Tasmanien 3/3 – West-Nordwest
30. März 2011 von TiDo

Tag 8 – 04.03.2011

Die letzte Nacht war ziemlich ungemütlich für uns. Es war verdammt kalt im Auto und wir wurden ständig wach, weil wir froren. Wir mussten uns sogar mitten in der Nacht Pullover, Hosen und Socken anziehen. Am Morgen waren sogar die Scheiben etwas vereist. Sobald aber die Sonne heraus kam, war es sofort wieder deutlich angenehmer.

Erster Halt an diesem Tag war der Lake St. Clair, ein See im Zentralen Gebirge Tasmaniens. Der Lake St. Clair ist mit 167m Australiens tiefster Natursee.

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Trotz des nach wie vor mistigen Wetters spazierten wir gut eingepackt auch hier wieder eine Runde. Ab und zu schneite es zwar ganz leicht, aber liegen blieb davon nix. Bereits auf dem Rückweg unserer kleinen Runde klarte es aber mal wieder ein bisschen für eine Weile auf und sorgte wieder für noch bessere Stimmung 😉

Die Route zur Westküste führte uns weiter durch schicke hügelige bzw. bergige Landschaften, vorbei an werten Seen, Tagebaugruben und den Ortschaften, in denen die Bergleute lebten. Eisenerz spielte in dieser Gegend eine große Rolle war letztendlich auch für sämtliche Infrastruktur verantwortlich. Gut also, dass es ihn gibt 😉

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Wir erreichten die Westküste in der kleine Hafenstadt Strahan. Ein kurzer Bummel entlang der 400m Promenade vermittelte den Eindruck einer wirklich gemütlichen kleinen Stadt, trotz, oder eben weil nix los war. Auf der Suche nach einem Platz für die Nacht kamen wir noch ein ein paar einsamen Dünen vorbei, die wir natürlich bestiegen. Nach dem recht warmen Tag sollte auch die kommende Nacht wieder sehr sehr kalt werden.

Tag 9 – 05.03.2011

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Wie vorausgesagt, wurde es eine sehr kalte Nacht. Aber auch dieser endete irgendwann mit einem Sonnenaufgang … ja ja, Sonnenaufgang.
Unsere Zeit hier auf Tasmanien ging mit großen Schrittem dem Ende zu und wir hatten wortwörtlich für gutes Wetter gebetet, da wir für heute einen längeren Fußmarsch zum und auf den Cradle Mountain planten, der bei schlechtem Wetter wirklich viel von seinem Reiz verlieren würde. Wie man sieht, es hat geholfen – und wie.
Die Anfahrt zum Parkplatz des National Parks war auch schon sehr sehenswert und machte auch Lust auf die Wanderung. Wie stellten TiDo also heute einfach mal ab und zogen los.

Die ersten 2km waren noch recht enspannt, danach ging es jedoch über einen recht steilen Anstieg auf die erste Zwischenhöhe, von der man schon mal einen tollen Blick über den See hatte, der sich direkt im Tal vor dem Cradle Mountain ausbreitete. Auch der vorerst weitere Verlauf des Weges war von hier aus gut zu erkennen und so ging es nach einer kurzen Pause weiter.
Nach weitestgehend flachen Abschnitten und nur wenigen, aber knackigen Anstiegen, standen wir nun direkt am Fuß des Berges. Die ersten 300m des weiteren Verlaufs waren noch zu erahnen, danach sah man nur noch Felsen. Wir waren gespannt und begannen also den Aufstieg.

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Wie schon von untern vermutet, hörte der Weg irgendwann einfach auf und war weiter nur noch an vereinzelten Stangen zu erkennen, die zwischen Felsen und den Resten des Neuschnees von letzter Nacht herausragten. Wir kletterten und kraxelten also von hier an, denn mit Wandern hatte das nun nichts mehr zu tun. Ich (Tim) fands geil! 😉 Der vereiste Pfad führte vorbei an großen Eiszapfen und eingefrorenen Pflanzen bis zu einem Sattel, an dem das ganze Thema „Weg“ noch eine Steigerung erfuhr. Die letzten 100m (keine Höhenmeter) waren unter den Bedingungen nur mit Füßen UND Händen zu meistern und so machte ich mich daran, zum Gipfel zu kommen.

