Erstmal bis Frankfurt Flughafen und dann warten
Nicht sooo Zeitig wie sonst, aber immerhin gegen 8 Uhr gings diesmal für uns los. Mit dem günstigen Fernbus starteten wir vom Dresdner Hauptbahnhof die sechseinhalbstündige Tour zum Frankfurter Hauptbahnhof.
Dank des überdurchschnittlich großen Sitzplatzes konnten man recht bequem rumlungern und schlafen. Die Vorfreude und das kostenlosen WLAN im Bus sorgten zusätzlich dafür, dass die Fahrt recht zügig verging.
Anschließend noch einen kurzen Hopp mit der S-Bahn und schon waren wir an Deutschlands größtem Flughafen … wieder einmal viiiiel zu früh, man weiß ja nie, was so hätte passieren können im innerdeutschen Fernverkehr 😉
Nun gut, wir hatten also erstmal etwas Zeit bis zum Check-In und verbrachten diese üblicherweise am McDonalds im Terminal 2 mit wirklich gutem Essen, da es bei Flügen mit den arabischen Airlines erfahrungsgemäß NUR SEEHR WEEENIG Verpflegung gibt 😉
Unser Gepäck war recht kompakt ausgefallen und passte problemlos in ein einen Reiserucksack, der bei Abgabe am Oman-Air Schalter gerade einmal 16kg auf die Waage brachte. Etwa 5kg davon waren mir, Tim, zuzuschreiben und dass inklusive Rucksack. Der Rest waren ein Dutzend Bikinies und jede Menge Kosmetik usw., Doreens Anteil eben 🙂
Pünktlich waren die Sicherheitskontrollen absolviert und unsere Plätze im A330-200 eingenommen. Leider hatten wir für die Hinflüge keine Fensterplätze mehr bekommen, aber vielleicht haben wie rückzu mehr Glück. 21:35 Uhr hoben wir dann endlich ab, nächster Stopp: Muscat, Oman.
Über Muscat nach Male
Essen und Trinken, Filmschauen, Essen, Trinken und noch mal Filmschauen und schwupps, schon ist man im Oman, einem Sultanat im Osten der arabischen Halbinsel. Ortszeit bei Landung war etwa 7 Uhr morgens, gegen 10 Uhr sollte unser Anschlussflug nach Male, der maledivischen Haupstadt, starten.
Also erstmal raus aus dem Flieger und mit dem Bus zum Terminal. Der Wechsel zwichen den Klimatisierten Räumen und dem freien Flugfeld war ein bisschen wie Wechselduschen. Während Doreen die Wartezeit sinnvoll mit Schlafen verbrachte, lief ich ein wenig durch das Gebäude und beobachtete … typisch Mann … das Treiben auf dem Flugfeld.
Ohne Verzögerung setzte sich das muntere Rein-Raus-Spiel beim Boarding fort. Aus dem Terminal aufs Vorfeld, in den Bus, mit diesem zum Flugzeug und wieder über das Vorfeld zur Treppe in die Maschine.
Überraschender weiße blieb die Economy-Class dieses Fluges recht spährlich besetzt. Während ich wieder zwischen kulinarischer sowie cineastische Unterhaltung pendelte, nutze Doreen den vorhanden Platz, um gemütlich Ihrem Reisehobby nachzugehen … schnarch! 🙂
Male und eine Hand voll Diven
Schon eine knappe halbe Stunde vor Landung samelten sich die Köpfe der fensternah sitzenden Fluggäste an den Fenstern und hin und wieder ging einen raunen durch die Reihen. Uns war klar, dass es wohl etwas zu sehen gab und etwas wehmut machte sich breit. Aber gut, es ließ sich nicht ändern. Die Situation nährte unseren Wunsch, die anschließende Bootsfahrt zur Insel durch einen Flug mit dem Wasserflugzeug zu ersetzen.
Gegen 15 Uhr setzen wir dann auf der Flughafeninsel Males. In Muscat schon dachten wir, dass es da schon warm sei, aber das wurde hier noch getoppt. Schon nach den ersten Schritten im freien lief einem der Schweiß über den Rücken … sehr gut! 🙂
Am längsten dauerte hier noch das Anstehen an der Passkontrolle, danach ging alles ganz schnell. Eigentlich wollten wir erstmal nur nach den Preisen für das Wasserflugzeug fragen und sprachen einen Mittarbeiter der „Trans Maledivian Airlines“ an. Dieser fragte nur, zu welcher Insel wir wollen. Wir teilten ihm den Namen mit und er meinte darauf, dass wir dorthin doch nix zahlen müssten.
