Mario und Adelaide – 17.03. bis 22.03.2011
2. April 2011 von TiDo

Am 17.03.2011 erreichten wir die kleine Stadt Aldinga Beach, einem Ortsteil des Großtraums Adelaide, der bekannt für seine Weinanbaugebiete ist. Es wird gesagt, in Adelaide scheint immer die Sonne.

Die meisten würden keinen Stopp in Aldinga Beach einlegen, aber wir hatten guten Grund dazu, denn hier ist die Heimat von Mariano (Mario) Moreno. Er ist der nette Australier mit spanischen Wurzeln, den wir zu Beginn unserer Tour im Zuge des Autokaufs kennen und mögen lernten. Während unserer bisherigen Reise, erkundigte sich Mario regelmäßig, fast wöchentlich, wo wir uns gerade befinden und wie es uns und dem natürlich dem TiDo geht. Er lud uns schon damals in Cairns ein, ihn in Adelaide zu besuchen. Und hier sind wir nun.
Mario ist ein sehr verrückter Typ, anders kann man es eigentlich nicht beschreiben. Als wir sein Haus mit Grundstück das erste Mal sahen, waren wir ein klein wenig geschockt. Jedoch hätte etwas anderes gar nicht zu ihm gepasst.

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Wenn er nicht gerade über den Kontinent reist, wohnt er zusammen mit dem deutschen Auswanderer und Kumpel Klaus in einem Haus auf einem Olivenhain.
Klaus ist vor vielen Jahren nach Australien gegangen und hat mittlerweile auch ein Sohn namens Sven, der in einem der beiden große alten Bussen wohnt, die Klaus hobbymäßig  in  Wohnmobile umbaut bzw. umbauen will. Sein traum ist es, irgendwann mit einem der davon Australien zu umrunden … wir sind sehr gespannt darauf 😉 Mario hat ebenfalls viele Hobbys: Motorräder, Boote, Angeln, Autos und mehr. Allzu schwer wäre das auch nicht zu erraten gewesen, denn von all dem stand irgendwas auf dem Grundstück verstreut herum. Sah schon dementsprechend „verrückt“ aus.

Die zwei Männer waren furchtbar nett. Das wir da waren, war selbstverständlich und wir durften so lange bleiben wie wir wollten. Für uns wurde gekocht, wir durften alles benutzen und uns wie zu Hause fühlen. Wir wurden sogar allein gelassen, ohne jegliches Misstrauen uns gegenüber, wo wir doch eigentlich fremde Menschen sind.
Auf Grund der ungewohnten Wohn- und Sauberkeitsverhältnisse, zogen wir es jedoch vor, weiterhin in unserem Auto zu schlafen. Das kostenfreie warme Duschen, Wäschewaschen, Kochen, Fernsehen und Internet nutzen wir natürlich dennoch ausgiebig. Und das Ganze in netter Gesellschaft.

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Da reichlich Material und vor allem Unterstützung von Mario und Klaaus – Doreen ausgenommen 😉 – vorhanden war, entschloss ich (Tim) mich, über die normalen Wartungsarbeiten, wie Öl- und Filterwechsel, auch andere kleinere Modifikationen und Reparaturen durchzuführen. So war ich also die nächsten drei Tage damit beschäfftigt, einige Roststellen am Dach auszubessern und verschiedenste Erweiterungen an der Elektrik vorzunehmen.
Doreen hat dabei die meiste Zeit gemütlich in der Sonne gelegen oder mit Arnie und Madly, den zwei Hunden der beiden Kerle, gespielt oder gekuschelt. Mario heizte während dessen immer mal wieder, wie ein verrückter Teenager, auf einem seiner Motorräder zwischen den Olivenbäumen hindurch über die Plantage.

Es wird sich niemanden Überraschen, dass wir auch in Adelaide unsere beiden Mädels, Scarlett und Sarah, wiedertrafen und einem Nachmittag mit Ihnen durch die Stadt spazierten. Angenehm, wie bisher immer, folgte dann der Abschied von Sarah, die am nächsten Tag mit der Bahn nach Perth aufbrach, um von dort Ihre Heimreise anzutreten. Wir waren uns aber schon da ziemlich sicher, dass wir sie und natürlich auch Scarlett in DEutschland wiedersehen würden.
Scarlett hatte noch etwas mehr Zeit in Australien und so bestand weiter die Chance, zumindest Sie noch einmal wieder zu sehen … wie waren erneut gespannt, wo und wann das sein würde.

Doch der Weg der beiden Mädels sollten nicht der einzige bleiben, der sich in Adelaide mit unserem kreuzt. Nach fast wöchentlichen Telefonaten seit Gatton, wo wir Marco kennengelernt hatten, war auch er gerade in der Stadt und wir einigten uns schnell darauf, die vor uns liegenden Etappen entlang der Great Australian Bight, der zentralen Südküste Australiens, gemeinsam in Angriff zu nehmen.

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So kam Marco am 20.03.2012 auch nach Aldinga Beach und wir verbrachten den letzten Abend bei Mario und Klaus alle gemeinsam mit Pizza und Booze.
Am Mittag des nächste Tages hieß es nun Abschied nehmen von Mario und auch Klaus. Mario und seine Art zu leben, seine Gastferundlichkeit, Hilfe und sein Vertrauen war wieder mal eine schöne und ganz neue Erfahrung für uns und wir uns immer in Erinnerung bleiben. Mit TiDo, unserem soooo zuverlässigen Begleiter, haben wir ihm einen sehr großen Teil unserer bisher sooo unbeschwerten Reise durch Australien zu verdanken!

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Da Marco erst am nächsten Vormittag noch zwei Mitfahrer einsammeln wollte, die er per Internetanzeige gefundenen hatte, verbrachten wir den Rest des Tages mit Spaziergängen in Brighton und dem Campus von Adelaide, bevor wir uns Abends einen gemütlichen Supermarkt- parkplatz suchten und bei Wein über die Erlebnisse der jeweils letzten Wochen berichteten.
Am Vormittag des 22.03.2012 gesellten sich also Ivonne und Nick, zwei Deutsche Backpacker, die sich übrigens auch nicht kannten, zu uns und von nun an für etwa die nächsten 2,5 Wochen hieß unser aller Motto … GO WEST!

