„Back to the Roots“ – 17.09. bis 21.09.2011
21. September 2011 von TiDo

Am 17.09. brachen wir schließlich wieder auf. Vor uns lagen 2000km. Der Weg führt uns in den Osten, da wo wir her kommen 😉 Dahin wo wir vor über 12 Monaten starteten.

Die ersten paar Hundert Kilometer führten uns den Stuart Highway, den wir bereits von Darwin gekommen sind, wieder zurück. Vorbei an den Devils Marbels, wo wir eine Nacht verbrachten. Neben dem Dingo,

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den wir bei unserem ersten Besuch schon sahen, trafen wir außerdem auf ein Leipziger Pärchen. Australien ist riesengroß und doch so klein wie ein Dorf und Zufälle gibt es hier scheinbar auch wie Sand am Meer.
Vor einem halben Jahr trafen wir Ines und Rainer aus Leipzig auf Tasmanien, wir verbrachten einen Abend gemeinsam, bevor sich unsere Wege am nächsten Morgen wieder trennten. In Broome lernten wir dann Thorsten kennen (der Weltenbummler aus Deutschland) Er verließ Tasmanien nur einen Tag bevor wir dort ankamen. Während einiger Gespräche stellte sich außerdem heraus, das auch er Ines und Rainer getroffen hatte. Und nun trafen wir sie nocheinmal. „Grüße nach Leipzig“, begrüßte Tim die beiden, die mit großen Augen vor uns standen und einige Sekunden grübelten. Mit dem Blick auf unser Auto, fiel der Groschen schließlich und sie erinnerten sich an uns. Als wir ihnen dann auch noch Grüße von Thorsten ausrichteten, war das Gelächter groß. Ein gesprächiger Abend folgte, an welchem Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht wurden.

Am nächsten Morgen wurde es nur ganz langsam hell. Das lag an den Buschbränden ringsherum. Wieder einmal wird systematisch alles in Brand gesetzt. Jedoch hatten wir es in diesem Ausmass noch nicht gesehen. Der komplette Himmel war bedeckt und ab und zu regnete es Asche. Als die Sonne schon relativ weit oben stand, war sie noch immer orange-rot, als würde sie gerade erst aufgehen. Am Horizont waren überall schwarze Rauchwolken zu sehen. Es war schon ein bisschen beängstigend, aber hier ist das eben so.

Wir legten also wieder Kilometer für Kilometer zurück, tankten auf und fuhren weiter, tankten und fuhren weiter. Die Landschaft wurde immer karger, es gab keine Büsche, Bäume oder Sträucher mehr. Alles ist flach und völlig ohne Leben. Rinderherden, wilde Pferde, Kängurus, Dingos, Kamele, Schlangen und Echsen… die bisher immer für etwas Erheiterung zwischendurch sorgten, waren nun völlig verschwunden.

Tim hat sich dann, ganz zu meiner Freude, durch die Langeweile beim autofahren ans Hörbuch hören gewöhnt und so hörten wir uns eine Geschichte nach der anderen an.

Schließlich wurde die eintönige Fahrt, die lediglich an etwas Spannung durch den laufenden Krimi gewann, unterbrochen. Ein Schild am Straßenrand sagte uns: „Northern Territory – Queensland – Border 5km ahead“. Nun befinden wir uns also wieder in Queensland, wahnsinn!

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In Mount Isa, eine große Mienenstadt, verbrachten wir einen Vormittag. Das auftanken machte bei einem Preis von $1.45 für den Liter Diesel regelrecht Spaß. Wir freuten uns auf den „günstigen“ Osten. Auch die Landschaft wurde wieder freundlicher. Begrünte Hügel soweit das Auge reicht. Die Küste schien nicht mehr weit zu sein.

Am 21.09. kamen wir schließlich in Townsville an und ab hier befinden wir uns sozusagen wieder auf bekanntem Gebiet.
Ein bisschen Wehmut verspürten wir jedoch schon. Jetzt tatsächlich wieder an der Ostküste angekommen, erlitten wir direkt einen kleinen Kulturschock. Hier wimmelt es nur so von Menschen, Städten, Straßen, Autos… Irgendwie wirkt es so überfüllt und laut, aber wahrscheinlich kommt es uns auch nur so vor. Wir hatten uns an die rauhen Straßen, goßen Entfernungen, die Weite, Ruhe und Einsamkeit im Westen und Norden Australiens gewöhnt und wir hatten sie lieben gelernt.