Leicht zweifelnd nahmen wir ihn beim Wort, checkten ein und gaben abermals unser Gepäck ab. Nun hielten wir zwei Tickets in den Händen, ohne dass auch nur einer nach Geld oder Kreditkarte gefragt hatte. Uns sollte es recht sein.
Keine 2 Minuten später saßen wir in einem der Ständig zwischen internationalem Flughafen und den drei Wasserterminals pendelnden Busse, der uns direkt am Wartebereich absetzte.
Einer der vielen eifrigen Mitarbeiter prüfte gleich nach Verlassen des Busses unsere Tickets und meinte, wir könnten gern Platz nehmen, solange wir auf den Flug warten. Ein Monitor informierte über die Abflugzeiten, wir hatten also noch etwa 45 Minuten Zeit.
Langeweile kam aber auch hier nicht auf. Man saß gemütlich schattig und die ununterbrochen landenden und startenden Maschinen der maledivischen Flugzeugflotte, die ausschließlich aus Wasserflugzeugen besteht, unterhielten prächtig.
Etwa 10 Minuten vor geplantem Start sammelte ein weitere Mitarbeiter uns und alle weiteren Teilnehmer des Fluges ein und führte uns in einer klimatisierten Warte raum. Gerade ordentlich heruntergekühlt holte uns der Copilot dort ab und begleitete die 11 Fluggäste zur Maschine vom Typ DHC-6 300, in der wir dann alle Platz nahmen.
Nach einer kurzen und sympathischen Sicherheitseinweißung … „Rettungswesten finden Sie unter ihren Sitzen“ … wurde die beiden Turboprop-Motoren angelassen und wir bewegten uns laut aber langsam in den Startbereich. Der Pilot wartete noch kurz den Verkehr ab und dann gings los auf den ca. 20 Minutigrn Flug zur 80 km entfernten „Velidhu Island“, unserem Ziel. Die Sonne stand mittlerweile tief über dem Horizont und sorgte zusammen mit den Wolken für atemberaubenden Stimmung.
Kurz vor Wasserung hatten wir dann auch einen tollen Blick auf die kleine Insel Velidhu und den angrenzenden Riffbogen.
Nachdem der Flieger am Steg der Insel festgemacht war, stiegen wir aus. Draußen erwartete uns neben der Hitze ein komplett türkis gekleideter älterer Herr und begrüße uns alle per Handschlag mit den Worten „Willkommen auf Velidhu Island“ … auf deutsch. Der einzelne Franzose aber wurde tatsächlich auf französisch willkommen geheißen. Er führte uns dann geschlossen über die Insel zum Rezeptionsbereicht und bat uns in gemütlicher Sesselrunde platz zu nehmen. Bei einem kühlen Campari-Orange, der uns umgehend gereicht wurde, stellte sich Pablo, der Inselmanager, vor und erläuterte uns anschließend alles Wissenswerte über die Abläufe und den Aufenthalt auf der Insel.
Am Ende der Einweisung verteilte Pablo die obligatorischen All-Inclusive-Bändchen sowie die Schlüssel zu den Bungalows und auf Zuruf erschien einer der Roomboys und führte die Gäste jeweils zu Ihren Unterkünften.
Doreen und ich bezogen nun unsere kleine Hütte und sprangen erstmal ins wenig erfrischende 😉 Wasser. Danach noch kurz duschen und ab zum Essen.
Nach dem Abendbuffet, das täglich ab 19:30 Uhr zur Verfügung steht und zu welchem sicher später noch ein paar Details mehr geliefert werden, fielen wir müde aber zufrieden ins Bett. Der nächste Tag konnte kommen 🙂
Der erste Tag … mit Regen
Der erste Tag begann für uns relativ spät. Wir hatten uns keinen Wecker gestellt und wachten so erst gegen 8:30 Uhr auf. Die Sonne lachte, wir waren ausgeschlafen und so freuten wir uns auf den Tag.
