Westcoast
30. August 2016 von TiDo

Fahrt ins Graue

Frühmorgens war vom Flatbreen, der Gletscherzunge, „unter“ der wir übernachtet hatten, nichts zu sehen. Tief hingen die Wolken und verweigerten jedweden Blick auf die umliegenden Berge.
Wir debatierten und prüften noch einmal die Wetterberichte von interessanten Orten in allen Himmelsrichtungen, aber es schien völlig gleich, wohin wir fahren, es würde dort regnen. So blieben wir also beim groben Plan und starteten in Richtung Vestkapp, dem westlichsten Punkt des norwegischen Festlandes. Es ging gut voran und um so weiter runter wir kamen, desto besser wurde die Sicht, auch wenn es grau und verregnet blieb. So taten sich zumindest ab und zu das eine oder andere nette Panorama auf.

Rundum das Vestkapp

Auf der Fahrt suchte Doreen ein paar Punkte in der Nähe des Vestkapp raus, die wir mit dem Auto ansteuern konnten, denn nach Wandern war uns in der Suppe wirklich nicht zu Mute. Über eine Brücke verließen wir erst einmal das Festland um auf der Insel Vågsøya den sogenannten Kannensteinen zu besuchen. Er ist ein in der Brandung liegender Fels, der an beiden stetig gehöhlt mittlerweile zu einer ungewöhnlichen Form gekommen war. Genau das richtige, so zum Kaffeetrinken.
Als nächstes fuhren wir zum schönsten Strand Norwegens. Es regnete und stürmte wie wahnsinnig, aber einen Spaziergang ließen wir uns nicht nehmen. Nach 5min waren wir so nass, als wären wir schwimmen gegangen. Anlass genug, um gleich die Duschen vorort zu nutzen.
Wieder von der Insel runter folgten wir einer schicken kleinen Küstenstraße und passierten das ein oder andere raue Dorf, bis wir uns plötzlich am Nordpol(l) wiederfanden. Zwar kamen wir heute noch bis zum eigentlichen Vestkapp, aber die Sicht auf der Anhöhe am Ende der Halbinsel war gleich Null und der Sturm wirklich beängstigend. Da an Aussteigen nicht zu denken war, suchten wir uns ein paar Kilometer zurück ein ruhiges Plätzchen und verschoben einen zweiten Versuch auf morgen Vormittag. Vielleicht wird es ja besser ..!?