Fixe Fähre
Wie schon erwähnt, frühstückten wir recht zeitig um wieder schnell unterwegs zu sein. Zwar war die Fahrzeit für die restlichen knapp 180km üppig kalkuliert, aber man weiß ja nie.
Etwa 9:00 Uhr trafen wir am Fjordline Fährterminal ein und parkten bei den vielen anderen zu früh gekommenen. Eine Stunde später durfte man dann richtig einchecken und wurde auf dem großen Warteplatz positioniert, danach hieß es weiter warten und Leute beobachten, derer selt- und unterhaltsame Vertreter es hier reichlich gab. So verging die Zeit doch recht schnell bis unser Schiff eintraf.
Als der Katamaran erst einmal fest verzurrt war, ging alles recht schnell. Noch während die letzten Ankömmlinge von Board fuhren, wurde schon mit der neuen Beladung begonnen. Etwa eine halbe Stunde dauerte die Prozedur bis alle Fahrzeuge im Bauch des schnittigen Bootes verstaut waren. Das Finden eines Sitzplatzes allerdings sollte bei einigen Leuten die ganze Fahrt benötigen.
Wir jedenfalls hatten recht schnell Plätze gefunden, wobei ich die zweieinhalb Stunden eher hinten auf dem Außendeck verbrachte, um Doreen bei ihrer stündlichen Dreiviertelstunde Schlaf nicht zu stören.
Schon beim Ablegen in Dänemark war vom sommerlichen Wetter des Vortages nicht mehr viel übrig geblieben und die Überfahrt machte es noch unangenehmer. Pünktlich mit der Ankunft in Kristiansand setzte dann auch starker Niederschlag ein, perfekte Begrüßung also im Sommerurlaubsland.
Regenfahrt
Bei strömendem Regen fuhren Doreen und ich nun vom Schiff und suchten keine zweimal abbiegen später auch schon einen Parkplatz, da wir gleich die erste und eigentlich einzige Pflichtübung hinter uns bringen wollten: Bargeldbeschaffung. Nun auch finanziell liquide, programmierten wir die Navi, folgten deren Anweisungen und begaben uns auf die Straßen durch die noch graue Suppe Norwegens.
Zwar hatten wir heute noch kein konkretes Ziel, aber ein bisschen ins Fjell, also in die höhergelegenen Gegenden durfte es schon gehen. Da für den nächsten Tag eine konkrete Wanderung in Erwägung gezogen wurde, steuerten wir auf recht direktem Weg in Richtung östlichem Ende des Lysefjords.
Etwa 12km vor dem Start der Wandung fanden wir auf etwa 900m Höhe unseren ersten Schlafplatz in Norwegen.
Trockener Abend
Inzwischen hatte der Regen nachgelassen, was schon ein großer Lichtblick am heutigen Tag war. Das allerdings konnte sich natürlich auch ganz schnell wieder ändern, was es dann auch tat. Allerdings begann es nicht etwa wieder mit Schütten, sondern die Wolken rissen völlig überraschend auf und keine halbe Stunde nach dem Abstellen des Autos war deutlich Himmel zu sehen, dessen strahlendes Blau mehr und mehr die Wolken verdrängte. Nach einer Weile war dann aber eben nicht nur Himmel, sondern vor allem unsere Umgebung zu sehen und uns gefiel es auf Anhieb.
Nach dem grauen Tag war der Wetterwechsel nicht nur einer Überraschung, sondern in dem Moment eine echte Erleichterung. Und mit diesem Gefühl gingen wir dann auch zufrieden zum Abendessen über. Wer uns kennt, weiß ganz genau, was auf den Tisch kommt. Bei Nudeln und einem Schlückchen zum Anstoßen genossen wir die Aussicht und die Ruhe, die auch durch die drei gaffenden Schäfchen keinen Abbruch fand. Alles in allem ein wirklich toller Abschluss des Tages und letztendlich ein noch gelungenerer Start unseres Roadtrips.