Eigentlich gerade noch pünktlich an der Futterstelle angekommen, wurde uns dann mitgeteilt, dass das Frühstück leider schon vorbei sei, wir uns aber an der Bar gern ein Sandwich o.ä. bestellen könnten. Nach der ununterbrochenen Verpflegungsflut am Vortag und dem abschließenden Abendessen war das aber prinzipiell kein Problem. Nun wollten wir den weiten, bereits gelaufenen Weg, etwa 150m, nicht ungenutzt lassen und gleich am sogenannten Wassersportzentrum die frei zur Verfügung stehenden Schnorchelausrüstungen abholen. Ein kleiner handgeschriebener Zettel veriet uns jedoch, dass erst ab 11 Uhr wieder jemand da sein würde. Ok, so sei es. Es ging also erstmal zurück zum Bungalow, wo Doreen und ich unseren ersten richtigen Inselrundgang beginnen wollten.
Dort angekommen, entschied sich Doreen allerdings gegen den Spaziergang und für ein Wasser- und Sonnenbad sowie eines ihrer mitgebrachten Bücher. So ging ich also alleine los. Etwa nach einer viertel Umrundung kam ich mehr oder weniger zufällig wieder am Wassersportzentrum vorbei. Es war nun bereits nach 11 Uhr, aber es war nach wie vor niemand anwesend. 😉
Weiter ging es am Strand entlang, von dem das ca. 30m entfernte Riff und dessen dunkle Kante immer gut zu sehen ist.
Was sich im Laufe des Vormittags schon am nordöstlichen Horizont angekündigt hatte, war mittlerweile deutlich näher gekommen. Ich war gerade am anderen Ende der Insel, als die fast schwarze Wolkenwand begleitet von starkem Wind und ersten Regentropfen auf das Ufer traf. Das Licht und die Stimmung waren irgendwie toll und warm war es ja sowieso.
Um aber die Technik zu schützen ging es auch für mich wieder zurück. Doreen saß bereits auf unserer kleinen Terrasse und machet ein leicht trauriges Gesicht. Mittlerweile goss es in Strömen.
Die Zeit bis zum Mittagessen war schnell überbrückt. Im Schrank fanden wir einen großen Regenschirm unter dem wir zum Restaurant huschten. Durch das fehlende Frühstück war nun doch ein guter Appetit zusammen gekommen.
Gegrillter Fisch, Nudeln, Rind, Schwein, Reis, Suppen, Salate und zum Schluss das Dessert ließen kaum Wünsche offen. Gemütlich saß man im offenen, aber überdachten Speißesaal und lauschte dem Plätschern und Rauschen des Regens. Nach dem Mittag herrschte unverändertes Programm. Wir bezogen erneut unsere kleine Terasse. Wir machten es uns gemütlich und genossen die Ruhe und auch die Stimmung. Doreen laß einfach weiter ihr Buch und ich döste einfach vor mich hin.
Auch ein paar der kleinen Fliegen und Mücken suchten unter unserem Dach Schutz, was den kleinen Geckos, die zwischen den Dachbalken unserer Hütte hausten, ein kleines Festmahl bescherte. Schaute man die kleinen etwa 10cm lange Echsen etwas genauer an, hatte man sogar das Gefühl, sie würde lächeln.
Um so weiter es auf den Abend zu ging, desto weniger regnete es und irgendwann war es tatsächlich trocken. Nach dem recht grauen Tag strahlte die Insel hier und da nun wieder in leuchtenden Farben. Farbenfroh sollte auch der Sonnenuntergang werden, was sich am westlichen Horizont andeutete. Zwar war die Sonne selbst nie zu sehen, was die Wolken aber aus den letzten Lichtstrahlen des Tages machten, war mehr als sehenswert. Zu diesem Schauspiel versammelten sich viele der anderen Gäste, aber auch eine großzahl der Angestellten, die gerade keinen Dienst hatten, auf unserer Seite der Insel.
Inzwischen war es dunkel geworden und die meisten haben sich in Ihre Unterkünfte zurückgezogen. Auch Doreen und ich bereiteten uns nun auf duschend auf das Abendessen vor … ja ja, schon wieder essen.
Da wir überpünktlich waren, kehrten wir vor dem essen noch für etwa eine halbe Stunde in die sogenannte Lighthouse Bar ein. Diese lag, wie fast alles hier, direkt am Strand und hat uns gut gefallen. Auch nach dem Essen kamen wir noch einmal hierher und genehmigten uns das ein oder andere alkoholische Getränk, beobachteten die Leute und ließen den Tag revue passieren. Das sollte in den kommenden Tage auch zum festen Ritual werden und mit dem kleinen Spaziergang zurück zum Bungalow den Inseltag beschließen.