„GO WEST“ – 22.03. bis 29.03.2011
5. April 2011 von TiDo

Tag 1 – 22.03.2011

Gemeinsam mit Marco in seinem roten Van und seinen zwei Mitfahrern, Ivonne und Nick, machten wir uns also auf den Weg „gen Westen“ … im Prinzip unser erster richtiger Roadtrip!

Zunächst ging es jedoch nach Norden, entlang des Spencer Golfs nach Port Augusta. Nach einer kurzen Pause bei McDonalds fuhren wir weiter bis kurz vor Iron Knob und die vorherrschende Himmelsrichtung ist nun tatsächlich Westen.

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Beim Abendessen stellte sich dann heraus, dass Nick, der bisher mit seiner in Australien gefundenen Freundin unterwegs war, keinen Schlafsack, keine Verpflegung und ähnlich wichtige Dinge dabei hatte. Auf Nachfragen antwortete er überrascht, dass er eigentlich gedacht hatte, er müsse sich darum nicht kümmern, da sich bisher IMMER der Fahrer um solche Dinge gekümmert hätte. Auf die Aussage, dass dies jedoch seine Freundin gewesen sei und er das nicht von jedem beliebigen anderen erwarten kann meinte er, er könne doch einfach morgen in den Superkarkt gehen und sich die fehlenden Sachen besorgen. Ihm schien also absolut nicht bewusst gewesen zu sein, dass 2500 km vor uns liegen, bei denen die größten Ortschaften nur wenige hundert Einwohner haben und dort wahrscheinlich kein gutsortierter Supermarkt zu finden sein wird.
Verdutzt dreinschauend hielt er kurz inne und fragte dann, ob wie eventuell etwas zu essen und ein paar decken übrig hätten …

Tag 2 – 23.03.2011

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Wir waren uns einig, trotz der recht kargen und einseitigen Landschaften den Weg nach Western Australia in kleine Abschnitte zu teilen, dass genau diese Gegenden schon sehr an das erinnerten, was man sich unter dem eigentlichen Outback vorstellte.

Gemütlich also fuhren wir weiter auf gefühlt-kurvenloser Straße und erreichten nach knapp 350 km Streaky Bay am sogenannten Southern Ocean. Einpaar Kilometer weiter, direkt am Cape Bauer, suchten und fanden wir ein schönes einsames Fleckchen für den Nachmittag.

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Doreen und ich musste hier feststellen, dass TiDo nach neuen Bremsbelägen für die Trommelbremsen an der Hinterachse verlangte. Naja, so stand für den nächsten Tag schon mal der Plan … eine Werkstatt musste aufgesucht werden, da das zu den sehr wenigen Dingen gehörte, die ich (Tim) nicht ohne Hilfe beheben konnte. Nach dem wir uns alle, auch Nick ;), an der Holzsuche beteiligt hatte, verbrachten wir den Abend am Lagerfeuer und begossen ihn mit etwas von Ivonns Lieblings-Schaumwein.

Tag 3 – 24.03.2011

Wie schon erwähnt, war unsere erste Anlaufstelle heute eine Werkstatt im Ort Streaky Bay. Zunächst lobte uns der Mechaniker, da wir wohl die ersten Backpacker seien, die sich ein grundsolides Auto (und nicht irgendeinen „bloody“ Van) gekauft hatten. Dannach kam er zu unserem Problem. Wir erfuhren, dass auf Grund der komplett heruntergefahrenen Bremsblöcke bereits einer der Bremszylinder zersprungen war und nun also nicht nur die Beläge, sondern eben auch dieser Zylinder getauscht werden mussten. Er hatte uns dabei auch gleich empfohlen die Trommelgehäuse zu erneuern … nun ja, klang alles recht ernüchternd.
Wir hatten natürlich Glück, dass es uns nicht Mitten im Nirgenwo passiert war und der Mechaniker, gleichzeitig auch Besitzer und Chef der Werkstatt, recht fix zu sein schien. Aber dennoch waren da einige Bedenken, als er meinte, er habe die Teile nicht auf Lager und wir wussten, dass so eine Lieferung unter Umständen schon ein paar wochen dauern kann.
Nach zwei oder drei kurzen Telefonaten teilte uns der Mechaniker dann mit, dass er die Teile für diesen Typ von Toyota LandCruiser noch am selben Tag beschaffen kann. Wir sollten das Auto über Nacht da lassen, könnten es aber fertig repariert am Mittag des nächsten Tages wieder abholen. Gute Nachrichten also und nach kurzen Verhandlungen war auch der Preis auf zivilisiertem Niveau und wir hatten einen Deal. Darüberhinaus gab es deutlich schlimmere Orte um einen Tag zu verbringen ;).
Auch wenn es gerade mal Mittag war, stand die Übernachtungsfrage im Raum, wurde aber ebenfalls schnell geklärt, in dem uns Marco eines seiner Zelte angebot. Wir packten noch schnell die wichtigsten Sachen in unsere Rucksäcke und ließen TiDo in der Obhut des netten Werkstattmenschen.

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Nun saßen wir alle in Marcos Van und begaben uns auf eine kleine Rundfahrt am Cape Bauer. Bei unseren ausgiebigen Zwischenstopps versuchten wir unser Glück beim Angeln. Das blieb zwar erfolglos, aber das war nur nebensächlich … wir genossen einfach den Tag und die die Langschaft. Das setzten wir mit der Wahl unseres Schlafplatzes fort und bauten unsere Zelte direkt auf den sandigen Flächen an den Klippen des Capes auf. Zimmer mit Blick 🙂

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Wie schon am Abend zuvor gab es auch heute wieder ein Feuerchen. Eingeleutet wurde dies durch einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer.
Im Verlaufe hat sich wiedermal Nick zum Gesprächsthema gemacht. Zuerst verriet er uns seinen vollständigen Namen. Der Personalausweis bestätigte, Nick heißt tatsächlich „Nickel Klaus Oswald Paulsen“. Damit aber noch nicht genug … als Sohn eines Künstlers und einer Schriftstellerin stellt der Hamburger eine Frage in unsere Runde aus jungen Menschen aus den neuen Bundesländern, die so eigentlich nicht zu erwarten war: „Seid Ihr Ossis denn wirklich blöde?“

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Es brauchte ein paar Minuten, bis es bei dem Rest von uns angekommen war, dass er diese Frage wirklich ernst gemeint hatte. Wir waren geschockt, wenn auch nicht wirklich überrascht, dass es vor allem in diesen Kreisen bei westdeutschen Familien offenbar die vorherrschende Meinung über uns Ossis zu sein scheint. Wir fragten ihn im Gegenzug, wer von uns Vieren sich denn in den letzten Tagen völlig realitätsfremd von den anderen hat helfen lassen müssen, da derjenige ansonsten hungernd und frierend unter freiem Himmel hätte schlafen müssen??? Klar … der WESSI!
Nach dieser Episode wurde der vorher aufmüpfige und forsche 19jährige zum aufmerksamen und eifrigem Mitfahrer.