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Doreen wurde es hier jedoch etwas zu steil und sie fühlte sich nicht mehr allzu sicher. So pausierte sie schon etwas eher, gemeinsam mit ein paar anderen ängstlichen, meist weib- lichen Begleitungen.
Oben angekommen hatte hatte man einen atemberaubenden Ausblick, den man mit nur wenigen anderen, zumeist französischen Touristen teilen musste. Bei genauerem Hinsehen musste ich feststellen, dass diese tatsächlich in Flipflops hier hoch gekommen waren … Freaks!

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Auf den Aufstieg folgte natürlich auch hier der Abstieg. Bis auf das felsigen Stückhinauf zum Gipfel handeltet es sich bei unsere gewählten Route um einen Rundweg um den oben genannten See. Wir durften auf dem Rückweg also noch einmal neue Ausblicke auf den Cradle Mountain und die Gegend genießen und machen um so öfter kleine Pausen.

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Unten angekommen waren wir geschafft, aber mehr als zufrieden. Es war ein toller Tag, der noch einen krönenden Abschluss finden sollte: Am frühen Abend schlichen wir uns auf den Cradle-Mountain-Campingplatz und duschten … HEISS!!! Das war ein Genuß. Es gab sogar einen Föhn, welch Luxus. OK, dass Wasser war leicht bräunlich, aber das sah man nur im Waschbecken. Die Duschen selbst waren ja braun gefließt 😉 … aber egal, das Wasser war warm!

Tag 10 – 06.03.2011

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Da am nächste Morgen schon die Fähre auf uns wartete, stand an unserem letzten Tag also ein Roadtrip auf dem Plan.

Früh gestartet führte uns dieser zu Beginn über unbefestigte Straßen durch einsame Gegenden und vorbei an einem Tagebau zum kleinen Ort Corinna. Ein irgendwie niedliches Dörfchen, bestehen aus einer Hand voll Häusern, an einem einem Fluss. Wir nutzen dort die Örtlichkeiten und fuhren nach einer kleinen Pause weiter Richtung Nordwesten. Entferntes nächstes Ziel war die Westküste Tasmaniens. Die etwa 150km lange weiße Schotterstraße bis zum Wasser hatten wir praktisch völlig für uns und so genossen wir die Ruhe und die vorbeifliegende Einsamkeit.
Bei Couta Rocks erreichten wie also dann nach etwa zweieinhalb Stunden das Ufer und stellten fest, dass es hier rein optisch einige Parallelen zur Ostküste Tasmaniens gab. Glasklares Wasser, Felsen und Sand. Auch hier sehr sehr sehenswert.

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Entlang der Küste ging es weiter nach Norden bis zum West Point. Wie der Name erahnen läßt, findet man sich dort am westlichsten Punkt der Insel wieder. Schön und gemütlich! Wie schon den ganzen bisherigen Tag, hielten sich auch hier die Besucher sehr in grenzen … mit anderen Worten, wir waren allein und spazierten ein bisschen.

Die nächste Etappe führte uns nun weg von der West- und hin zur Nordküste bei Stanley. Dort findet man die sogenannte Nut. Diese kleine markante Halbinsel, im Prinzip ein großer Felsen am Ufer, prägt das Bild dieser Gegend und liefert ein wirklich schickes Panorama.

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Auch wenn uns das Schild hoffen ließ, konnten wir leider keine Pinguine erspähen. Auf dem weiteren Weg zurück nach Devonport, dem Start-Zielpunkt unserer Tasmnienrunde, kamen wir noch durch den Ort Penguin, wo Doreen zumindest einen unechten Pinguin sehen durfte.
Im nachinein hätten wir uns ein paar Tage länger Zeit gewünscht, denn auf dem letzten Stück sind wir schon relativ „schnell“ durchgefahren. Aber das ließ sich nun nicht mehr ändern. Wir haben heute das Beste aus der verbleibenden Zeit gemacht.
In Devonport trafen wir auf dem Schlaf-Parkplatz an der Hafeneinfahrt ein deutsches Pärchen, das am nächsten Morgen ebenfalls mit dem Schiff zurück nach Melbourne fahren wollte. Wir verbrachten den letzten Abend auf Tasmanien gemütlich und gemeinsam.

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Tag 11 – 07.03.2011

Früh morgens legte die Fähre ab und es ging wieder zurück nach Melbourne, dass uns diesmal mit Sonnenschein empfing.
Tasmanien hat uns richtig gut gefallen und uns ein ganz anderes Bild von Australien näher gebracht. Vor allem ist es etwas, was sich auch sehr gut für einen 3 Wochenurlaub anbietet, ohne dabei etwas weglassen zu müssen … für alle, die noch nicht wissen, wo es im nächsten Winter hingehen soll 😉

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