Der zweite Tag … so halb und halb
Obwohl das Wetter sich ja am Vorabend beruhigt hatte, blieb die Nacht nicht trocken. Es regnete am Stück. Ein paar Mal waren wir nachts auch kurz wach und befürchtetenschon, dass uns ein weiterer grauer Tag bevor stand.
Genau so sah es morgens auch ersteinmal aus. Heute pünktlich beim Frühstück begann der Tag zumindest schon einmal gesättigt. Ohne Sonne und mit gelegentlichem Nieselregen nutzten wir den Vormittag, um endlich mal einen Spaziergang um die Insel in Angriff zu nehmen. Naja, zumindest bestand erst einmal keine Gefahr von Sonnenbrand 😉
Neben der einheimischen Flora, wie Büschen, BLumen und vor allem Palmen beobachteten wir auch den ein oder anderen Vertreter der Fauna. Ufernah schwammen Schwärme von Schwarzspitzen-Riffhai-Babies, Muscheln, die Doreen eigentlich einsammeln wollte, flüchteten panisch vor ihren Händen. Ein paar Vögel waren ebenfalls da und an den Buhnen aus Korallenresten fühlten sich unzählige Krabben pudelwohl.
Die Wege, welche über das innere der Insel führen wurde nicht nur von den Menschen genutzt, auch die ein oder andere Echse genoss barrierefreies Vorankommen … zumindest bis zum nächsten Baum als Fluchtpunkt 🙂
Nach dem Mittagessen machte ich mich wiedereinmal auf zum Wassersportzentrum. Diesmal kehrte ich mit zwei kompletten Schnorchelausrüstungen zum Bungalow zurück. Nicht viel Später standen wir auch schon auf der Jetty auf der südlichen Seite von Velidhu. Geht man hier ins Wasser befindet man sich direkt am äußeren Riff, also da, wo das Plateau der Insel endet und als steiler Hang im Dunklen des Ozeans verschwindet. Bestens geeignet also um einfach an der Kante entlang zu schnorcheln und die vielen vielen Bunten Fische zwischen den Korallen zubeobachten.
Wir schnorchelten zunächst gemeinsam in der Nähe der Jetty. Doreen schien sich allgemein nur bedingt wohl dabei zu fühlen. Ich wollte aber noch nicht aus dem Wasser und so erklärte sich Doreen bereit, die Technik zu hüten und mit zurück zum Bungalow zu nehmen. Sie meinte, sie würde später am Hausstrand im flachen Wasser noch einmal ins Wasser gehen und sich in den nächsten Tagen steigern. Ich paddelte also weiter und musste nun nicht mehr zwangsläufig wieder an der selben stelle aufhören … auch praktisch.
Nach meinem kleinen Schnorcheltrip am späteren Nachmittag bestand Doreenn auf ein paar Pärchenfotos. Ich persönlich wollte das eigentlich bei besserem Wetter absolvieren, da dies aber ungewiss ist, probierten wir uns also gleich. Kulisse war der Strand vor unserer kleinen Hütte. Nun ja … ähm … posen ist eben nicht so meins 😉 aber dennoch wollen wir Euch ein Beispiel nicht vorenthalten.
Nach dem kleinen Shooting schnalte sich Doreen, wie schon angekündigt, noch mal die Flossen an die Füße und machte das Wasser unsicher.
Inzwischen lag ich einmal mehr auf dem Liegestuhl und entspannte etwas. Dabei beobachtete ich wohlwollend die sich langsam lichtende Wolkendecke. Hier und da riß sie auf und gab den Blick auf den so ersehnten blauen Himmel frei. Zwischendurch tauchte weiter hinten im Wasser Doreen immer wieder auf und berichtete scheinbar begeistert von ihren Entdeckungen … es war einfach schwer zu verstehen, so durch Taucherbrille und Schnorchel gesprochen … naja, es klang irgendwie nach Delphinisch 😉
Als sie dann doch irgendwann genug hatte und dem Wasser entstieg, konnte ich nicht länger herumsitzen. Der graue Schleier am Himmerl verflüchtigte sich immer mehr und die Gelegenheiten wollte und konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Ich zog als erneut los, um ein paar Momente festzuhalten.
Gerade in diesen Augenblicken stellt man jeden Tag aufs Neue fest, dass alles ohne die Wolken einfach mal nicht halb so aufregend sein würde. Klar ist das mit einem oder kompletten Regentagen nicht billig erkauft, aber es ist ja nun nicht so, als hätte man großen Einfluß darauf.
