Vestkapp, der zweite Versuch
Nach einer doch recht stürmischen Nacht, die wir sicherheitshalber nicht unter aufgestelltem Dach, sondern im Auto verbrachten, war es morgens zumindest von oben trocken. Heute konnten wir auf der erneuten Auffahrt zum Kap sogar sehen wohin es geht. Oben angekommen war nun auch das markannte Gebäude des meteorologischen Instituts zu sehen und da außer uns weit und breit absolut niemand war, fuhren wir sogar bis ran. Doreen traute sich zunächst kaum, das Auto zu verlassen oder zumindest eine Tür zu öffnen, denn auch heute hatte es wieder seinen guten Grund, weshalb Mülltonnen und Ähnliches mit Stahlseilen an sehr großen Felsen befästigt waren. Selbst ich hatte auf einer kleinen Runde wirklich Mühe, wenn eine Böhe über das Kap fegte. Irgendwie aber passte das Wetter und die Stimmung zu einem so rauhen Ort.
Wir hauen ab in den Osten
Nach dem der Vormittag soweit ohne Niederschläge auskam, kamen einem die Wolken am frühen Nachmittag wieder wortwörtlich entgegen. Da nur Regen besser ist als Sturm und Regen waren wir nun wieder unterwegs ins Innland. Beim Blick durch das Fenster zogen Gegenden vorbei, die bei besseren Verhältnissen zweifelsohne unheimlich viel Potenzial haben. Wir waren heute dann aber schon ein bisschen gefrustet und wollten uns ein nettes ruhiges Fleckchen irgendwo hoch oben suchen und dort einfach warten. Als gute Ausgangsposition für fortfolgende Ziele bot sich da das recht zentralgelegene Strynefjell an. Dazu kam noch der Umstand, dass die Straße dort, der sogenannte Gamle Strynefjellsvegen , vermutlich wenig befahren sein würde, da es eine große Umgehungsstraße gibt.
Schon nach dem Verlassen der großen Straße, auf den ersten Metern des gewundenen Weges, fühlten wir uns gleich irgendwie wohler. Keine großen Reisebusse, keine 40-Tonner, einfach nur Landschaft. Auf dem Strynefjell selbst war es wenig komplitziert, einen guten Stellplatz zu finden. Motor aus, eine Tasse warmer Tee, Abschalten und Abhängen. Mehr sollte heute nicht mehr passieren.