Shark Bay & Monkey Mia – 16.05. bis 19.05.2011
4. Juni 2011 von TiDo

Tag 1 – 16.05.2011

Vom Kalbarri National Park losgefahren, erreichten wir am Nachmittag den Abzweig zum UNESCO-Welterbe „Shark Bay“. Wir waren sehr gespannt und auch das Wetter ließ nichts zu wünschen übrig.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch karge Landschaften, die hin und wieder durch den Blick auf türkisfarbenes Wasser aufgelockert wurden, erreichten wir einen ersten sehr sehr sehenswerten Flecken Erde.

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Der Shell Beach, der von weitem betrachtet aussieht wie jeder andere schöne Strand auch, zeigt seine Besonderheit erst bei genauerem Hinsehen bzw. beim begehen. Anstatt auf Sand läuft man hier auf unzähligen kleinen weißen und beigen Muscheln und das piekst schon ganz schön an den Fußsohlen 🙂 Aus Neugier begannen wir kurz etwas in die Tiefe zu buddeln, aber auch da war kein Sand in Sicht. Der ganze Küstenabschnitt bestand einzig und allein aus Muscheln … und so lag der Name Muschelstrand, also Shell Beach, natürlich auf der Hand bzw. unter den Füßen. Wir waren fasziniert und gingen eine ganze Weile im und am Wasser spazieren.

Kaum wieder im TiDo und wieder auf der Straße unterwegs erspähten wir nur wenige Kilometer weiter schon die nächste Bucht, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zog:

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Eine Landzunge, hier wieder aus Sand, zog sich mehrere hundert Meter weit ins unglaublich klare Wasser. Also wieder raus aus der Bude und auf zum Wasser. Es war sooo toll, dass es eigentlich kaum zu beschreiben ist. Man steht im Wasser und da ist kein Sand der aufwirbelt, kein Schlamm der das warme Wasser trübt. Dazu die Sonne, weiter hinten am Himmel die dunklen Wolken aus denen es regnete und all das praktisch für uns allein. Es war einfach Perfekt!

Da es verteilt auf Shark Bay verschiedene Stellen gab, die direkt am Wasser lagen und an denen Camping erlaubt und sogar kostenlos war, fuhren wir noch etwas weiter zu einem dieser Plätze an der Whalebone Bay. Dort fanden sich am späten Nachmittag natürlich noch andere geldbewusste Reisende ein, darunter auch recht viele Australier. Die Leute verteilten sich jedoch sehr gut auf den großen Bereich und so hockte keiner auf den anderen, wie z.B. auf einem eingezäunten Campinplatz.

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Wir fuhren einmal komplett durch den Bereich und schauten nach einem geeigneten Platz, sahen aber dann einen schmalen und steinigen Pfad, der etwas weg vom Camp auf einen einen kleinen Hügel führte. Unter teils wohlwollend-neidischen Blicken der Van- und Wohnmobilfahrer fuhren wir also den Hang hinauf und siehe da … keiner da. Dafür aber eine Stelle ganz für uns allein mit Blick aufs Meer. Einfach nur Abhängen und nix-tun war nun angesagt. Es vor allem interessant zu beobachten, wie sich die Regenwolken entwickelten, die schon den ganzen Tag gemütlich um uns herumzogen. Als wir dann zur Dämmerung zu Abend aßen, ergab diesen Wetterschauspiel ein besonders schönes Bild …

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Tag 2 – 17.05.2011

Neuer Tag, neues Ziel. Nach einem Versorgungsstop in Denham, dem einzigen richtigen Ort in der Gegend, ging es zu einem der bekanntesten Anlaufpunkte auf Shark Bay, dem Monkey Mia Resort.

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Hauptattraktion hier sind neben der tollen Küste eine Gruppe von großen Tümmlern. Dies hat seinen Ursprung in den 60er Jahren, als Fischer begannen, die sporadisch vorbeis- chwimmenden Delphine mit Fischabfällen zu füttern. Die Tiere gewöhnten sich daran und begannen täglich zu ähnlichen Zeiten an diese Stelle zurück zu kommen. Das sprach sich rum und immer mehr Schaulustige wollten den Fütterungen beiwohnen. Mittlerweile wird dieses Ereignis touristisch sehr erfolgreich vermarktet und die Touristen selbst dürfen den Delphine Fisch reichen. Kontrolliert und betreut wird das Spektakel, die Station und die angrenzende Ferienanlage durch die westaustralischen Ranger. U.a. wird dafür gesorgt, den Delphinen nicht sooo viel zu verfüttern, dass diese ihren natürlichen Jagd- und Nahrungssuchinstinkt verlieren.

