Der erste Tag … mit Regen
Der erste Tag begann für uns relativ spät. Wir hatten uns keinen Wecker gestellt und wachten so erst gegen 8:30 Uhr auf. Die Sonne lachte, wir waren ausgeschlafen und so freuten wir uns auf den Tag.
Eigentlich gerade noch pünktlich an der Futterstelle angekommen, wurde uns dann mitgeteilt, dass das Frühstück leider schon vorbei sei, wir uns aber an der Bar gern ein Sandwich o.ä. bestellen könnten. Nach der ununterbrochenen Verpflegungsflut am Vortag und dem abschließenden Abendessen war das aber prinzipiell kein Problem. Nun wollten wir den weiten, bereits gelaufenen Weg, etwa 150m, nicht ungenutzt lassen und gleich am sogenannten Wassersportzentrum die frei zur Verfügung stehenden Schnorchelausrüstungen abholen. Ein kleiner handgeschriebener Zettel veriet uns jedoch, dass erst ab 11 Uhr wieder jemand da sein würde. Ok, so sei es. Es ging also erstmal zurück zum Bungalow, wo Doreen und ich unseren ersten richtigen Inselrundgang beginnen wollten.
Dort angekommen, entschied sich Doreen allerdings gegen den Spaziergang und für ein Wasser- und Sonnenbad sowie eines ihrer mitgebrachten Bücher. So ging ich also alleine los. Etwa nach einer viertel Umrundung kam ich mehr oder weniger zufällig wieder am Wassersportzentrum vorbei. Es war nun bereits nach 11 Uhr, aber es war nach wie vor niemand anwesend. 😉
Weiter ging es am Strand entlang, von dem das ca. 30m entfernte Riff und dessen dunkle Kante immer gut zu sehen ist.
Was sich im Laufe des Vormittags schon am nordöstlichen Horizont angekündigt hatte, war mittlerweile deutlich näher gekommen. Ich war gerade am anderen Ende der Insel, als die fast schwarze Wolkenwand begleitet von starkem Wind und ersten Regentropfen auf das Ufer traf. Das Licht und die Stimmung waren irgendwie toll und warm war es ja sowieso.
Um aber die Technik zu schützen ging es auch für mich wieder zurück. Doreen saß bereits auf unserer kleinen Terrasse und machet ein leicht trauriges Gesicht. Mittlerweile goss es in Strömen.
Die Zeit bis zum Mittagessen war schnell überbrückt. Im Schrank fanden wir einen großen Regenschirm unter dem wir zum Restaurant huschten. Durch das fehlende Frühstück war nun doch ein guter Appetit zusammen gekommen.
Gegrillter Fisch, Nudeln, Rind, Schwein, Reis, Suppen, Salate und zum Schluss das Dessert ließen kaum Wünsche offen. Gemütlich saß man im offenen, aber überdachten Speißesaal und lauschte dem Plätschern und Rauschen des Regens. Nach dem Mittag herrschte unverändertes Programm. Wir bezogen erneut unsere kleine Terasse. Wir machten es uns gemütlich und genossen die Ruhe und auch die Stimmung. Doreen laß einfach weiter ihr Buch und ich döste einfach vor mich hin.
Auch ein paar der kleinen Fliegen und Mücken suchten unter unserem Dach Schutz, was den kleinen Geckos, die zwischen den Dachbalken unserer Hütte hausten, ein kleines Festmahl bescherte. Schaute man die kleinen etwa 10cm lange Echsen etwas genauer an, hatte man sogar das Gefühl, sie würde lächeln.
Um so weiter es auf den Abend zu ging, desto weniger regnete es und irgendwann war es tatsächlich trocken. Nach dem recht grauen Tag strahlte die Insel hier und da nun wieder in leuchtenden Farben. Farbenfroh sollte auch der Sonnenuntergang werden, was sich am westlichen Horizont andeutete. Zwar war die Sonne selbst nie zu sehen, was die Wolken aber aus den letzten Lichtstrahlen des Tages machten, war mehr als sehenswert. Zu diesem Schauspiel versammelten sich viele der anderen Gäste, aber auch eine großzahl der Angestellten, die gerade keinen Dienst hatten, auf unserer Seite der Insel.
Inzwischen war es dunkel geworden und die meisten haben sich in Ihre Unterkünfte zurückgezogen. Auch Doreen und ich bereiteten uns nun auf duschend auf das Abendessen vor … ja ja, schon wieder essen.
Da wir überpünktlich waren, kehrten wir vor dem essen noch für etwa eine halbe Stunde in die sogenannte Lighthouse Bar ein. Diese lag, wie fast alles hier, direkt am Strand und hat uns gut gefallen. Auch nach dem Essen kamen wir noch einmal hierher und genehmigten uns das ein oder andere alkoholische Getränk, beobachteten die Leute und ließen den Tag revue passieren. Das sollte in den kommenden Tage auch zum festen Ritual werden und mit dem kleinen Spaziergang zurück zum Bungalow den Inseltag beschließen.
