Stadt hier, Stadt dort
30. März 2016 von TiDo

Na klar, was sonst

Frühstück war gut, wie immer. Nach dem das Gepäck wieder im Auto verstaut war, gingen wir noch eine Runde im schönen Trinidad und wurden dabei Zeuge eines wohl nicht alltäglichen Schauspiels. Offiziell aussehende, in grünen Uniformen gekleidete Personen gingen paarweise von Haus zu Haus. Neben Stiften und Formularen auf einem Klemmbrett trug jeweils einer von beiden auch eine seltsame Maschine mit sich herum. Zu erkennen war ein kleiner Motor und ein dafür eigentlich überdimensionierter Auspuff. Ein Straße weiter konnte man dann zumindest vermuten, was diese Maschine den genau für einen Zweck erfüllt.
Die Anwohner saßen an den Straßenrändern, hatten sogar ihre Haustiere, Vögel, Hunde sowie Hühner neben sich und starrten wartend auf ihre Häuser gegenüber. Aus den Gebäuden waren derweil die tosenden Motorengeräusche der kleinen Höllenmaschinen zu vernehmen. Dazu schien aus jedem undichten Fenster, jedem Türspalt Rauch ins Freie zu drängen. Alles wurde regelrecht ausgeräuchert. War die Prozedur beendet, versahen die Amtspersonen die Haustür mit einem Zettel und begaben sich zum nächsten Objekt.
Später erfragten wir, wofür bzw. wogegen die sogenannte Fumigacion, also die Ausräucherung, denn gut sei. Man informierte uns darauf, dass zur Prävention der Verbreitung des Zika-Virus die übertragenden Moskitos getötet werden sollen. Ahhhhja, klingt plausibel … irgendwie! Okay, manch einer mag nun fragen, ob die Zika-Moskitos ausschließlich in Häusern leben, worauf zumindest wir völlig weltfremden Menschen mit „nein“ antworten würden. Wahrscheinlich reichen die kleinen Knatterkisten mit den großen Auspüffen einfach nur nicht, um den ganzen kubanischen Luftraum zu Entmoskitoisieren.

Stadtstrand

Bevor wir die Gegend in Richtung Cienfuegos verlassen, wollten wir uns natürlich noch die Halbinsel Ancon ansehen, auch wenn wir uns zugegebenermaßen nicht allzu viel davon erwarteten. Wir verfuhren uns also die wenigen mittelmäßig schlecht beschilderten Kilometer bis hin und standen am Ende der Straße mal wieder neben einem riesigen Betonklotz des wohl einzigen sovjetischen Architekten der siebziger Jahre. Mittlerweile immerhin bunt angemalt, wies unser Reiseführer auf die an einen Ozeandampfer angelehnte Gebäudeform hin, was wir für uns mit einem „mmh, spannend“ kommentierten. Der sicher recht vorzeigbare Strand litt jedoch auch hier so sehr unter dieser Kulisse, dass wir einen kleineren, etwas weniger pitturesken, aber dafür viel gemütlicheren und abgelegeneren bevorzugten. Ein zwei Stündchen genossen wir dort die Ruhe und das klare Wasser, der ansonsten wenig interessanten Halbinsel.

Cienfuegos

Etwa eine Stunde Fahrt, entlang der schon im letzten Beitrag erwähnten und gezeigten, postkartentauglichen Strandbuchten, brachte uns nach Cienfuegos. Benannt ist es nach Camilo Cienfuegos, der neben Che Guevara und Fidel Castro die dritte Kraft während der kubanischen Revolution war, benannt ist.
Etwas südlich vom Zentrum der Stadt, die dort als schmale Halbinsel ausläuft, fanden wir bei einem Spaziergang am schönen La Punta auch heute wieder schnell ein Zimmer in guter Umgebung. Der restliche Tagesablauf hielt, genau wie Cienfuegos auch, keine großen Überraschungen bereit. Nach einer kleinen Pause in klimatisierter Luft, begannen wir, auch diese Stadt zu erkunden und merkten schnell, dass uns das Zentrum, natürlich neben den typisch kubanischen Bildern, nur wenig Neues bot.
Den Abend verbrachten wir wieder am La Punta, der uns deutlich besser gefiel. In einem netten Restaurant gab es, neben dem obligatorischen Rummixgetränk und etwas Leckerem, auch ein karibisches Gewitter zum Essen.