Wir haben es bisher genommen, wie es kam und wir haben es genossen. Im Hinterkopf blieb dazu auch stets der Gedanke … „Es kann nur NOCH besser werden!“ 🙂
Sonne am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Während Doreen noch tief und fest schlief, war ich heute schon vor 6 Uhr auf den Beinen, in der Hoffnung, den Sonnenaufgang zu erwischen. Auch wenn die Sonne bereits deutlich über dem Horizont und schon fast wieder hinter ein paar grauen Schwaden zu verschwinden drohte, war zu merken, dass der Tag diesmal halten könnte, was der Abend zuvor versprach.
Die Stimmung war toll, egal in welche Richtung man schaute. Gelb leuchtende Wolken unter denen Regenbögen hingen. Auch der Graureiher, der täglich ein paar mal bei uns vorbei schaute schien die schöne Aussicht zu genießen, bevor er sich dann doch wieder der Libellenjagt widmete.
Frohen Mutes also gingen wir erstmal zum Frühstück. Wie immer war leichte Kost angesagt. Doreen griff meist zu Croissants und Obst oder Cornflakes, ich beschränkte mich weitesgehend auf letzteres mit getrockneten Bananen und Rosinen. Dazu gabs Kaffee bzw. Saft und heute nun die Frage, was wir denn hier auf der Insel mit der ungewohnten Situation von Schönwettertagen anfangen würden. Nach etwa 2 Minuten war aber auch das geklärt. Spazieren, Sonnen, Baden sowie Schnorcheln und Postkarten schreiben.
Das klang nach einem Plan für die restlichen Tage, den wir wohl in dieser oder eben einer völlig beliebigen Reihenfolge umsetzen werden, zunächst aber ersteinmal in Ruhe den Kaffee austrinken und die Cornflakes aufessen, wir hatten ja viel vor. 😉
Im Folgenden werden wir nun etwas von der tageweisen Berichterstattung abweichen und versuchen, das Erlebte der verbleibenden Tage einfach thematisch zu bündeln, um nicht fünfmal von Spaziergängen um und über die Insel, dem Schnorcheln und Baden oder den Verpflegungspausen erzählen zu müssen 🙂
Das Inselhotel
Während man sich beim Frühstück für den Tag stärkte, machten sich die Zimmermädchen … hier aber ausschließlich Roomboys 😉 … an die Reinigung der Bungalows. Spätestens nach dem ersten Vormittag hatte dieser auch die Frühstückszeiten der jeweiligen Bewohner adaptiert und wenn man nicht gerade jeden Tag zu einer anderen Zeit essen ging, war die Hütte auch fertig hergerichtet, als man vom Restaurant zurückkam.
Die Bungalows waren kreisrund, zumindest für die Optik mit Stroh gedeckt und boten eine Wohnfläche von etwa 40m². Dazu gehörten eine kleine Terasse, die wir ja während der Regengüsse schon längerfristig besiedelt hatten, der Hauptraum mit dem großen Bett und dahinter ein halbrunder Gang mit Schränken und dem anschließenden Badezimmer. Für die nötige Kühle sorgte eine Klimaanlage und für Unterhaltung ein etwa 90 Zoll großer Flachbildschirm der tageszeitenabhängig den Strand und das Meer direkt vor der Hütte abbildete. Insgesamt zweckmäßig, aber dennoch gemütlich eingerichtet. Völlig ausreichend also, hält man sich vor Augen, dass man prinzipiell nur zum Abkühlen, Duschen und natürlich Schlafen Zeit im „Zimmer“ verbringt.
In Summe gibt es 80 Beach- und 10 Water-Bungalows, wobei die letzteren auf Stelzen im Wasser stehend in jeweils zwei Wohneinheiten aufgeteilt sind, welche etwas weniger Fläche zur Verfügung stellen. Die Beach-Varianten befinden sich alle namensgerecht unter schattenspendenden Palmen in unmittelbarer Ufernähe und verfügen ggf. über jeweils einen eigenen direkten Zugang zum Strand und einer entsprechenden Anzahl an Liegestühlen.
Hin und wieder erreichten uns Fragen nach der hoteleigenen Swimmingpoolanlage, die ich hiermit kommentarlos, aber bebildert beantworten möchte … schließlich fragt ja auch niemand nach der Ski-Halle, wenn man nach Zermatt fährt.