Der zweite Tag … so halb und halb
Obwohl das Wetter sich ja am Vorabend beruhigt hatte, blieb die Nacht nicht trocken. Es regnete am Stück. Ein paar Mal waren wir nachts auch kurz wach und befürchtetenschon, dass uns ein weiterer grauer Tag bevor stand.
Genau so sah es morgens auch ersteinmal aus. Heute pünktlich beim Frühstück begann der Tag zumindest schon einmal gesättigt. Ohne Sonne und mit gelegentlichem Nieselregen nutzten wir den Vormittag, um endlich mal einen Spaziergang um die Insel in Angriff zu nehmen. Naja, zumindest bestand erst einmal keine Gefahr von Sonnenbrand 😉
Neben der einheimischen Flora, wie Büschen, BLumen und vor allem Palmen beobachteten wir auch den ein oder anderen Vertreter der Fauna. Ufernah schwammen Schwärme von Schwarzspitzen-Riffhai-Babies, Muscheln, die Doreen eigentlich einsammeln wollte, flüchteten panisch vor ihren Händen. Ein paar Vögel waren ebenfalls da und an den Buhnen aus Korallenresten fühlten sich unzählige Krabben pudelwohl.
Die Wege, welche über das innere der Insel führen wurde nicht nur von den Menschen genutzt, auch die ein oder andere Echse genoss barrierefreies Vorankommen … zumindest bis zum nächsten Baum als Fluchtpunkt 🙂
Nach dem Mittagessen machte ich mich wiedereinmal auf zum Wassersportzentrum. Diesmal kehrte ich mit zwei kompletten Schnorchelausrüstungen zum Bungalow zurück. Nicht viel Später standen wir auch schon auf der Jetty auf der südlichen Seite von Velidhu. Geht man hier ins Wasser befindet man sich direkt am äußeren Riff, also da, wo das Plateau der Insel endet und als steiler Hang im Dunklen des Ozeans verschwindet. Bestens geeignet also um einfach an der Kante entlang zu schnorcheln und die vielen vielen Bunten Fische zwischen den Korallen zubeobachten.
Wir schnorchelten zunächst gemeinsam in der Nähe der Jetty. Doreen schien sich allgemein nur bedingt wohl dabei zu fühlen. Ich wollte aber noch nicht aus dem Wasser und so erklärte sich Doreen bereit, die Technik zu hüten und mit zurück zum Bungalow zu nehmen. Sie meinte, sie würde später am Hausstrand im flachen Wasser noch einmal ins Wasser gehen und sich in den nächsten Tagen steigern. Ich paddelte also weiter und musste nun nicht mehr zwangsläufig wieder an der selben stelle aufhören … auch praktisch.
Nach meinem kleinen Schnorcheltrip am späteren Nachmittag bestand Doreenn auf ein paar Pärchenfotos. Ich persönlich wollte das eigentlich bei besserem Wetter absolvieren, da dies aber ungewiss ist, probierten wir uns also gleich. Kulisse war der Strand vor unserer kleinen Hütte. Nun ja … ähm … posen ist eben nicht so meins 😉 aber dennoch wollen wir Euch ein Beispiel nicht vorenthalten.
Nach dem kleinen Shooting schnalte sich Doreen, wie schon angekündigt, noch mal die Flossen an die Füße und machte das Wasser unsicher.
Inzwischen lag ich einmal mehr auf dem Liegestuhl und entspannte etwas. Dabei beobachtete ich wohlwollend die sich langsam lichtende Wolkendecke. Hier und da riß sie auf und gab den Blick auf den so ersehnten blauen Himmel frei. Zwischendurch tauchte weiter hinten im Wasser Doreen immer wieder auf und berichtete scheinbar begeistert von ihren Entdeckungen … es war einfach schwer zu verstehen, so durch Taucherbrille und Schnorchel gesprochen … naja, es klang irgendwie nach Delphinisch 😉
Als sie dann doch irgendwann genug hatte und dem Wasser entstieg, konnte ich nicht länger herumsitzen. Der graue Schleier am Himmerl verflüchtigte sich immer mehr und die Gelegenheiten wollte und konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Ich zog als erneut los, um ein paar Momente festzuhalten.
Gerade in diesen Augenblicken stellt man jeden Tag aufs Neue fest, dass alles ohne die Wolken einfach mal nicht halb so aufregend sein würde. Klar ist das mit einem oder kompletten Regentagen nicht billig erkauft, aber es ist ja nun nicht so, als hätte man großen Einfluß darauf.
Wir haben es bisher genommen, wie es kam und wir haben es genossen. Im Hinterkopf blieb dazu auch stets der Gedanke … „Es kann nur NOCH besser werden!“ 🙂