Tag 1 – 31.03.2011
Ziel war heute die Südküste Westaustraliens und der von Touristen und Backpackern außnahmslos gelobte Ort Esperance. Dort soll es die schönsten Strände Australiens geben und dementsprechend stiegen wiedereinmal unsere Erwartungen. Wir alle freuten uns, als wir dem Meer endlich wieder näher kamen und als wir in dem sehr überschaubaren und gebütlichen Städtchen ankamen, wurden wir nicht enttäuscht.
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Bevor es jedoch auf die Great-Ocean-Drive, eine Straße entlang der Küste bei Esperance, ging, stand zunächst Wäsche-Waschen auf dem Programm. Bei den maximal halbstündigen Waschprogrammen der Maschinen in den Waschsalons war das aber schnell erledigt und es konnte losgehen. Wir machten sozusagen Strandhopping, fuhren also von einer Bucht zur Nächsten. Wir spazierten im Sand, auch über die felsigen Abschnitte und zumindest wir Kerle gingen natürlich auch Baden.
Doreen und mich erinnerte die Gegend ein bisschen an die Strände in Tasmanien, nur dass es hier um einiges wärmer war und das Baden keine Überwindung kostete.
Nach dem wir den kompletten „Great Ocean Drive“ abgefahren waren und uns wirklich jeden Strand gesehen hatten, suchten wir uns für die Nacht einen geeigneten Platz am Meer, wo Marcos Mitfahrer auch problemlos ihre Zelte aufbauen konnten.
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Wie immer bewiesen wir dabei ein gutes Händchen. Yvonne und Nick wollten gerade anfangen, ihre Schlafplätze einzurichten, als uns Anton, ein etwas kautziger, aber sehr fit-wirkender ältere Herr über den Weg lief und uns ansprach.
Zu beginn dachten wir, er wolle uns ermahnen, da hier ja camping eigentlich verboten sei. Das Gespräch ging zunächst auch in diese Richtung. Das Thema Übernachtung endete aber recht Bald mit Antons Worten: „Na ihr könnt doch nicht HIER bleiben! Kommt doch mit zu mir, ich habe ein Haus und ein großes Grundstückt.“
Natürlich hatten wir wieder die typisch deutschen Zweifel, denn in Deutschland würde es wohl nicht so schnell passieren, dass man einfach mal angesprochen und zum Übernachten eingeladen wird … ok, außer in Hamburg 😉
Wir waren jung und zu fünft, also legten wir die Bedenken beiseite und fuhren Anton bis zu seinem Haus nach und hatten seit längerem mal wieder ein festes Dach über dem Kopf … es sollten am Ende 4 Nächte werden.
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Anton ist ein 73-jähriger „Friese“, der vor ca. 40 Jahren nach Australien kam und nun mit seiner Freundin in Perth lebt. Vor einigen Jahren baute er ein Haus in Esperance, in dem er nun eigentlich den großteil seiner Zeit mit „auszuspannen“ und ein paar Hobbys verbringt.
Beim Backpacker-Abendessen, dass aus Nudeln mit Soße bestand, überzeugten wir Anton, dass es nicht immer Fisch und Fleisch sein muss … aber, naja, Fisch und Fleisch sind schon gut :). Zu Bier und Wein unterhielten wir uns anschließend wiedermal ausführlich über unsere bisherige Reise.
Tag 2 – 01.04.2011
Am nächsten Morgen wurde ausgeschlafen und danach ausführlichst gefrühstückt. Marco musste allerdings etwas früher aufstehen, da Yvonne recht früh in die Stadt gebracht werden wollte. Sie hatte sich entschieden, mit dem Bus weiter nach Perth zu fahren. Ihr ging es wohl etwas zu langsam voran!?
Am frühen Nachmittag kümmerten sich Marco und ich ein wenig um die Autos, da uns diverses Werkzeug aus Antons Garage zur Verfügung stand. Allerdings war alles in Ordnung und so konnten wir später mit Doreen, aber ohne Nick nochmal zum Strand fahren.
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Wir genossen Antons Gastfreundschaft sehr. Sein Haus war gemütlich und für uns fühlte es sich wie Luxus an. Wir hatten unser „eigenes“ Bad, durften unsere Wäsche waschen und das Internet nutzen, wie wir wollten.
