Wetter, Wetter, Wetter … 26.10. bis 30.10.2011
3. November 2011 von TiDo

Am 26.10. kamen wir am Morgen in Rotorua an. Am Lake Rotorua, der mit 80km² der zweitgrößte See der Nordinsel ist, legten wir ein zweites Frühstück ein. Leider ging eine Hälfte meines zweiten Frühstücks an die Schwäne.

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Weiter ging es durch die Stadt und sofort stieg uns ein kräftiger Schwefelgeruch in die Nase. Ja, Rotorua stinkt und wir fragen uns, wie man hier nur wohnen kann. Die ganze Region ist von einer hohen thermalen Aktivität umgeben und die ist sogar so stark, das die meisten Häuser durch Erdwärme geheizt werden.
Um die Thermalquellen anzuschauen muss man viel zu viel Geld bezahlen. Es gibt unzählige Stellen in der Gegend und jede Einzelne ist eine Touristenabzocke. Uns reicht es also bald mit dem Gestank und schließlich geben wir uns mit dem noch mehr stinkenden, blubbernden „Mud-Pool“ zufrieden.

Weiter geht es nach Taupo. Dort erwartet uns wieder ein See. Diesmal 600km² groß und somit der größte Binnensee Neuseelands. Wir besichtigen die Huka-Fälle.

Bild Lake Taupo und Huka Falls

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Nach dem es weiter über noch immer grüne Hügel voll mit Schäfchen geht, kommen wir einer dicken und tiefhängenden Wolkenwand immer näher. Gerade hier können wir DAS gar nicht gebrauchen.
Vor uns liegt der höchste Punkt der Nordinsel und zugleich der höchste aktive Vulkan Neuseelands. Jedoch sehen wir nicht viel von ihm, dem Mount Ruapehu (2797m) und das obwohl wir ganz nah an ihm entlang fahren. Wir können gerade so den Berg erahnen, der sich aus dem bisher eher flachen Hügelchen erhebt. Wir sehen einen Hauch von Schnee und dann verschwindet der Rest in den Wolken. Wir erkundigen uns nach einer Wanderstrecke für den nächsten Tag. Unbedingt wollen wir hinauf, wir wollen die klaren, blauen Kraterseen sehen und denn Schnee und den Ausblick, überhaupt wollen wir einen Vulkan besteigen… Aber daraus wird nichts. Der Wetterbericht sagte Regen voraus für den ganzen Rest der Woche. Wir waren deprimiert, wollten aber die Hoffnung nicht aufgeben. Am Rande des Vulkans suchten wir uns einen Schlafplatz und wollten abwarten, von welcher Seite sich das Wetter ganz früh am Morgen zeigt.
Doch die Hoffnung starb schnell. Schon am Abend fing es an mit regnen, dicke tiefe Wolken- und Nebelschwaden machten sich breit und verschluckten den Mt. Ruapehu vollständig. Am nächsten Morgen fuhren wir davon, den Berg sahen wir nicht mehr.

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Und damit ihr wisst von was wir überhaupt sprechen, hier eine abfotografiete Postkarte.

Postkarte

Unsere Fahrt ging weiter auf dem „Forgotten World Highway“ und tatsächlich fühlten wir uns auf dieser einsamen 150km langen Fahrt, wie in einer vergessenen Welt. Die schmale Straße schlängelte sich durch üpige Wälder und Schluchten, bergauf und bergab. Es regnete noch immer und das führte dazu, das überall kleine Bäche floßen und sich an den Bergen herrliche Wasserfälle bildeten.

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Am Ende dieser wunderschönen Fahrt liegt ein weiterer Vulkan vor uns. Der Mount Taranaki (2518m) gilt als ein relativ junger Vulkan, der „erst“ vor 135.000 Jahren aktiv geworden sein soll. Er ist berühmt für seine perfekte Spitzkegelform. Aber auch die Sicht auf ihn wurde uns komplett verweigert und wieder konnten wir keine Wanderung starten. Die Dame im Visitorcenter bestätigte die schlechte Wettervorhersage noch einmal.
Wir fuhren an einem See, an welchem man eigentlich einen hübschen Blick auf den Vulkan hat. Unser Highlight dort war jedoch das Fütterten von ein paar Enten. Von dem Vulkan sahen wir nichts.

Hier ein See (im Hintergrund sollte der Vulkan zusehen sein) und das Titelbild vom Mount Tanaki auf unserem Reiseführer.

