Weihnachten in Australien
28. Dezember 2010 von TiDo

Einstimmung

Die Australier haben eine eigenartige Weise ihre Weihnachtsstimmung zum Ausdruck zu bringen. Sie schmücken … nein sie behängen ihre Häuser von oben bis unten, alles ist kunterbunt und blinkt im Takt zu einer Weihnachtsmelodie. Christbaumschmuck und sonstige Deko ist meist aus Plastik und ebenfalls bunt und kitschig. Nach Weihnachten wird alles weggeschmissen und nächstes Weihnachten wird alles neu gekauft.
Von Traditionen in unserem Sinne merkt man hier wenig. Für uns ist es also sehr schwer hier in weihnachtliche Stimmungen zu kommen, was jedoch auch an dem anderem Klima liegt. Schneemann- und Weihnachtsmannfiguren bei 30 Grad Sonnenschein wirkt einfach nicht.
Die 2 „schönsten“ Weihnachts-Häuser, die wir in Gatton gefunden haben, zeigen die Bilder. Wir unterhielten uns kurz mit einer Dame, die im Vorgarten des zweiten Hauses rumwuselte. Sie meinte, sie hätte dieses Jahr nicht alles „rausgeräumt“, da es so viel regnen würde. *ohne Kommentar*

Weihnachtswünsche

Wir wünschen allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, einen netten Weihnachtsmann und viele ruhige, gemütliche Lichterglanz-Stunden in der warmen „Stube“, während draußen der Schnee leise rieselt.

Alles Liebe wünschen Doreen & Tim!

Unser Feiertage

Eigentlich planten wir unser australisches Weihnachten auf Fraser Island zu verbringen. Jedoch fiel dies buchstäblich ins Wasser. Das Wetter hier spielt verrückt. Es regnet, teilweise tagelang und ohne Unterbrechung.
Deshalb haben wir uns dazu entschlossen Weihnachten bis hin zum Jahreswechsel in Brisbane zu bleiben. Hier wollten wir uns für die Nacht vor und nach Heiligabend, auf Grund des anhaltenden Regens, ein Hotelzimmer nehmen, jedoch hatten wir solch hohe Preise nicht annähernd vermutet. Dennoch hatten wir Glück, denn in dem Hostel, in dem wir uns sowieso mal wieder mit unserer Scarlett trafen, wurde uns ein schönes Doppelzimmer mit tollem Blick über die Stadt zum unschlagbaren Christmas-Special-Preis angeboten. Obwohl Marco nur unweit vom Hostel im Auto schlafen würde, war er beim gemeinsamen Kochen abends mit von der Partie.
Wir nisteten uns also 2 Tage ein. Hier der Ausblick von der Dachterrasse unseres Hostels. Im zweiten Bild, das leuchtende, hellblaue Viereck, dass ist der beheizte Pool. 😛

Am Abend des 24.12., zu Hause der Heilige Abend, hier in Australien noch ein ganz normaler Tag, sind wir zu Zweit essen gegangen. Wir wählten ein Restaurant, welches wir von zu Hause kennen, das VAPIANO.
Wir erhofften uns dadurch ein wenig heimische Atmosphäre. Nach dem Essen schlenderten wir noch ein bisschen durch die hübsch beleuchtete Stadt, natürlich im Regen. Bei stellte sich, ganz klar, ein bisschen Heimweh bzw. Sehnsucht ein. Wir wussten zu Hause liegt furchtbar viel Schnee, weiße Weihnachten, ganz gemütlich und besinnlich und hier ist solch ein trostloses Wetter und bei uns herrschte wenig weihnachtliche Stimmung.

Am für uns 1. Weihnachtsfeiertag, hier der eigentliche „Christmas Day“, sind wir eine große Runde spazieren gegangen. Der Regen hatte etwas nachgelassen, es tröpfelte nur noch ab und zu. Mit uns kamen Scarlett, die wir in Cairns kennengelernt hatten und Chris, ihr Freund, der auf Besuch hier ist. Auch Scarlett war von der Weihnachtssehnsucht gepackt und so waren wir damit zumindest nicht ganz allein.
Wir spazierten am Brisbane River entlang und konnten in die wunderschönen Häuser mit riesigen Terrassen schauen, auf denen sich Familien an großen Tischen vereinten und gemeinsam aßen, Wein tranken und Weihnachten feierten. Wir Mädels wurden dadurch noch ein bisschen „deprimierter“, Weihnachten ist nirgendwo schöner, als zu Hause!

Am 2. Weihnachtsfeiertag, hier der „Boxing Day“ stand ein Einkaufsbummel auf dem Plan. Wir haben erfahren, dass an diesem Tag in allen Läden ein Ausverkauf stattfindet, daher wohl auch der Name „Boxing Day“, man muss sich ordentlich durchboxen. Massen von Menschen rasten durch die Stadt und wollten die besten Schnäppchen erhaschen. Resultat waren ellenlange Schlangen an Umkleidekabinen und Kassen. Wir versuchten uns von der Hast nicht anstecken zulassen. Unsere riesige Ausbeute: 2 T-Shirts für Tim!

Abends haben wir uns noch einmal dazu entschlossen, essen zu gehen. Wir suchten uns ein hübsches thailändisches Restaurant aus, mit Live-Klaviermusik, gemütlicher Atmosphäre, außerordentlich netter und zuvorkommender Bedienung, hübsch eingedeckten Tischen und einer teuren Speisekarte. Wir wollten es mit dem Weihnachtsgeldgeschenk von zu Hause ordentlich krachen lassen. Das Essen war verdammt lecker, der Wein super, wir waren rundum zufrieden, einfach alles war perfekt. Und am Ende kam die Rechnung ..!
Es stellte sich heraus, das wir unsere Beilagen zum Essen extra bezahlen müssen, worauf wir nicht hingewiesen wurden und was auch nirgendwo vermerkt war. Die Beilage kostete fast soviel wie das Hauptgericht an sich. Auf den Endpreis kamen außerdem noch „so-und-soviel“ Prozent Sonderaufschlag, auf Grund der „Public Holidays“ an Weihnachten. Wir waren Baff und für einige Sekunden sprachlos. Unser vorgenommenes Budget, welches schon nicht wenig war und die im Kopf bereits erechnete Summe, wurde um Weiten gesprengt. Die Rechnung, welche wir als „Andenken“ mitnehmen wollten, hat man uns leider nicht wieder gebracht. Vielleicht auch besser so, diese Erinnerung wäre wohl sowieso zu schmerzhaft.

Das Weihnachtsfest ist jetzt auch hier vorüber und es regnet nach wie vor. Das macht es für uns schwierig etwas zu unternehmen und eine Wetterbesserung ist erst Ende der Woche in Sicht. Wir hoffen nun, dass der Jahreswechsel nicht allzu nass für uns wird.

P.S. Wer es nicht bemerkt hat, Tim ist rasiert und war beim Friseur!