Als wir ankamen und die noch humane Park- und Eintrittsgebühr gezahlt hatte, begaben wir uns gleich zum entsprechenden Strandabschnitt. Allerdings waren wir heute etwas zu spät, da die letzte der üblichen 3 Fütterungen des Tages schon beendet war. Schade, aber was solls. Kommen wir also morgen wieder.

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Wie überlegten uns also nun, was wir mit dem restlichen Tag anfangen sollten und entschieden uns, ein Kajak zu mieten und ein bisschen über das angrenzende Riff zu paddeln. Der Typ, der die Boote vergab, hatte scheinbar einen guten Tag und bot uns das Ding für den ganzen Tag zum Preis für 2 Stunden an … wie praktisch. Wahrscheinlich machte er uns aber einen so guten Preis, weil keine Saison war und er zumindest an diesem Tag noch kein einziges Kajak vermietet hatte. Egal! Nach kurzer Eingewöhnungsphase ging es zumindest technisch ganz gut voran. Allerdings merkten wir schnell, dass wir diese spezielle Art von Bewegung einfach nicht gewohnt waren. Wir machten dennoch nicht schlapp und schipperten gemütlich an der Küste entlang. Ab und zu legten wir am Strand an und ruhten uns bei Wasser- und Sonnenbädern etwas aus, bevor es weiter ging.

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Wir konnten sogar einige interessante Tieren beboachten. Ein paar mal kreisten Riffhaie (ca. 1,5m Länge) um uns herum und auch Wasserschildkröten konnten wir sehen. Wir paddelten bis der Strand zu roten Klippen wurde und von dort aus ging es dann langsam wieder zurück zum Resort.
Auf dem Rückweg passierten wir noch eine Perlenfarm. Zu sehen war von der aber nur ein Haus auf Stelzen, denn Schilder wiesen darauf hin, dass näher heranfahren nicht gestattet ist.
Mittlerweile wurden unsere Arme immer schwerer, Zeit also das Boot wieder zurück zu geben. Als wir am Strand des Resorts anlegten, konnten wir einige der Delphine beobachten und freuten uns dabei gleich auf morgen.
Nach einer warmen Dusche in den sanitären Anlagen der Ferienanlage fuhren wir für die heutige Nacht zum Eagle Bluff auf einen weiteren der kostenlosen Übernachtungsplätze.

Tag 3 – 18.05.2011

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Sehr früh auf den Beinen wollten wir heute überpünktlich in Monkey Mia sein. Dort angekommen brachten wir den Zeitplan für die heutigen Fütterungen in Erfahrung. Zur ersten hatten wir noch über einen halbe Stunde Zeit und genossen die morgentliche Ruhe am Strand. Die Sonne war noch recht tief und das Meer spiegelglatt. Insgesammt eine tolle Stimmung!

Als der ausgeschriebene Zeitpunkt näher rückte versammelten sich langsam noch weitere Leute, allerdings nicht annähernd so viel, wie wir erwartet hatten. Als es dann los ging waren es wahrscheinlich nicht mal 20 Personen, die den 3 Ranger-Damen und ein paar freiwilligen Helfern gegenüber standen. Die Leiterin bat die Gäste zunächst, nicht unaufgefordert mit den Füßen ins Wasser zu kommen, um die Tiere nicht unnötig zu stressen. Anschließend kamen eine Menge an Ausführungen zur Geschichte der Station und zu den Delphinen selbst. Während wir alle auf die Delphine warteten, berichtete Sie über die Größe der Gruppe und die verwandschaftlichen Verhältnisse zwischen den Tieren. Es wurde erklärt, wie die Delphine heißen und unterschieden werden. Schon während der letzten Sätze konnte man die ersten im flachen Wasser in ca. 15 bis 20m Entfernung herumtollen sehen. Nur wenig später schwammen sie direkt um die Beine der Ranger und Helfer, die kaum 3m von uns im nicht einmal knietiefen Wasser standen. Sie pfiffen und quietschten, schienen aber ganz entspannt.

