Hörnchen zum Frühstück
Pünktlich zu den ersten Strahlen am Horizont war ich draußen. Wie schon am Abend zuvor war die Wolkendecke noch recht dicht, sodass die Sonne nur gaaaanz tiefstehend kurz zu sehen war. Es folgte ein kurzer Abstecher zum Wasserloch, um die Lage zu prüfen, allerdings schienen, genau wie die meisten Menschen, auch die Tiere noch irgendwo gemütlich zu schlafen.
Ich spazierte noch ein paar mal hin und her, bis sich irgendwann die ersten aus den Zelten trauten. Ganz entspannt ging der eine Duschen, während die anderen das Frühstück vorbereiteten. Heute standen nur knapp 80 km bis zum nächsten Camp hier im Park auf der Tagesordnung, was noch weniger Hektik als sonst schon bedeutete.
Im Gegensatz zu unseren bisherigen Morgenmahlzeiten durften wir zu diesem sogar Gäste empfangen, die uns wirklich gut unterhielten. Kleine erdhörnchenähnliche Nager wuselten um uns herum und forderten hier und da eine kleine Gabe ein, die wir ihnen als WILDE Tiere allerdings stets verwehrten. Nichtsdestotrotz schienen die kleinen Süßen ihre gute Laune nicht zu verlieren und wuselten und bettelten einfach weiter.
Safari Reloaded
Da, wie erwähnt, unser nächstes Camp ebenfalls im Etosha Nationalpark lag, verließen wir diesen also heute noch nicht. Wir wollten noch mehr wilde Kreaturen sehen und suchten uns mit Hilfe der Karte die indirekteste Route zum Ziel.
Nach dem Zusammenpacken liefen wir noch einmal gemeinsam zur Jurassic-Park-Tiertränke hier bei Okaukuejo und immerhin, es plantschten nun ein paar Oryx und ein dutzend Springböcke ließen sich deren Badewasser schmecken.
Auch an der ersten Wasserstelle, die wir anfuhren, waren die Oryx und deren kleine Freunde, die Springböcke, zunächst in der Mehrzahl. Nach einer Weile allerdings kam eine Herde Zebras hin zu und brachte … ähm, naja … Farbe ins Spiel. 🙂 Friedlich drängten sich alle um das trübe Nass, wobei wir ihnen dabei offensichtlich am Hintern vorbeigingen.
An einem weiteren kleinen Teich waren zwar auch ein paar Huftiere vertreten, allerdings trauten sich die Kudus mit ihren schicken Korkenzieherhörnern kaum bis ans Wasser. Die großen grauen Riesen nahmen das Gewässer zum Baden, Saufen und Rumspritzen in Beschlag und mussten scheinbar auch keine Konkurrenz oder gar Gefahr fürchten.
Außerhalb des Autos war also so einiges los, was aber auch im Fahrzeug hin und wieder für reges Treiben sorgte. Fenster hoch, Kameras ausrichten, abdrücken, kontrollieren, Perspektive und Bildausschnitt ändern, erneut abbrücken, alle mann umdrehen, auf der anderen Seite gibts auch genug zu sehen. Prinzipiell aber waren viele der tierischen Motive sehr ausdauernd wehalb wir an den meisten Stellen und Wasserlöchern auch einfach ein bisschen verweilen und beobachten konnten.
Und die Touristen, unterwegs in ihren Autos, waren nicht die Einzigen, die Elefanten, Zebras und Co beobachteten. Hier und da lagen ganze Löwenrudel leicht lethargisch starrend und müde im Schatten der Bäume und schienen nur wenig beeindruckt von den vorbeiziehenden Zweibeinern.
Aber auch von den monochrom gestreiften Vierbeinern, die auf der zweiten Hälte der heutigen Safari zahlreich vertreten waren, ließen sich die süßen Großkatzen nicht vom Mittagsschlaf abhalten. Also waren die Zebras genauso entspannt wie wir.
Im Camp Halali
Der Safari zweiter Teil endete, wie der erste gestern begonnen hatte. Wir erreichten das Camp Halali, meldeten uns an der Rezeption und im Anschluss besorgten wir uns erstmal wieder Eis am Stil … lecker!
Nach dem errichten der Zelte spazierte ich den kurzen Weg in Richtung des Wasserlochs, dass auch hier zum Camp gehört. Als mir allerdings so einige andere Herrschaften entgegen kamen, lag die Vermutung nahe, dass wohl gerade nicht mehr allzu viel zu sehen sein würde und so war es dann auch. Es auf einen späteren Versuch ankommen lassend, lief ich zurück zum Auto.
Der Nachmittag war noch lang und die Gegebenheiten optimal, um unsere Klamotten auf vordermann zu bringen. Wäsche waschen war also angesagt. Nach dem diese dann zwischen zwei Bäumen neben dem Auto aufgehängt war, gingen wir zum gemütlichen Teil über und begaben uns zum Pool. Der hatte zwar nicht ganz die Aussicht, die noch am Fish River oder dem Grootberg Canyon geboten wurde, aber erfrischend wars es dennoch.
Zurück am Auto war die Wäsche zwischenzeitlich bereits abgenommen. Mit nur wenigen Ausnahmen lagen die Sachen im direktem Umfeld verstreut auf dem Boden. Kurz aufgehoben und kräftig durchgeschüttelt bzw. abgeklopft legten wir die trockenen Teile zusammen und den Rest wieder auf die Leine. Diesmal aber hielt einer Wache. 😉
Am heutigen Abend wurde auf selbsgekochtes verzichtet, stattdessen schlossen wir uns dem All-You-Can-Eat-Buffet des Camprestaurants an und schlugen uns die Bäuche mit Fleisch, Fisch, Gemüse, Salat und noch mehr Eis kräftig voll. Dazu gab es Wein, Gin Tonic und für jeden ein Glas Amarula. Satt und zufrieden besuchten wir noch einmal das Wasserloch und ließen den sehr lebendigen Tag ausklingen.