Snowy Mountains, oder auch „The Alps“
16. Februar 2011 von TiDo

In die Berge – 15.02.2016

Wir verließen Canberra und unser nächstes Ziel waren die Snowy Mountains. Der Weg dorthin führte durch schöne hügelige Wiesen- und Weidelandschaften.

Jindabyne, ein Touristenort am Fuße der Snowy Mountains, war alleinige Ausgangsort für praktisch sämtliche Unternehmungen, welche die australischen Alpen boten. Auch die Optik der Häuser ware sehr deutlich an die tiroler Originale angelehnt, auch wenn natürlich die wirklich hohen Berge im Hintergrund fehlten. Da wir inzwischen ein recht gutes Händchen für ruhige Schlafplätze mit Panoramablick entwickelt hatten, fanden wir schnell einen solchen und ließen den Tag beim Beobachten eines tollen Wolkenspiels gemütlich ausklingen.

Hoch hinaus – 16.02.2016

Nach einer Nacht in Jindabyne ging es am 16.02. in den „Kosciuszko National Park“, in welchem sich auch der Mt. Kosciuszko befindet. Dieser ist mit 2228m der höchste Berg Australiens. Wir hatten uns vorgenommen auf diesen Berg zu wandern. Am Tag zuvor erkundigten wir uns schon über die Route und ließen uns sagen, das das Wetter leider nicht ganz so rosig werden sollte (7 Grad Celsius und Schauer), aber dies ließ uns nicht entmutigen. Wir nahmen genug zu Essen mit und packten uns warm ein. Am Morgen fuhren wir gegen 7:00 Uhr von Jindabyne nach Charlotte Pass. Dort startete der ca. 20km lange Walking Track.

Zu Beginn war das Wetter noch okay. Es war zwar frisch, aber durch die Bewegung war es kein Problem und der Ausblick sorgte für Ablenkung. Auf halben Weg kamen jedoch immer mehr dicke Wolken herangezogen und nahmen uns Stück für Sück die schöne Sicht.

Auf dem höchsten Berg des australischen Festlands angekommen, sahen wir schließlich gar nichts mehr. Um uns herum eine reine Wolkenwand, Wind und Niesel-/Sprühregen. Noch dazu trafen wir dort oben nur Deutsche. Ein Ehepaar mittleren Alters und einen älteren Mann, im dünnen T-Shirt und mit Regenschirm (wie verrückt!). Obwohl sich alle nach einem kurzen Foto sofort wieder auf den Rückweg machten, ließen wir uns nicht davon abhalten dort oben die erste Schnitte von unserem Proviant zu essen. Natürlich war es nicht gemütlich, ohne Unterstellmöglichkeit und absolut ohne Sicht, aber wenn schon denn schon. Der Abstieg (kann man das bei der Höhe schon so nennen?) wurde dann leider richtig nass. Es regnete und der Wind war gar nicht mehr angenehm. Ohne großartig nach links und rechts zu schauen liefen wir und liefen und liefen… bis wir schließlich wieder am Auto ankamen, die nassen Sachen ausziehen und uns aufwärmen konnten. Nach insgesamt ca. 6 Stunden und 15min war der Ausflug auf den höchsten Berg Australiens beendet. Trotz Nässe und relativ wenig Sicht… schön wars!

Da die Snowy Mountains nicht „snowy“ waren, konnten wir leider nicht Skifahren. Jedoch waren alle „Hügelchen“ mit Liften überseht. Es sah witzig aus, diese winzigen Abfahrten und alle Hütten, Unterkünfte und Skiverleihe hatten Namen wie „Winterhütte“, „Sonnenstube“ usw. Jeder Fluss hieß „Snowy River“ und selbst der Radiosender hieß „Snow FM“. Es ist nicht eines der, sondern DAS Skigebiet Australiens und es wirkte witzig.

Wir machten uns am Nachmittag direkt auf die Weiterfahrt. Das Wetter sollte so bleiben und das nahm uns die Entscheidung ab, ob wir noch bleiben und eine weitere Wandertour starten sollten.
Es ging erstmal zurück nach Jindabyne und dann nach Süden, durch den Alpine und den Snowy River National Park. Ziel war Lakes Entrance an der Südküste, ca. 190km von Jindabyne entfernt.

Der Weg durch die National Parks war unbefestigt und man traut sich wieder kaum ihn „Straße“ zu nennen. Im Atlas war es jedoch als „Main Road“ (Hauptstraße) beschrieben und das obwohl zwei größere Autos kaum aneinander vorbeikommen.
Trotzdem war es super, wir sahen soviele Kängurus wie noch nie. Sobald wir um eine Kurve kamen, saßen 2 auf dem Weg und schauten uns an, hüpften an den Rand und schauten weiter. Meist folgten dann noch ein paar andere. Sobald wir stehen blieben und in den Wald hinein schauten, sahen wir überall Kängurus dastehen.

Im National Park überfuhren wir dann auch die Grenze zu Victoria, für uns nun schon der vierte Bundesstaat Australiens, den wir kennenlernen.