Tag 4 – 25.03.2011

Ausgeschlafen? Naja, zumindest lange im Bett gelegen … und gleich noch gemütlich gefrühstückt. Das war auch nötig, denn unsere einzige Nacht in Australien, die wir in einem Zelt verbachten, war bitterkalt und jedensmal, wenn man wach wurde, sehnte man sich nach dem Morgen.

Erste Anlaufstelle heute war erneut die Werkstatt. Dort angekommen Stand unser TiDo schon fertig auf dem Parkplatz. Der Mechaniker erzählte kurz, dass es keine Probleme gab. Das hörten wir gern, bezahlten und bedankten uns. Nach einer weiteren kostenlosen 😉 Dusche auf dem Campingplatz fuhren wir weiter auf unsrem weg nach Westen. In Ceduna, dem letzten größeren Ort auf den nächsten 1200km tankten wir noch einmal „günstig“. Auch die Lebensmittelvorräte wurden neu aufgefüllt. An der Denial Bay, nicht weit von Ceduna schlugen wir wieder unser Lager auf. 150km mussten für einen Nachmittag Fahrt reichen.

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Abends, wieder am Feuer, schauten wir uns den Film „Wolf Creek“ an. Der Film erzählt von drei reisenden jugendlichen, die bei Ihrer Fahrt durch das australische Outback verschleppt und gefoltert, zwei sogar brutal getötet werden.
Jeder Backpacker in Australien sollte diesen Film einmal gesehen haben, am besten einsam, nachts und irgendwo in der Pampa! Man glaubt gar nicht, wie gut man plötzlich hören kann.

Tag 5 – 26.03.2011

Trotz Film schliefen wir alle gut und so konnte es gleich weitergehen, schließlich wollten wir heute ein paar Kilometer mehr schaffen.

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Momantan verläuft unser Weg konsequent entlang der großen australischen Bucht. Zwar blieben die Abstände zwischen den Raststellen am Highway etwa gleich und auch die Landschaft war nur bedingt abwechslungsreich, alles andere jedoch veränderte sich stätig. Steckenabschnitte zwischen zwei Kurven wurden immer größer, die LKWs länger, der Kraftstoff wurde noch teurer, Bäume dafür immer seltener, genau wie der Gegenverkehr.
Auffällig war, dass sich seit Ceduna alle Fahrzeugführer grüßten. Die Backpacker waren dabei natürlich noch eine ganze Ecke euphorischer, aber auch die Australier lächelten ganz nett während wie winkten.
Obwohl man der Küste immer relativ nah war, bekam man durch das Flair der Road-Houses, der Straßenschilder, die vor Kamelen, Wombats sowie Kängurus warnten und natürlich durch die Landschaften selbst ein rechte starkes Gefühl, im Outback unterwegs zu sein.
Die letzten 200km des heutigen Abschnitts führten durch die sogenannte Nullarbor. Der Begriff kommt wohl aus dem Lateinischen und heißt soviel, wie baumlos, was die Gegend wiederum äußerst treffend beschreibt. Was zuvor noch karge Landschaft mit Bäumen war, wurde hier zur ausschließlich kargen Landschaft. Es war zumindest Interessant. 🙂 Zur Auflockerung machten wir für unsere Pausen immer wieder Abstecher zu den Klippen, der fast 2000km langen Steilküste am Southern Ocean.

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Der Anblick war schon sehr beeindruckend. Es war also kaum verwunderlich, dass wir bei der Wahl unserer Nachtlager immer wieder dort landeten.
Erste Aufage für die drei Kerle – wie die letzten Tage schon – war nach dem Aufschlagen des Lagers die Beschaffung von brennbarem Material. Richtiges Holz stand wegen des Mangels an Bäumen praktisch nicht zur Verfügung, weswegen das vertrocknete Buschwerk herhalten musste. Am Feuer, auf dem wir auch unser Abendessen kochten verbrachten wir auch hier einen geselligen, aber recht kühlen Abend, bevor es dann in die Betten in den Autos bzw. den Zelten zur Nachtruhe ging.
Es war „einfach“, aber befriedigend und eine schöne Erfahrung so zu Reisen, kilometerweit nur von „a lot of nothing“ umgeben zu sein (manchmal auch ein bisschen unheimlich).

Tag 6 – 27.03.2011

Nach einen gemütliche Frühstück und nur etwa 30km Fahrt erreichten wir gegen Mittag die Grenze zu Western Australia, unserem 6. Bundesstaat.

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Dort wartete zunächst, mitten im Nichts, eine Quarantäne-Station auf uns. Da die Einführung von Fruchtfliegen bzw. deren Eier oder Larven verhindert werden soll, ist es nicht erlaubt Frischobst und -gemüse sowie Fleisch u.ä. über die Bundesstaatengrenze zu bringen. Im Gegensatz zu anderen wussten wir dank des Reiseführers davon und mussten nur unseren Honig hergeben.
Nach nur wenigen hundert Metern war vom kurzen Hauch an Zivilisation jedoch nichts mehr zu spüren und die Wildniss hatte einen wieder. Jedoch kehrten die Bäume wieder zurück ins am Autofenster vorbeifliegende Bild.
Der Highway entfernte sich nun wieder Stück für Stück vom Küstenverlauf und so ließen auch die ersten Hügel nicht mehr allzu lange auf sich warten.