Auch wenn die Abstände zwischen den Hütten nicht riesig sind, so begegnen wir hier nur selten unseren Nachbarn. Liegt man in der Sonne, hat man rechts und links mindestens 20m Entfernung zum nächsten Liegenpaar und wenn wir ehrlich sind, waren diese meist leer 😉 Gute Voraussetzungen also für ungestörtes … was auch immer! 😛
Der Fresstempel
Wie schon an einigen Stellen angedeutet gehen wir dreimal täglich zum relativ zentral gelegene Restaurant. Beim ersten Besuch durften wir uns einen der noch freien Tische raussuchen, welcher dann für den restlichen Urlaub unserer bleiben würde. Während die Speisen am Buffet zur Verfügung gestellt werden, dürfen wir die Getränke bei einem Kellner bestellen. Dieser ist tischgebunden und wechselt somit ebenfalls nicht für die Dauer des Aufenthalts. Unser Kellner heißt Bipul, er ist 24 Jahre alt und kommt aus Bangladesch, wo auch seine Familie lebt. Ob bzw. wieviel Kinder er hat, wissen wir nicht. In einigen Gesprächen, die wir in seiner Freizeit geführt haben, erzählte er, dass er nun seit fast 3 Jahren auf der Insel arbeitet und einen Tag pro Monat frei hat, den er natürlich auch auf Velidhu verbringt. Ende Januar wird er dann 2 Monate frei haben, in denen er seine Familie besucht, bevor er anschließend für 3 weitere Jahre Arbeit hierher zurückkehren wird.
Eine dritte Quelle wiederum äußerte auch den Grund, warum hier praktisch nur Bangladescher beschäftigt werden: Malediver sind etwa dreimal so teuer wie Arbeiter aus anderen asiatischen Staaten, die etwa 80 US$ im Monat bekommen.
An dieser Stelle aber genug zu den politischen Gegebenheiten.
Während Doreen vor allem Reis- und Nudelgerichte favorisierte, konzentrierte ich mich weitestgehend auf die Aufnahme von Fisch und Fleisch mit Gemüse, ohne dies aber mit dem übermäßigen Konsum von Kohlehydraten zu verdünnen. Der Zucker im Dessert ist davon allerdings ausgenommen, denn die kleinen Törtchen und Kuchenwürfel mit den verschiedenen Fruchtcremes waren einfach zuuuuu lecker 😛
Hin und weg
Es gibt genau zwei Weg um auf die Insel und wieder von ihr herunter zu kommen. Der schnellste und wohl beliebteste ist das Wasserflugzeug. Zweimal täglich, um 7 Uhr morgens und gegen 5 Uhr Nachmittags, landet eins im inneren des Riffrings von Velidhu.
Eine zweite Möglichkeit ist natürlich die An- und Abreise per Boot, das zur Insel gehört und zeitlich etwas individueller eingesetzt werden kann.
Ob Boot oder Flugzeug, einmal am Steg festgemacht werden alle Neuankömmlinge dort von Pablo persönlich berüßt und alle Abreisenden verabschiedet.
Rundum Velidhu Island
Die Insel Velidhu gehört zu den kleineren Inseldomizilen. Das reine Festland, wenn man es so nennen mag, ist in Ost-Westrichtung etwa 360m lang und in die Nord-Südausdehnung beträgt knapp 260m. Wahrscheinlich als Resultat eines Sonnenstichs kam ich doch tatsächlich auf den Gedanken, eine Runde um die Insel zu joggen. Ich lief also immer schön direkt am Wasser den Strand entlang, kam nach genau 7:04 Minuten wieder am Ausgangspunkt an und hatte sehr überschaubare 1,17km zurückgelegt. Neben jeder Menge Palmen passiert man auf so einer Runde auch einige wilde Blümchen, diverse Sträucher und Büsche sowie einigen Bäume. Die Bilder zeigen z.B. den sogenannten Schraubenbaum und seine roten orange-roten Früchte 😉
Um den recht grünen Kern des Eilandes herum erstreckt sich natürlich der sinngemäß endlose Strand. Wäre da nicht der Steg zu den Wasserbungalows, könnte man die Insel tatsächlich vollständig umrunden, ohne den Sand zu verlassen. Wem aber kommt, angesichts dieser Kulisse, noch an was anderes in den Sinn, als in der Sonne faulenzen und Baden und das am besten gleichzeitig. 😉
An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an meine reizende Assistentin, die sich unter Einsatz ihres Lieblingsbikinis dazu bereit erklärt hat, etwas Farbe in die sonst recht einseitig kolorierte Szenerie zu bringen. Mit Erfolg, wie ich meine!
