ein wenig Behördenkram zu erledigen. Um später in Australien legal arbeiten zu können, benötigt man eine Steuernummer, die wir bereits in Cairns beantragt haben. Da wir hier aber keine feste Adresse haben, gaben wir dabei die Anschrift unseres Hostels an und genau dorthin wurden die Briefe mit den Nummern auch geschickt. Um dennoch an die Nummern zu kommen, wollten wir hier einfach zum Finanzamt gehen und danach Fragen.
Inzwischen hatten sich Scarlett und Sarah per SMS gemeldet und meinten, sie würden am kommenden Tag auch in Townsville ankommen. Wir hatten keine Eile und da wir nördlich der Stadt, in Saunders Beach, einen schönen Schlafplatz am Meer gefunden hatten, entschieden wir uns, auf die beiden zu warten. Wie verabredet trafen wir uns am nächsten Tag, kurz nach dem Doreen und ich problemlos unsere Steuernummern am Finanzamt abholen konnten, und fuhren hinauf zum Castle Hill, der einen schönen Blick über die Townsville bot.
Inzwischen war auch das trübe Wetter der letzten Tage weitergezogen und so haben wir überlegt, ob wir hier aus nach Magnatic Island fahren sollen. Die kleine Insel in Sichtweite vor der Stadt soll schöne Strände, Busch und Koalabären recht komfortable bereitstellen. Die Fährpreise allerdings schreckten uns im Augenblick noch etwas ab und wir waren zuversichtlich, dass wir auf unserer hoffentlich noch lange Reise, alles noch sehen werden würden.
Wir verbrachten also ein paar Tage hier bzw. in Saunders Beach, wobei sich die Mädels immernoch mit Ihrem Auto stritten. Ein erneuter Werkstattbesuch offenbarte, dass das von Anfang an bestehende Problem nichts mit den bisher für viele hundert Dollar reparierten Teilen zu tun hatte. Stattdessen war ein Steuergerät des Automatikgetriebes defekt, dass hier nun für 80 Dollar getauscht werden konnte. Schon vorweg: Ab diesem Zeitpunkt schnurrte der Ford Falcon für viiiele Monate wie ein Kätzchen.
Unterwegs nach Airlie Beach
Am 18.10.2010 ließen wir Townsville hinter uns und folgten der Küste weiter Richtung Süden. Um ein paar Kilometer zu machen, verzichteten erstmal auf viele Absteher zu weitere der unzähligen Strände und fuhren bis Home Hill, wo wir einen äußerst komfortablen und kostenlosen Stellplatz für Reisende vorfanden. Küche Duschen, Wäscheraum, alles war da und zur Verfügung und wurde dankbar genutzt.
Am nächsten morgen schnappte ich mir TiDo und suchte eine Schlosserei auf, die ich am Vortag bereits gesichtet hatte. Es war kein echtes technisches Problem, aber mir ging es auf den Keks. Das Riffelblech unserer seitlichen Trittbretter hatte sich an einer Stelle vom Aluminiumrohr gelöst und vibrierte genau in dem Drehzahlbereich, in dem TiDos Diesel bei den gängigen 80km/h auf dem Highway dreht. Der Chef der Schlosserei holte einen Lehrling ran, der das gleich als Schweißübung ausbessern durfte. 10 Minuten und 50 Dollar später war das Trittbrett zum Schweigen gebracht.
Weiter ging es nach Süden. Eine kleine Pause für ein Mittagessen und einen Strandspaziergang legten wir in der Stadt Bowen ein. Der Ort war schon Schauplatz der Dreharbeiten zum Film „Australia“, vor allem die langen einsamen Strände sollen hier wohl typisch australisch sein.
Um nicht zuu spät Abends in Airlie Beach anzukommen, entschieden wir uns, heute noch nicht ganz bis dahin zu fahren. Etwa 40km vorher bogen wir noch einmal nach links in Richtung Wasser ab, um uns für diese Nacht ein gemütliches Fleckchen zum Schlafen zu suchen. Die Ecke nannte sich Dingo Beach und war urig und sehr ruhig. An einer schattigen Stelle gesellten wir uns zu einem weiteren deutschen Backpacker-Pärchen, mit dem wir gemeinsam den Abend verbrachten. Die beiden waren schon etwas länger als wir zu diesem Zeitpunkt im Lande und so hielten sie sich mit gutgemeinten Tipps nicht zurück. Wichtigstes Ergebnis dieser Begegnung sollte aber die Telefonnummer ihres letzten Arbeitgebers hier in Australien bleiben.
Am nächsten Morgen nach dem Ausschlafen ging es dann auf die letzten Kilometer nach Airlie Beach, einem der beliebtesten Touristenorte der Ostküste.