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Obwohl fürs abendliche Feuer diesmal ausreichend Holz vorhanden war, mussten wir uns allerdings wieder mit dem Verbrennen von Büschen zufrieden geben. Es gab nur Eukalyptus und das brennt nur sehr sehr schlecht, weshalb es natürlich auch die vielen australischen Buschbrände gut übersteht. Naja, statt großem Feuer gab es einen schicken Sonnenuntergang als Entschädigung. 🙂

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Tag 7 – 28.03.2011

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Auch wenn es eventuell etwas ironisch klingt, aber heutiges Highlight ist australiens längste gerade Straße. Mit knapp 150 kurvenlosen Kilometern fährt man hier von Dresden nach Berlin ohne einmal wirklich lenken zu müssen.
Doreen hatte die Ehre, diesen Abschnitt zu fahren und sie meinte, es war im Prinzip genauso „unspektakulär“ wie die Straßen davor und danach. Es war zumindest mal eine Erfahrung. 😉
Am späten Nachmittag passierten wir einen fellsigen Hügel inmitten der nach wie vor weitestgehend flachen Landschaft. Da direkt an seinem Fuße auch eine günstige Stelle zum Verbleiben war, beendeten wir den heutigen Abschnitt hier und machten uns an den kurzen Aufstieg.

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Nach nur wenigen Minuten oben angekommen offenbarte sich ein toller Ausblick. Man sah vielen Sachen, die von der Straße aus nicht zu sehen waren, so z.B. Salzseen und andere trockene wüstenähnliche Flächen.
Mal wieder über den Dingen zu stehen war eine willkommene Abwechslung. Wir verweilten ein Weilchen bevor es wieder zum Lager hinunter ging.

Wir genossen die Einsamkeit sehr und sehnten uns nur wenig nach Stadt und Leuten. Die ersten Tage klassischer Road-Trip gingen so langsam ihrem Ende entgegen und machten große Lust auf die Australische Westküste nördlich von Perth. Aber bis dahin war es noch weit und der Weg sollte noch vieles Spannendes und Interessantes für uns bereithalten.

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Damit ihr euch alle einen kleinen Eindruck unserer Tour der letzten Tage machen könnt, hier ein kurzer Zusammenschnitt:

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Kalgoorlie-Boulder – 30.03.2011
9. April 2011 von TiDo

Recht früh am Morgen erreichten wir, Marco, Ivonne, Nick(..), Doreen und ich (Tim), heute den kleinen Ort Norseman, der für uns den Abschluss des Roadtrips nach Westen darstellte. Der einzige Highway, der im Süden Australiens den Osten und den Westen des Landes verbindet, hat hier sein westliches Ende bzw. seinen Anfang, und so trifft man hier neben den wenigen Einheimischen hautsächlich Reisende, die Ihre Vorräte noch einmal, oder wie wir wieder auffüllen.

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Da nun schon ein paar Tage ohne richtige Dusche hinter uns lagen, suchten wir zunächst nach einer. Aber leider war die einzige, die wir fanden verschlossen und öffnete auch zu den ausgeschriebenen Öffnungszeiten nicht – Provinz eben. 😉 Äusserst provinziell war übrigens auch das örtliche Kino, dass ich natürlich unbedingt auf Bild festhalten musste.

Als Nächstes Stand eine kurze Beratung in der Runde an. Außer dem Weg, den wir gekommen waren, bot Norseman nur zwei Möglichkeiten zur Weiterreise an: Nach Norden in Richtung Kalgoorlie-Boulder, oder nach Esperance im Süden. Die Mehrheit entschied sich zunächst für Kalgoorlie und so machte sich unser kleiner Convoy ohne zu große Verzögerung auf die knapp 200 km nach Norden.

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Der Weg führte weiterhin durch trockene Landschaften, die hin und wieder durch Busch und wasserlosen Salzseen aufgelockert wurde.
Da das Duschen nach wie vor auf dem Plan stand, verließen wir bei nächste Gelegenheit den Highway und wählten eine etwas ruhigere alternative Route, da dort hin und wieder Campingplätze an der Strecke lagen, auf die wir uns „einschleichen“ könnten. Und so hatten wir bereits beim ersten Erfolg. Es war nicht einmal nötig ein Tor o.ä. zu passieren. Das Gebäude mit den sanitären Anlagen war direkt vom Parkplatz aus zu erreichen, mal abgesehen davon, dass dort einfach gar niemand war, den das interessiert hätte. 🙂
So war nach etwa zwei Stunden und einem kleinen Mittagessen alles wieder frisch. Bei dem äußerst Warmen Wetter hielt das allerdings gerade mal für die Dauer der Weiterfahrt bis Kalgoorlie, welches wir am Nachmittag erreichten.

Als erstes füllten wir unsere Vorräte auf und suchten die örtlich Bibliothek auf, um seit längerem mal wieder das Internet nutzen zu können. Anschließend ließen wir uns an einer Art Aussichtspunkt nieder und gingen entspannt in den Abend.

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Dieser Aussichtspunkt lag auf einem Hügel, der Bestandteil der Anlagen zur Städtischen Wasserversorung war. Interessant dabei ist, dass Kalgoorlie über eine 600km lange Pipeline direkt von Perth mit Trinkwasser versorgt wird und ohne diese überhaupt nicht existieren könnte. Es ist wohl die längste Süsswasser-Pipeline der Welt. Was Mensch nicht alles für Gold tut. Genannt wir sie dewegen auch die „Golden-Pipeline“.

In der Nacht wachte ich ein paar mal auf, da ich es an der Tüte unsere frisch gekauften Schoko-Chips-Kekse rascheln hörte, die am Fußende auf Doreens Seite des Bettes lagerten. Ich stuppste Doreen an und bat Sie, mit Ihren Füßen acht zu geben.
Nach dem zweiten Mal jedoch meinte Sie, dass sie das – auch – diesmal nicht gewesen sei … ganz sicher! Wir blieben ein Weile wach liegen und lauschten gespannt. Und tatsächlich, erneut raschelte es an der Tüte. Die Schlussfolgerung war leicht: Wir hatten einen blinden Passagier mir Vorliebe für Kekse.
Nachts konnten wir natürlich nicht allzu viel dagegen tun, also schliefen wir weiter und starteten am Nächsten morgen nach dem Frühstück eine Räum- und Suchaktion. Während dieser stellten wir fest, dass unser neuer Mitfahrer nicht nur Kekse mochte, sondern diese auc versuchte mit Wein hinunterzuspühlen, da das 4Liter-Goone-Tetrapak ebenfalls angeknabbert schien. DAS bedeutete Krieg und einen weiteren Punkt auf unserer Tagesordnung: Mausfallen besorgen.