Überraschenderweise hat sich Doreen diesmal nicht verbrannt, was ich allerdings von mir nicht behaupten kann. Obwohl ich mich weitestgehend „bedeckt“ hielt und wegen der garstigen Sonne meist auch obenrum bekleidet war, hatten sich meine Arme trotz Lichtschutzfaktor 20 innerhalb einer halben Stunde entschlossen, ihr Äußeres an die Farbe meines roten Shirts, welches ich gerade trug, anzupassen. Nun, was könnte man daraus lernen!? Genau, wenn man auf die Malediven o.ä. fliegt, sollte man etwas Langärmliges mit einpacken 😉
Bei dem Wetter wird natürlich auch das Riff noch etwas mehr ins rechte Licht gerückt. Wir packten als noch einige Male unsere Schwimm- und Atemhilfen ein und begaben uns zu den bunten Fischen und Korallen.
Aber auch beim queren der Insel zeigten sich nun hier und da ein paar Tierchen, die sich an den ersten beiden etwas verregneten Tagen noch versteckt hielten. Die kleinen Echsen musste man nun nicht mehr suchen, denn sie huschten vor einem von allenseiten quer über die Pfade zwischen den Palmen und Sträuchern. An der Bar hatten sich zwei gefiederte Freunde eingefunden, klauten sich kleinen Tütchen mit Zucker, ließen sich kraulen und schienen beides zu genießen.
Man kann sich hier schon ziemlich wohlfühlen und gut abschalten. Letzteres sogar ziemlich wortwörtlich, denn hier gibts kein WLAN und ohne eine extra Telefonkarte (SIM) kommt man auch nicht ins maledivische Mobilfunknetz. Optimal also für einen Offline-Urlaub und vermisst haben wir absolut nichts 🙂
Pablo erzählte uns auch ein paar Details zur Insel. Er betonte dabei vor allem, dass es wohl eine der ältesten Ferienanlagen sei und die Ausstattung deshalb hier und da nicht unbedingt dem modernsten Stand der Technik entspricht. In Bezug auf die Aussagen sehr viele Stammgäste meinte er aber auch, dass genau dies den Charm von Velidhu ausmache und dem können Doreen und ich absolut zustimmen, auch ohne einen direkten Vergleich zu einer der vielen anderen Luxusresorts. Es mag subjektiv sein, für uns jedenfalls würde eben ein Strandhaus mit Flatscreen und Marmorboden sowie Angestellte in Anzug und Krawatte einfach nicht zum Szenario einer einsamen Insel passen.
Zusammenfassend können wir zu Velidhu Island sagen, dass es rein gar nichts gibt, über das wir uns beschweren wollen würden oder gar könnten. Die Insel ist hübsch und gemütlich, die Strände sowieso, es ist alles andere als überfüllt, das Essen ist sehr gut, die Bungalows absolut ausreichend und spätestens wenn das Wetter seinen für hier üblichen Form erreicht, ist selbst das gerade genannte völlig nebensächlich 😉
Abend für Abend
Wie schon an den Regentagen gelang der Sonne mit Hilfe der Wolken und natürlich der Szenerie auch an jedem einzelnen ausklingenden Schönwettertag ein traumhafter Ab- bzw. Untergang … mehr lässt sich da einfach nicht sagen!
Und genau so, nämlich sprachlos, stand oder saß man Abend für Abend gemeinsam mit Urlaubern und Angestellten für etwa eine Stunde auf der Westseite von Velidhu Island und staunte.
Nach den anschließenden Abendessen, ein paar Getränken und lustigen Gesprächen mit netten Schweizern in der Bar kamen wir zufrieden und müde zurück zum Bungalow, der inzwischen ein zweites Mal hergerichtet und vorallem für einen „Nachtisch“ vorbereitet wurde 😉
An unserem letzten Abend zeigte sich nach der Neumondphase sogar noch die Mondsichel, die auch die maledivische Nationalflagge und so auch unser Logo ziert.