Anton war tagsüber gar nicht zu Hause und erledigte wohl einige Dinge in der Stadt. Hier zeigte sich wieder mal das große Vertrauen gegenüber uns Fremden, die wir dennoch allein in seinem Haus ein- und ausgehen durften. Wir hätten also eigentlich sein Haus ausräumen können … Flachbildschirm, Computer, Auto usw. 😛
Tag 3 – 02.04.2011
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Der heutige Tag begann wie gestern … warum auch nicht. Selbst für Marco wiederholte sich der Vormittag, denn heute musste er Nick zum Bus bringen. Der wollte seiner deutschen Freundin in Adelaide nach einem Auffahrunfall zur Seite stehen. Ihr selbst ging es gut, ihr Auto jedoch war ein Totalschaden. Somit waren wir nun „nur“ noch zu dritt unterwegs, was aber keinen von uns wirklich störte.
Nach dem Mittag wollte Anton mit uns einen Ausflug zum „Cape le Grande“ machen und natürlich ließen wir uns nicht zweimal bitten.
Der Weg dort hin war natürlich keine Straße, sondern ein Strand. Wir sind ja auch in Esperance. Unterwegs kamen wir an Dünen vorbei, die bestiegen wurden. Am Cape selbst überredete Marco Anton zum Angeln. Wie wir ja wissen, war Marco in den letzten Wochen dabei eher glücklos gewesen. Aber unter den Augen eines alten Fuchses dauerte es nicht lange und der erste hing am Haken. Während die beiden beim Angeln ihren Spass hatten, genossen Doreen und ich den Ausblick und die Sonne, denn von beidem gab es mehr als genug …
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Obwohl die Sonne schon nicht mehr sooo weit über dem Horizont stand, entschieden wir uns, noch auf den „Frenchmens Peak“ zu steigen. Er ist zwar nicht besonders hoch, aber überragt alles andere in der Gegend deutlich, was eine gute Aussicht verspricht.
Der Aufstieg war kurz, aber steil und knackig. Wir waren alle sehr überrascht, wie selbstverständlich Anton das meisterte.
Oben angekommen bekam man einen sehr guten Eindruck von der tollen Landschaft. Auf der einen Seite das blaue Meer mit seinen vielen weißen Buchten und auf der anderen das endlose, recht karge Land.
Wir verweilten eine ganze Weile und das nicht nur, weil Anton verschnaufen musste. Wir hatten diesen tollen Flecken Erde kurz vor Sonnenuntergang ganz für uns allein. Kein Grund also schnell weiter zu ziehen.
Rückzu nahmen wir trotz Dunkelheit wieder den Weg entlang des Strandes, an dem sich mittlerweile sehr viele zum Angeln niedergelassen hatte. In der Dämmerung und nach Sonnenuntergang sollen die Fische wohl besonders schnell anbeißen.
Tag 4 – 03.04.2011
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Ruhetag, wenn man das so nennen kann. Außer ein wenig Arbeit im Garten, war nichts geplant. Anton baut auf seinem Grunddtück praktisch alles an, was man irgendwie in der Küsche verwerten kann. Vom Olivenbaum bishin zu Tomaten und Feigen war alles zufinden. Von einigem war auch einfach soviel da, dass er damit nicht anderes anfangen konnte, ausser es nach den verschiedensten Rezepten einzukochen. Der Hit waren die sauer eingelegten Auberginen, das Rabahrbakompott, die Pflaumenmarmelade, …
Der Tag klang bei Wein und „Der Herr der Ringe – die Gefährten“ aus. Wir haben den Film allerdings nicht komplett geschafft, da einer nach dem anderen in seinem Sessel oder auf der Couch eingeschlafen war.
Tag 5 – 04.04.2011
Es hieß Abschied nehmen von Anton und Esperance. Die 5 Tage hier werden uns vor allem durch Anton in besonderer Erinnerung bleiben. Danke Anton!
Er wird vermutlich noch vor uns in Perth ankommen, weil er den direkteren Weg fahren wird. Jedenfalls hat er uns auch da schon zum Essen eingeladen. Wir werden sehen, ob es klappt.
Marco, Doreen und ich machten uns also auf den Weg zu einer neuen Etappe entlang der westaustralischen Küste. Albany wird unser nächstes Ziel sein … vermutlich morgen.