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Nun stand die Fütterung an. Es wurden 3 oder 4 Eimer mit Fisch gebracht und auf die Helfer verteilt. Die Ranger-Dame demonstrierte, wie der Fisch ins Wasser zu halten ist und dass man die Delphine nicht berühren solle. Die Spannung stieg, denn jetzt würden die ersten Personen für diese Runde der Fütterung ausgewählt werden. Alle Gäste standen still da und lächelten nett, denn keiner wollte unangenehm auffallen, jedoch ins Auge stechen. Und siehe da, Tim war unter den glücklichen.

Es lief ab, wie es zuvor erklärt wurde. Die Auserwählten begaben sich jeweils zu einem der Helfer ins Wasser und durften sich ein oder zwei Fische aus den Eimern nehmen. Die Delphine warteten dabei nach wie vor ganz ruhig im Wasser und stuppsten dabei hin und wieder leicht mit ihren Schnuten gegen die Waden. Als man den Fisch ins Wasser hielte, zogen sie ihn ganz langsam aus der Hand und fraßen ihn. Kurz darauf waren die echt niedlichen Tiere bereit für mehr und warteten auf den nächsten Fisch. Es war schon ein besonderes Erlebnis!
Nach etwa 10 Minuten war alles vorbei. Die Delphine schwammen wieder in etwas tieferes Wasser, blieben aber in Sichtweite, denn auch sie wussten natürlich, dass in etwa einer Stunde die nächste Runde anstand. Ihnen beim spielen und springen zuzusehen ließ die Zeit schnell vergehen und so war die Stunde ratz fatz um.

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Mittlerweile hatten sich einige Leute mehr aus dem Bett gequält und am Strand eingefunden. Der Ablauf war fast Wortwörtlich der gleiche wie noch am Morgen. Ich bin mir nicht sicher, woran es lag, aber bei der Wahl der Fütterer gehörte Tim erneut dazu. Er fragte die Ranger-Dame, ob er den Platz an mich, Doreen, abtreten dürfe und sie hatte natürlich nichts dagegen. Und so hatten wir letztendlich beide das Glück, nicht nur passiv, sondern direkt an dem Ereignis teilnehmen zu dürfen … 🙂
Wir warteten nicht auf die dritte Fütterung, obwohl Tim ja wahrscheinlich wieder gewählt worden wäre. Nicht weit vom Resort begann der Francois Peron National Park, der den kompletten nördlichen Teil der Halbinsel umfasste. Der Tag war noch jung und so statteten wir ihm einen Besuch ab. Nicht weit vom Eingang hieß es rechts ranfahren und Reifendruck senken, da ab hier ausschließlich auf sehr weichem Sand gefahren wird. Günstig war, dass hier eine Kompressoranlage zur Verfügung gestellt wurde, um beim Verlassen des Parks die Reifen wieder auf Straßendruck zu bringen. Die Sandpisten waren einspurig und gut einzusehen. Mit ordentlich Tempo und noch mehr Spaß ging es also durch die Dünen. Auf der Karte hatten wir uns schon ein Lagune als Ziel rausgepickt. Wir stellten das Auto ab, spazierten ein Stück in die sandigen Hügel und ließen uns für 2 Stunden an einer Stelle mit Blick nieder, um nach dem aufregenden 🙂 Vormittag in der Sonne zu entspannen.

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Für den späten Nachmittag, den Abend und die Nacht wählten wir auch heute wieder einen der schon erwähnten kostenlosen Plätze. Wobei, eigentlich sind wir von dem aus sooo weit in die Botanic gefahren, dass wir letztendlich nicht mehr wirklich dort zu finden waren. Wie auch immer, wir hatten erneut eine coole Stelle direkt am Wasser und keine Nachbarn in Sicht …

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Tag 4 – 19.05.2011

Den Vormittag verbrachten wir noch ganz in Ruhe an unserer Campingstelle. Später verließen wir nach einem Abschiedsstop am Shell Beach die schöne Shark Bay in Richtung Highway, auf dem wir dann die Fahrt nach Carnarvon in Angriff nahmen. Carnarvon, dass wir – zum Glück – näher kennen lernen würden, sollte heute noch einige Überraschungen für uns bereit halten.