Persönlicher Abschied
Die letzte Nacht regnete es pausenlos wie aus Eimern. Naja was solls 😉 4:00 Uhr Uhr morgens klingelte das Telefon im Bungalow, es war der Wake-Up-Call. Wenn auch in dem Moment nicht sehr willkommen, kam dieser nicht überraschend, denn bereits am Vorabend wurde uns von Pablo erklärt, wie unser Abreiseplan, der individuell zur Abflugzeit in Male erstellt wird, sein würde.
Packen und duschen dauerte nicht lange. 4:20 Uhr holte ein Roomboy das Gepäck und 4:30 Uhr brachte ein anderer das Frühstückspaket bestehend aus Sandwiches, Obst und Getränken. 5:00 Uhr war Treff am Jetty, selbstverständlich mit Pablo, der nicht nur jeden persönlich dort empfängt, sondern auch verabschiedet.
Bootsfahrt
Im Gegensatz zur Anreise sollte es heute mit dem Boot zurück nach Male gehen. Ein weiteres Päarchen und ein paar Angestellte, die wohl einen Tag in der „großen“ Stadt verbringen wollten, warteten bereits im Wartehäuschen am Steg. Im nach wie vor andauernden und strömenden Regen übergab uns Pablo vielmals dankend und den Schirm übernehmend an die Crew des Bootes.
Kurz nach 5:00 Uhr legten wir ab. Es war noch stockdunkel! Zwei der Angestellten standen mit Lampen am Bug des Bootes und hielten nach den Markierungsstäben und Bojen Ausschau, der Fahrer tastete sich langsam an die Ein- und Ausfahrrinne im Riffring heran. Pablo stand währenddessen mit dem Schirm unter der Laterne am Steg und winkte und winkte … und winkte weiter unbeirrt, bis er für uns in der Dunkelheit verschwand. Irgendwie niedlich und rührend. Er war präsent von der ersten bis zur allerletzten Minute und gehört einfach zu Velidhu 🙂
Endlich die offene See erreicht ging dann auch sprichwörtlich die Post ab. Auf der ruhigen See schoben die beiden 200PS-Außenboarder unbeirrt voran. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt und pünktlich zum Sonnenaufgang hörte auch der Regen auf und die Wolken machten abermals Platz für ein bisschen Himmel.
Immermal wieder nahm der Fahrer Fahrt raus und alle an Board drehten sich in die selbe Richtung und zeigten auf das ein oder andere Rudel Delfine, welches uns streckenweise begleitete.
Bye bye Male.. Diven
Die knapp zwei Stunden vergiehen jedenfalls auch im Boot wie im Flug und so erreichten wir pünktlich 7:00 Uhr den Male International Airport. Direkt am Eingang des Terminals tauschten wir das Boot gegen einen Gepäcktrolley. Nach den üblichen Sicherheits- und Passkontrollen blieb nur noch etwa eine Stunde des Wartens, bis dann kurz nach 9:00 Uhr das Boarding begann.
Diesmal hatten wir auch im großen Flieger Fensterplätze ergattert, die für den Flug nach und auch von Male sehr zu empfehlen sind, denn erst von Oben nimmt man die Menge an Inseln und Atollen erst so richtig war. Etwa eine viertel Stunde lang hat man einen unglaublichen Blick auf einen Teil der Malediven. Da fällt mir gerade nichts passenderes ein, als zu sagen …“ Geile Scheiße!“ *pssst*
Zweieinhalb Stunden später erreichten wir dann erneut die Küste von Oman, das von oben betrachtet auch sehenswerte Bilder lieferte. OK, zugegeben, aus der Luft sieht wohl auch Frankfurt/Main interessant aus 😉
Wie auch immer, in Muskat hatten wir nun erneut einen kleinen Aufenthalt am Flughafen, bevor es dann weiter nach Frankfurt ging. Drei Filme, zwei Mahlzeiten und einen schicken Sonnenuntergang über dem Schwarzen Meer später ging für uns auch diese Reise zu Ende. Wie sehr es uns gefallen hat, haben wir ja schon mehrfach um- und beschrieben, weshalb wir das nicht nochmal … pfh, warum eigentlich nicht:
„Es war eine wirklich unvergessliche Woche!„
Klar, es ist kein Geheimnis, die Malediven sind nicht billig. Aber wir bringen für uns die Erfahrung mit nach Hause, dass sie jeden Cent wert sind und dass wir sie wieder besuchen werden … spätestens als Rentner und FALLS sie dann noch da sind.
Ende