Gute Aussichten
1. September 2016 von TiDo

Gepflegter Morgen

Zum Morgen hin ließ der Regen ein wenig nach und während des Frühstücks blieb die scheinbar endlos über das Tal ziehende Wolke tatsächlich gelegentlich an den Bergspitzen hängen und riss auf. Ich putzte gerade Objektive sowie Kamera und musste das ganze in diesen Momenten immer wieder schnell zusammensetzen um wenigstens den Versuch eines Fotos machen zu können. Ein Katz und Mausspiel, dass ich für die Sonne doch gern mitmache.
Die Lichtblicke stimmten uns optimistisch auch an einem der bekanntesten Orte in Norwegen etwas von der Umgebung und der Natur zu haben. Nachdem fertig gefrühstückt, geputzt und aufgeräumt war, ging es los in Richtung Geranger .

Rundum Geiranger

Für einen groben Überblick fuhren wir zuerst die sogenannten Dalsnibba an. Sie ist ein Berg, knapp 1500m hoch und über eine Straße erschlossen. Der ausgebaute Aussichtspunkt soll einen schönen Blick auf den 1500 Höhenmeter tieferliegenden Geirangerfjord und die 27km lange Straße, welche die etwa 7km Luftlinie von hier bis zum Wasser überbrückt, bieten.
Es war stürmisch und nass. Als wir eintrafen war rein gar nichts zu sehen. Aber als sich für nur wenigen Minuten eine Lücke bot, konnten wir zwischen Wolkenfetzen eine Kostprobe der Aussicht erhaschen.
Die Lücke allerdings schloss sich schnell wieder und so nahmen wir die Serpentinen unter die Räder. Unterwegs regnete es unentwegt vor sich her bis wir einen weiteren Aussichtspunkt erreichten. Wir sind bei Recherchen im Netz auf eine Stelle aufmerksam geworden, an der es möglich ist, mit geschickter Wahl der Position und Perspektive sehenswerte Bilder ohne Köpfe vieler Touristen machen zu können. Sie zu finden war kein großes Problem und schon stand man scheinbar schwebend hocherhoben über dem Fjord und dem fortfahrenden Kreuzfahrtschiff.
Auf dem Weg zur anderen Seite, an der es wieder hinauf ging, durchfuhr man direkt unten am Wasser auch den kleinen Ort Geiranger selbst, der zumindest bei den Verhältnissen nicht wirklich zum Spazieren einlud. Wieder etwas an Höhe gewonnen, öffnete sich der Blick etwas weiter in die Schlucht des Fjords. Die steilen, hunderte Meter hohen Klippen und die vielen Wasserfälle waren schon sehr beeindruckend.

Anlauf zur Trolltreppe

Ein überschaubares Stück Strecke stand nun noch an. Unser nächstes Ziel, wieder eines der Touristen-Highlights, war gar nicht sooo weit entfernt. Um keine Chance auf einen guten Moment des Wetters zu vergeben, fuhren wir tatsächlich noch bis auf den mittlerweile groß ausgebauten Parkplatz der Trollstigen. Jedoch quetschte sich in das Tal, in welches die Stufen hinabstiegen, eine dicke fette Wolke und gab kein bisschen der Attraktion preis. Einen erneuten Versuch wieder einmal auf morgen verschoben, fanden wir im freien Tal zuvor ein nasses aber schönes Plätzchen etwa 100m neben der Straße und schenkten uns ein Tässchen ein.