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Aber alles zu seiner Zeit, denn als erstes spazierten wir einen kleiner Runde durch die eigentlich ganz ansehnliche Stadt.
Kalgoorlie-Boulder ist ein Bergbau-Stadt in Mitten des australischen Outbacks. Sie entstand an der sogennanten „Golden Mile“, eine der größen Goldadern der Welt. Heute ist hier der größte aktive Gold-Tagebau der südlichen Halbkugel und die Stadt bietet den dort arbeitenden Kumpels und deren Familien die nötigen Unterkünfte und Versorgungsmöglichkeiten. Sie hat momentan etwa 25000 Einwohner.

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Im Gold-Tagebau stand heute glücklicherweise eine Sprengung an und so legten wir den geplanten Besuch dort natürlich so, dass wir diese auch erleben konnten. Wir müssen jedoch gestehen, dass neben dem lauten Knall und ein wenig Rauch nicht allzuviel zu sehen war, was den immensen Dimensionen dieses Lochs zu schulden ist. Bei einer Fläche von 4,2 x 2km und einer Tiefe von 600m wirkten die Baumaschinen wir Spielzeugautos. Die eigentlich riesigen Kipplaster brauchten allein 50 Minuten für Ihre Fahrt vom oberen Rand entlang der Autobahnbreiten Straße an den Seiten bis hinunter zum Boden. Dort wurden sie von den gewaltigen Baggern mit ein bis zwei Schauffeln Sand, Gestein und ein gaaaanz klein wenig Gold voll beladen, um dann den Weg zurück nach oben anzutreten, welcher natürlich wieder fast eine Stunde dauerte. Während einer Auffahrt werden dabei von einem dieser Laster etwa 200Liter Kraftstoff verbrannt.
Ergebniss von all dem sind 17 Tonnen reines Gold pro Jahr.

Auf dem Parkplatz des SuperPit fanden wir sogar einige Steine mit kleinen Goldstückchen drin. Darüber freuten wir uns wie kleine Kinder und im Besitz von Goldsteinen fühlten wir uns kurze Zeit superreich.

Anschließend kauften Doreen und ich im Baumarkt zwei Mausefallen. Die Kassiererin empfohl uns dabei gleich, diese mit Ernussbutter zu betreiben, da Mäuse Ernussbutter lieben. 😉 Noch auf dem Parkplatz befüllten wir die beiden Fallen und verteilten sie hinten im TiDo. Wir waren schon gespannt, ob und was genau wir damit fangen würden …

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Nach dem lohnenswerten Besuch in der Stadt des Goldes fuhren Marco, seine beiden Mitfahrer und wir am frühen Nachmittag wieder Richtung Süden, denn schließlich wollten wir ja auch nach Esperance, einem beliebten Urlaubsort an der Südküste.
Wir passierten erneut Norseman und etwa 80km später fanden wir wiedereinmal ein gemütliches und einsames Plätzchen für die Nacht. Holzbeschaffung erledigten wir heute mal schnell mit Hilfe des Autos.

Später saßen wir alle am Warmen Feuer, als Doreen und ich plötzlich ein kurzes klackendes Geräusch im TiDo hörten. BINGO … schon am ersten Abend konnte der kleine Fressack der Erdnussbutter nicht widerstehen und ging in die Falle. Doreen war natürlich auch etwas wehmütig dabei, da der kleine doch etwas niedlicher war, als erwartet. Naja, jedenfalls war die Nacht wieder ruhig und die Kekse aussser Gefahr.

Bei Anton in Esperance – 31.03. bis 04.04.2011
9. April 2011 von TiDo

Tag 1 – 31.03.2011

Ziel war heute die Südküste Westaustraliens und der von Touristen und Backpackern außnahmslos gelobte Ort Esperance. Dort soll es die schönsten Strände Australiens geben und dementsprechend stiegen wiedereinmal unsere Erwartungen. Wir alle freuten uns, als wir dem Meer endlich wieder näher kamen und als wir in dem sehr überschaubaren und gebütlichen Städtchen ankamen, wurden wir nicht enttäuscht.

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Bevor es jedoch auf die Great-Ocean-Drive, eine Straße entlang der Küste bei Esperance, ging, stand zunächst Wäsche-Waschen auf dem Programm. Bei den maximal halbstündigen Waschprogrammen der Maschinen in den Waschsalons war das aber schnell erledigt und es konnte losgehen. Wir machten sozusagen Strandhopping, fuhren also von einer Bucht zur Nächsten. Wir spazierten im Sand, auch über die felsigen Abschnitte und zumindest wir Kerle gingen natürlich auch Baden.
Doreen und mich erinnerte die Gegend ein bisschen an die Strände in Tasmanien, nur dass es hier um einiges wärmer war und das Baden keine Überwindung kostete.

Nach dem wir den kompletten „Great Ocean Drive“ abgefahren waren und uns wirklich jeden Strand gesehen hatten, suchten wir uns für die Nacht einen geeigneten Platz am Meer, wo Marcos Mitfahrer auch problemlos ihre Zelte aufbauen konnten.

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Wie immer bewiesen wir dabei ein gutes Händchen. Yvonne und Nick wollten gerade anfangen, ihre Schlafplätze einzurichten, als uns Anton, ein etwas kautziger, aber sehr fit-wirkender ältere Herr über den Weg lief und uns ansprach.
Zu beginn dachten wir, er wolle uns ermahnen, da hier ja camping eigentlich verboten sei. Das Gespräch ging zunächst auch in diese Richtung. Das Thema Übernachtung endete aber recht Bald mit Antons Worten: „Na ihr könnt doch nicht HIER bleiben! Kommt doch mit zu mir, ich habe ein Haus und ein großes Grundstückt.“

Natürlich hatten wir wieder die typisch deutschen Zweifel, denn in Deutschland würde es wohl nicht so schnell passieren, dass man einfach mal angesprochen und zum Übernachten eingeladen wird … ok, außer in Hamburg 😉
Wir waren jung und zu fünft, also legten wir die Bedenken beiseite und fuhren Anton bis zu seinem Haus nach und hatten seit längerem mal wieder ein festes Dach über dem Kopf … es sollten am Ende 4 Nächte werden.

