Tag 1 – 13.05.2011
Wir wachten auf, schauten aus dem Auto und sahen weitestgehend grauen Himmel. Schon Nachts tropfte es hin und wieder leicht aufs Dach. Nach dem Frühstück und einem kurzen Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt, an dem es dann auch Toiletten gab :), fuhren wir zum eigentliche Ort Kalbarri.
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Wie schon in den anderen kleineren Orten entlang der Westküste seit Perth gabs auch hier ausser den Ferienhäusern einiger Australier nicht sehr viel zu sehen – die Landschaft natürlich ausgenommen. Da wir es jedoch bei diesem Wetter nicht für besonders sinnvoll hielten, die Sehenswürdigkeiten des angrenzenden National Parks zu besuchen, stellten wir uns an einem BBQ Platz in Strandnähe unter und warteten auf Sonne. Tim reparierte einen Blinker und betrieb weitere Pflege am Auto, während Doreen weiter im Reiseführer laß, Blog schrieb oder eben einfach nur schlief. Allerdings sollte an diesem Tag keine Wetterbesserung in Sicht kommen.
Tag 2 – 14.05.2011
Sehr früh am nächsten Morgen wurden wir nach einer unruhigen Nacht vom ersten wirklich unhöflichen Ranger geweckt. Allerdings schien das nur eine Art Teilzeitjob für den Herren gewesen zu sein. Er konnte zwar eine Marke vorweisen, statt einer Uniform trug er jedoch Trainingshosen und einen Schmuddelpullover und war doch eigentlich nur mit seinem Hund draußen.
Wir fuhren also einfach wieder zum gleichen Platz wie schon am Vortag und gönnten uns dort noch ein Stündchen.
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Im Laufe des Tages gesellte sich dann im üblichen Wohlfühlabstand noch zwei weitere offensichtliche Backpackerfahrzeuge zu uns. Die zwei Mädels und der Kerl unterhielten sich deutsch und so gesellten wir uns zu ihnen und quatschten ein bisschen. Zumindest die beiden Mädels waren auch unterwegs nach Norden und suchten „eigentlich“ noch dringender einen Job als wir. Der Typ, den sie in Perth kennenlernten, hatte sich dann einfach mit eingeklingt, wollte nach Kalbarri aber eigentlich wieder zurück nach Süden. Jedenfalls warteten die drei auch einfach nur auf schönes Wetter. Mit neuer Gesellschaft war das nun nicht mehr ganz so langwierig.
Am Nachmittag kam dann ein Mann zum Parkplatz. Anfangs dachten wir, er wolle nur mit seinem Hund Gassi gehen. Doch weit gefehlt: Als er zu sprechen begann und meinte, wir würden ihm zu nah an „irgendwas“ parken, erkannte ich doch den Typ von heute morgen wieder. Er so noch heruntergekommener aus als schon früh in der Dämmerung. Naja, er schien prinzipiell etwas gegen Backpacker zu haben. Da wir aber nix verbotenes taten und auch niemanden störten – es war ja auch keiner da ausser ihm – parkten wir die Fahrzeuge alle um etwa eineinhalb Meter um. Er grummelte rum und ging von dannen. Naja, so viel zum spannenden heutigen Tag 🙂
Alle gemeinsam suchten wir einen Platz zum pennen … und hofften wieder auf Wetter Wetter Wetter.
Tag 3 – 15.05.2011
Und siehe da: Sonne! Zwar noch zwischen ein paar Wolken, aber immerhin. Wir gaben den Wolken noch etwas Zeit sich zu verziehen und nutzten diese zum Duschen. Noch vor dem Mittag verabschiedeten wir uns dann von den anderen, die noch nicht ganz fertig waren, und machten uns endlich auf den Weg.
Nach kaum mehr als einer viertel Stunde bogen wir zur Einfahrt in den Kalbarri National Park ab. 22km Sandstraße lagen vor uns. Eigentlich nichts Aussergewöhnliches aber der Zustand dieses … ähm … Weges spottete allem, was sich auch nur im entferntesten an Straße erinnert.