Am 28.10. fuhren wir durch Wanganui an der Westküste entlang und schließlich landeinwärts in Richtung Upper Hutt, diese Region gehört bereits zu Wellington. Die Straße führte duch ein etwas höher gelegenes Plateau und so kam es, das wir am Abend von wolken umgeben waren. Am nächsten Morgen waren sie vorbei gezogen und die Fahrt ging weiter.

Immer weiter bis hin zum Cape Palliser, der südlichste Punkt der Nordinsel. Und ganz plötzlich war sie wieder da, die Sonne. Das Wasser schimmerte in schönem hellen blau, im Kontrast dazu… Nein, keine weißen Sandstrände, sondern schwarze Sandstrände. Ja richtig, schwarz. Und die grünen Hügel mit Schäfchen drauf dürfen natürlich auch nicht fehlen. Wie es sich für ein Cape gehört, wurde es natürlich von einem Leuchtturm gekrönt. Den galt es über 150 Stufen zu erklimmen.
Wir hielten uns lange am Cape auf. Es gefiel uns einfach so gut. Das Wasser, die Wellen, der Wind, die Sonne und die sanften Wolken…

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Aber noch etwas bekamen wir dort zu sehen: Seelöwen. Seelöwen in freier Wildbahn, denn am Cape Palliser befindet sich die größte Seelöwenkolonie der Nordinsel.
Zu erst sieht man sie kaum, wie sie da faul auf den Felsen herumliegen. Sie sehen aus als wären sie selbst ein Fels. Aber hat man erstmal einen gesehen, sieht man sie überall. Es müssen Hunderte sein. Wir können sogar ziemlich nah an sie heran. Einige lassen sich nicht stören, drehen sich lediglich um, aber andere verziehen sich lieber ein Stück weiter Richtung Merr.
Während wir unsere Fotos machen und die Tiere beobachten, kommt plötzlich ein mächtiges Tier langsam aber sicher auf uns zu, ab und zu brüllt er und macht uns unmissverständlich zu verstehen, das wir hier irgendwie nicht sein sollen. Und dann sehen wir sie unter einem Felsen fast vor unsere Nase liegen. 2 kleine Baby Seelöwen. Sie waren gut versteckt und der dicke Papa hätte eigentlich gar keine Angst haben müssen, wir hätten sie gar nicht gesehen, hätte er nicht so gebrüllt.

Am späten Nachmittag brachen wir wieder auf. Wir wollten noch bis nach Wellington fahren, da am nächsten Nachmittag unsere Fähre nach Picton zur Südinsel geht.
Wir kamen also am frühen Abend in Wellington an und wurden von einer Stadt begrüßt, die ein ganz eigenes Flair besitzt. Zwar ist sie eine Großstadt (keine Millionenstadt), doch davon spürt man nicht viel. Sie liegt direkt am Wasser und ist von Hügeln umgeben, diese sind von oben bis unten mit kleinen oder größeren Häuschen besetzt. Alle unterschiedlicher wie sie nur sein können, aber jedes hat ein riesen großes Fenster, welches zum Meer hinaus zeigt.
Natürlich besitzt Wellington auch ein Stadtzentrum, welches von den üblichen Einkaufszentren und Shoppingpassagen gesprägt ist. Wir suchen uns einen Schlafplatz, ganz oben auf einem der besagten Hügel auf welchen sich ein kleiner Park befindet.
Am nächsten Morgen stehen wir ganz zeitig auf, um uns noch soviel wie möglich von Wellington anschauen zu können. Wir spazierten unter anderem in dem wirklich sehr hübsch angelegten Botanischen Garten.

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Aber auch hier reicht die Zeit einfach nicht aus und wir finden es ein wenig schade, da uns das was wir bisher von Wellington sehen konnten, wirklich gut gefallen hatte.
Unsere Fähre sollte um 14:00 Uhr ablegen und wir sollten spätestens 12:30 Uhr da sein. Natürlich waren wir pünktlich und trotzdem mussten wir lange warten, bis wir auf die Interislander konnten. Es gab Verzögerungen und so ging es mit fast 2 Stunden Verspätung los.

Die Fahrt über die „Cook Strait“ dauerte 3 Stunden. Kaum hatten wir die letzte Bucht der Nordinsel passiert, sahen wir auch schon das Land der Südinsel vor uns.
Die letzte Stunde der Fahrt schlängelte sich die Fähre durch die zerklüfteten Buchten des berühmten „Charlotte Sounds“, in welchen sich manchmal ein einsames Haus am Hang befand, mit privaten Steg und einem Boot davor, denn eine Straße führt hier nicht her.

Um 19 Uhr kamen wir in Picton an.

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