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Anton ist ein 73-jähriger „Friese“, der vor ca. 40 Jahren nach Australien kam und nun mit seiner Freundin in Perth lebt. Vor einigen Jahren baute er ein Haus in Esperance, in dem er nun eigentlich den großteil seiner Zeit mit „auszuspannen“ und ein paar Hobbys verbringt.

Beim Backpacker-Abendessen, dass aus Nudeln mit Soße bestand, überzeugten wir Anton, dass es nicht immer Fisch und Fleisch sein muss … aber, naja, Fisch und Fleisch sind schon gut :). Zu Bier und Wein unterhielten wir uns anschließend wiedermal ausführlich über unsere bisherige Reise.

Tag 2 – 01.04.2011

Am nächsten Morgen wurde ausgeschlafen und danach ausführlichst gefrühstückt. Marco musste allerdings etwas früher aufstehen, da Yvonne recht früh in die Stadt gebracht werden wollte. Sie hatte sich entschieden, mit dem Bus weiter nach Perth zu fahren. Ihr ging es wohl etwas zu langsam voran!?
Am frühen Nachmittag kümmerten sich Marco und ich ein wenig um die Autos, da uns diverses Werkzeug aus Antons Garage zur Verfügung stand. Allerdings war alles in Ordnung und so konnten wir später mit Doreen, aber ohne Nick nochmal zum Strand fahren.

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Wir genossen Antons Gastfreundschaft sehr. Sein Haus war gemütlich und für uns fühlte es sich wie Luxus an. Wir hatten unser „eigenes“ Bad, durften unsere Wäsche waschen und das Internet nutzen, wie wir wollten.
Anton war tagsüber gar nicht zu Hause und erledigte wohl einige Dinge in der Stadt. Hier zeigte sich wieder mal das große Vertrauen gegenüber uns Fremden, die wir dennoch allein in seinem Haus ein- und ausgehen durften. Wir hätten also eigentlich sein Haus ausräumen können … Flachbildschirm, Computer, Auto usw. 😛

Tag 3 – 02.04.2011

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Der heutige Tag begann wie gestern … warum auch nicht. Selbst für Marco wiederholte sich der Vormittag, denn heute musste er Nick zum Bus bringen. Der wollte seiner deutschen Freundin in Adelaide nach einem Auffahrunfall zur Seite stehen. Ihr selbst ging es gut, ihr Auto jedoch war ein Totalschaden. Somit waren wir nun „nur“ noch zu dritt unterwegs, was aber keinen von uns wirklich störte.

Nach dem Mittag wollte Anton mit uns einen Ausflug zum „Cape le Grande“ machen und natürlich ließen wir uns nicht zweimal bitten.
Der Weg dort hin war natürlich keine Straße, sondern ein Strand. Wir sind ja auch in Esperance. Unterwegs kamen wir an Dünen vorbei, die bestiegen wurden. Am Cape selbst überredete Marco Anton zum Angeln. Wie wir ja wissen, war Marco in den letzten Wochen dabei eher glücklos gewesen. Aber unter den Augen eines alten Fuchses dauerte es nicht lange und der erste hing am Haken. Während die beiden beim Angeln ihren Spass hatten, genossen Doreen und ich den Ausblick und die Sonne, denn von beidem gab es mehr als genug …

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Obwohl die Sonne schon nicht mehr sooo weit über dem Horizont stand, entschieden wir uns, noch auf den „Frenchmens Peak“ zu steigen. Er ist zwar nicht besonders hoch, aber überragt alles andere in der Gegend deutlich, was eine gute Aussicht verspricht.
Der Aufstieg war kurz, aber steil und knackig. Wir waren alle sehr überrascht, wie selbstverständlich Anton das meisterte.
Oben angekommen bekam man einen sehr guten Eindruck von der tollen Landschaft. Auf der einen Seite das blaue Meer mit seinen vielen weißen Buchten und auf der anderen das endlose, recht karge Land.
Wir verweilten eine ganze Weile und das nicht nur, weil Anton verschnaufen musste. Wir hatten diesen tollen Flecken Erde kurz vor Sonnenuntergang ganz für uns allein. Kein Grund also schnell weiter zu ziehen.
Rückzu nahmen wir trotz Dunkelheit wieder den Weg entlang des Strandes, an dem sich mittlerweile sehr viele zum Angeln niedergelassen hatte. In der Dämmerung und nach Sonnenuntergang sollen die Fische wohl besonders schnell anbeißen.

Tag 4 – 03.04.2011

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Ruhetag, wenn man das so nennen kann. Außer ein wenig Arbeit im Garten, war nichts geplant. Anton baut auf seinem Grunddtück praktisch alles an, was man irgendwie in der Küsche verwerten kann. Vom Olivenbaum bishin zu Tomaten und Feigen war alles zufinden. Von einigem war auch einfach soviel da, dass er damit nicht anderes anfangen konnte, ausser es nach den verschiedensten Rezepten einzukochen. Der Hit waren die sauer eingelegten Auberginen, das Rabahrbakompott, die Pflaumenmarmelade, …
Der Tag klang bei Wein und „Der Herr der Ringe – die Gefährten“ aus. Wir haben den Film allerdings nicht komplett geschafft, da einer nach dem anderen in seinem Sessel oder auf der Couch eingeschlafen war.

Tag 5 – 04.04.2011

Es hieß Abschied nehmen von Anton und Esperance. Die 5 Tage hier werden uns vor allem durch Anton in besonderer Erinnerung bleiben. Danke Anton!
Er wird vermutlich noch vor uns in Perth ankommen, weil er den direkteren Weg fahren wird. Jedenfalls hat er uns auch da schon zum Essen eingeladen. Wir werden sehen, ob es klappt.
Marco, Doreen und ich machten uns also auf den Weg zu einer neuen Etappe entlang der westaustralischen Küste. Albany wird unser nächstes Ziel sein … vermutlich morgen.