Die sogenannten Corrugations, im Deutschen am besten mit Wellblech zu bezeichnen, waren sooo tief, das bei normalem Tempo JEDES Auto wortwörtlich zerrüttelt werden würde. Die meisten anderen dort versuchten dies zu verhindern, indem sie Schritttempo fuhren. Aber 20km bei etwa 5km/h heißt etwa 4 Stunden unterwegs zu sein … für eine Richtung. Die Lösung lag also auf der Hand … schneller als normales Tempo fahren. Wir probierten es also mit 70 bis 80km/h und siehe da, es funktionierte. Die unzähligen Bodenwellen wurden praktisch übersprungen. Es vibrierte zwar dennoch gehörig und entspanntes fahren sieht anders aus, aber nach etwa 20 min Fahrt kamen wir am ersten Parkplatz an und begaben uns auf den kurzen Weg zum ersten Aussichtspunkt.
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Im Kalbarri National Parks schlängelt sich der Murchison River, der sich auf einer Länge von 80 km eine rot-hellrot gestreifte Schlucht zur Steilküste des Indischen Ozeans geschnitten hat.
Der Ausblick war toll und das Wetter spielte mit. Wir saßen ein bissel an den Klippen und genossen die Sonne und den angenehmen Wind. Später ging es zunächst mit dem Auto weiter zum Parkplatz in der Nähe des bekanntesten Punkts im National Park. Ein paar hundert Meter zu Fuß und man stand am Natures Window.
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Als wir ankamen war noch gut Begängnis, aber das legte sich zum Glück recht schnell … klar, wenn man wieder 4 Stunden für den Rückweg einplanen muss 😉 Nun hatten wir den steinernen Bogen also erstmal für uns und nutzen die Gelegenheit für ein paar Posing-Fotos. Einer Informationstafel entnahmen wir, dass es einen etwa 8km Rundwanderweg entlang des Flusses gab und wir entschieden uns natürlich, diesen zu gehen.
Er führte zuerst am Rand der Schlucht entlang und bot einen guten Blick in alle Richtungen. Später dann ging es hinunter zum Fluss, wo sich der Weg auf schmalen Felsvorsprüngen und zum Ende hin über das sandige Flussbett zog. Wir konnten ein paar Vögel und die sogenannten Western Grey Kangeroos beobachten. Letztere waren hauptsächlich mit fressen beschäftigt und ließen sich dabei auch nicht wirklich stören.
Einziger Wermutstropfen waren die unzähligen Fliegen, auf die uns viele Reisende weiter im Süden schon vorbereitet hatten. Penetrant versuchen die in Ohren, Nase und Augen zu Fliegen. Den größten Teil der Fliegen zog jedoch unser gelber Rucksack auf sich und machte es uns dafür erträglich.
3 Stunden waren wir unterwegs, bis wir wieder am Auto ankamen. Nach einer kleinen Imbisspause fuhren wir noch einen weiteren Lookout an, bevor wir uns für den Weg zur asphaltierten Straße wieder auf die Rüttelpiste begaben. Etwas abseits der Straße fanden wir pünktlich zur Dämmerung einen großen Platz, der wahrscheinlich hin und wieder als Halde dient, und machten uns fertig für die Nacht.
Tag 4 – 16.05.2011
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Nur wenige Kilometer weiter steuerten wir am nächsten Morgen ein letztes Mal den Kalbarri National Park an und hatten ein Frühstück mit Blick auf den Murchison River. Zu dem Parkplatz heute führte ein asphaltierte Straße und so fanden sich recht schnell einige Backpacker mehr als gestern ein. Alle mit der gleichen Idee 🙂
Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang wollten wir dann noch einige Kilometer schaffen und machten uns auf den Weg in Richtung Shark Bay …