Süd- und Westküste bis Perth – 04.04. bis 11.04.2011
23. April 2011 von TiDo

Tag 1 – 04.04.2011

Der heutige Tag bestand nach dem Abschied von Anton in Esperance ausschließlich aus Fahren. Die Straße verlief inlands und bot nur wenig Abwechslung. An einem Fluß etwa 100km vor Albany machten wir unseren Halt für die Nacht. Ein Feuerchen, selbstgemachter Kartoffelbrei mit frischen Buttermöhren und ein paar Getränke sorgten für einen gemütlichen Abend … wiedereinmal in der Wildnis.

Tag 2 – 05.04.2011

Die restlichen 100km waren schnell abgefahren und wir erreichten Albany, eine weitere Touristenstadt an der schönen Südküste. Recht schnell fanden wir Parkplätzen und gingen eine kleine Runde.
Schon in den letzten Tagen hatten doreen und ich ab und zu darüber gesprochen und spätestens der Blick aufs Konto zeigte, dass nun leider so langsam wieder die Jobsuche in den Vordergrund rückte. Und erster Anlaufpunkt ist dabei eigentlich immer die örtliche Touristeninformation, da die Herrschaften dort i.d.R. gut über die saisonalen und regionalen Gegebenheiten bescheid wissen.
Wie gewohnt waren wir dort nicht die einzigen Backpacker und so übersahen wir zunächst das bekannte Gesicht in der Masse. Bereits am Vormittag auf dem Weg in die Stadt wurden wir von einem Auto überholt, dass mir äußerst bekannt vorkam. Als auch das dazugehörige Gesicht aus der Masse herausstach,schloß sich der Kreis. Es war Manuel, den wir in Cairns schon einmal getroffen hatten. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und taschten uns kurz aus. Er gab uns sogar eine Adresse und eine Telefonnummer von einem seiner ersten Arbeitgeber. Allerdings war der im Northern Territory, also noch sehr sehr weit weg … aber man weiß ja nie.

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Manuel und seiner momentane Reisebegleitung machten sich anschließend wieder auf den Weg. Leider waren die Damen in der Info diesmal nicht sehr hilfreich und so spazierten wir drei einfach mal zu einer Art Jobcenter. Aber auch da wurde uns nicht all zu viel Hoffnung gemacht. Nun ja, wir haben es versucht … so müssen wir eben weiter „Urlaub“ machen und im nächsten Ort weitersuchen… Im Supermarkt wurden die Vorräte noch einmal ergänzt und im McDonalds die Emails überprüft, bevor wir uns auf den Weg zum Mt Clarence machten. Er liegt direkt in bzw. neben der Stadt und bot einige nette Panoramen der Umgebung. Von hier aus entschieden wir auch, wo in etwa wir später nach einem Platz zum Schlafen suchen wollen, denn an den Rändern der Bucht ware viele hübsche Strände und kleine Buchten zu sehen.
Gesagt getan …! Auf der Vancouver-Halbinsel direkt vor Albany fanden wir ein ruhiges Plätzchen und ließen den abend ruhig ausklingen.

Tag 3 – 06.04.2011

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Im Vergleich zu Doreen und mir war Marco auch hier recht früh auf den Beinen um wiedermal sein Glück beim Angeln zu probieren. Nach dem späten Frühstück leistete ich ihm Gesellschaft. Später kam auch Doreen dazu und legte sich in die Sonne. Es dauert eine ganze Weile aber da, tatsächlich, da war einer dran … ein FISCH! Marco freute sich wie „Atze“ und wir teilten den einen Fisch freundschaftlich zum Mittagessen. Lecker … aber die Menge ist ausbaufähig 😉
Da der felsige Küstenabschnitt hier zwar zum Angeln geeignet war, aber zum Baden nur wenig einladend, packten wir unsere Sachen und fuhren nur eine Bucht weiter. Dort wartete ein traumhafter Badestrand auf uns, den wir erneut mit niemandem teilen mussten. Wir hatten wirklich viel Spaß.
Heute zeigten sich wieder die Vorteile des frühen Aufstehens, denn erneut blieb am Nachmittag noch genügend Zeit für ein paar Kilometer.

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Wir passierten mehrere gemütliche Küstenstädtchen und noch mehr schöne Strände bis zu unserem nächsten Stopp an den sogenannten Elephant Rocks. Ihren Namen bekam die kleine Bucht bzw. die Felsen in Ihr wohl durch die leichte Ähnlichkeit zu einer Herde Elefanten, die ins Wasser laufen … durchaus nachvollziehbar! Entspannt gingen wir den kleinen Spaziergang vom Parkplatz bis hin zur Bucht in Angriff. Es war ein schickes Plätzchen und auch der Name schien wirklich nicht sehr weit hergeholt. Wir gingen baden, genoßen das Wetter und ließen uns den kräftigen Wind um die Nase wehen.

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Später fanden wir nahe einer Botsanlegestelle bei einem Campingplatz eine Dusche und machten uns frisch. Da das Wetter nun in sehr starken Wind unter grauen Wolken umgeschwenk hatte, suchten wir uns ein paar Kilometerweiter ein durch Bäume und Sträucher geschütztes Plätzchen nicht weit vom Wasser und warteten auf den nächsten Tag.

Tag 4 – 07.04.2011

Das Wetter allerdings wollte über Nacht nicht besser werden. So fuhren wir zwar gemütlich weiter, bei den häufigen Schauern machte das heute jedoch nur wenig Spaß.
Mittlerweile in Augusta, der Stadt am südöstlichsten Zipfel des Kontinents, angekommen, füllte wir im Supermarkt zunächst die Vorräte auf, um danach unser Wetter-Glück am Leuchtturm zu versuchen. Leider vergeblich.
Am Cape Leeuwin angekommen goss es in Strömen. Spätestens die gepfefferten Eintrittspreise vermießten uns dann die Leuchtturmlaune. Auf dem Parkplatz trafen wir so einige Backpacker, denen es genauso ging, und Leuchtürme haben wir ja nun auch schon ein paar gesehen.
10km nördlich des Leuchturms wartete eine ruhige Bucht auf uns, an der Wir wiedermal eine Nacht auf das Weiterziehen der Wolken warteten.

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Tag 5 – 08.04.2011

Der alte Tag ging, der neue kam, doch die Wolken blieben zunächst. Marco, wie üblich früh auf den Beinen, versuchte sich erneut mit der Route. Während Doreen noch etwas entspannte, ging ich ihm später nach und schloss mich an. Bis dahin war Marco recht erfolglos.

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Nun, wie soll ich sagen … mit mir kam dann die Sonne und auch der Erfolg. Es dauerte nur wenige versuche, bis ich den ersten zappelnden Fisch am Haken hatte. Auch der zweite und dritten ließen danach nicht lange auf sich warten. Nach einer Weile entschied Marco, nicht mehr zu nur zu angeln, sondern ebenfalls Fische zu fangen. Zum Mittagessen gab es dann unglaubliche 11 Fische mit gebratenen Kartoffelspalten … toll 😉 Nach dem Mittagessen packten wir unsere Sachen und fuhren noch ein paar Kilometer ins Touristen-Örtchen Margaret River.

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Unterwegs feierte unsere TiDo ein kleines Jubiläum … er hat schon so einiges gesehen und wir sind sehr sehr zuversichtlich, dass auch wir noch sehr viel mit ihm er-fahren werden!

Die Gegend um Margaret River ist ein bekanntes Weinanbaugebiet und Obstplantagen soll es hier im Südwesten auch viel geben. Allerdings machten uns ein paar deutsche Backpacker und auch die Damen in der Information nicht sehr viel Hoffnung, da die Saison gerade am auslaufen sei. Wir machten also einen kleinen Bummel durch den Ort, dessen Bars, Hostels und Kneipen wir allerdings recht wenig abgewinnen konnten. Nach dem obligatorischen Besuch des Suptermarktes ging es wieder zur Küste zurück und schnell war neues ruhiges Plätzchen zum Verweilen am Feuerchen gefunden. So langsam konnten wir uns auch schon mal an die täglich wiederkehrenden Sonnenuntergänge über dem Meer „gewöhnen“, die uns während der Reise entlang der Westküste begleiten werden.

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Tag 6 – 09.04.2011

Am nächste Morgen gabs zur Abwechslung mal kein Angeln, sondern einfach nur Ausschlafen. Ohne Eile führte uns der Tag zunächst bis Busselton. Erwähnenswert ist an diesem netten kleinen Urlaubsort vor allem die Jetty, eine Bootsanlegestelle. Sie zählt mit 2km Länge zu den längsten hölzernen Anlegestellen der Welt.

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Darüberhinaus scheinen hier vor allem Australier Ferienhäuser zu besitzen bzw. ihren Lebensabend zu genießen. Insgesamt ein ganz angenehmer Ort. Um den Highway mal wieder zu meiden, verlassen wir Busselton am späten Nachmittag über eine kleine, direkt am Ufer verlaufenden Straße und können so direkt am Strand übernachten.
Ein Sonnenuntergangsbild spare ich mir an dieser Stelle, obwohl Doreen es tatsächlich geschafft hat, zwischen 17:27Uhr und 18:07Uhr 254 Bilder von diesem zu machen 😉

Tag 7 – 10.04.2011

Langsam aber sicher kommen wir Perth immer näher, auch wenn wir es heute noch nicht erreichen sollten. Langsam aber sicher leert sich auch unser australisches Konto. In Bunbury überlegen Doreen und ich kurz, hier nach Donnybrook abzubiegen, um uns trotz Saisonende an der Apfelernte zu versuchen. Nach Telefonaten mit zwei Farmern, deren Nummern wir von Backpackern in Marrgaret River hatten, verwerfen wir diesen Gedanken allerdings schnell wieder und fuhren mit Marco weiter nach Norden.
Wir lockern die Highwayfahrt immer wieder mit Abstecher zu Dünen und der Küste auf, bis wir bei Port Kennedy, südlich von Rockingham, einen großen Parkplatz für die Nacht finden.
Von einsamer und unberührter Natur ist nicht mehr viel zu merken, denn mittlerweile grenzt Wohngebiet an Wohngebiet und die Grenzen zwischen den Ortschaften sind praktisch nicht vorhanden. Man merkt, dass man sich so langsam im Einzugsgebiet von Perth und seiner Vororte bewegt. Das bedeutet aber auch, dass wieder überall Duschen zu finden sind und die BBQ-Plätze nicht mehr mit Holz befeuert werden müssen.
Gegen 10Uhr Abends, Doreen liegt schon im Bett, greifen sich Marco und ich nochmal die Tintenfischköder und die Angeln und gehen zur 100m entfernten Jetty. Und siehe da, Fisch am Haken, ohne groß was machen zu müssen. Hin und wieder aber zog es unerwartet stark an der Angel, woraufhin wir mit unseren Taschenlampen ins Wasser leuchteten. Da merkten wir, nicht nur der gemeine Fisch hatte mitbekommen, dass es hier vermeintlich Futter gibt, sondern auch diverse Rochen mit Durchmessern um die 1,20m. Es gingen einige Haken und mehrere Meter Schnure verloren, aber es landeten am Ende etwa 8 Fische auf dem Grill. Leckerer Mitternachtsimbiss!

Tag 8 – 11.04.2011

Recht früh auf den Beinen und nach Frühstück mit Toast und Eiern nehmen wir die letzten Kilometer bis zur Hauptstadt Western Australias in Angriff. Durch die Industrielandschaften bei Fremantle fahren wir entlang des nördlichen Ufer des Swan River bis ans Zentrum der viertgrößten Stadt des Kontinents. Auch wenn wir das Zentrum noch nicht gesehen hatten, machte Perth einen bis hierhin sehr grünen und weitläufigen Eindruck. Irgendwie angenehm!
Am heutigen Ziel angekommen war schnell ein kostenloser Parkplatz gefunden und dem ersten Spaziergang stand nix mehr im Weg …

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Übrigens: Western Australia ist ca. 7 mal so groß wie Deutschland, jedoch leben hier nur etwa soviel Menschen, wie in Hamburg und die meisten davon in Perth. Man kann sich schwer vorstellen, wie weit dieses Land ist. Wir finden es immer wieder beeindruckend.

Seit Adelaide liegen nun 3 Wochen und ca. 3500km hinter uns und wir freuen uns schon sehr auf die bevorstehende Zeit in Perth und später im wilden Westen Australiens.