Erstmal ankommen
26. Juli 2014 von TiDo

Pünktlich wie die Bahn

Der Koffer ist wiedereinmal gepackt und es kann los gehen! Man könnte schon fast sagen, der Anfang unserer kleinen Reisen ist „Business as usual“. Zwar geht es jedes mal etwas später los, dennoch aber zunächst mit dem Bus nach Berlin Schönefeld … das ist der kleine, alte und, ehrlich gesagt, hässliche Flughafen neben dem nagelneuen und strahlenden Berliner Großflugha.. ähm, vergessen wir das.

Laut aktuellen Verkehrsinformationen stockte es wohl hier und da auf der A13. Der streckenerfahrene Busfahrer aber umfuhr die Stauabschnitte gekonnt über Wege, auf denen andere nicht zu zweit nebeneinander mit dem Fahrrad fahren würden und brachte uns ohne Verspätung zum Terminal.
Nun hätten wir eigentlich gemütliche zwei Stunden bis zum Abflug gehabt, damit aber weit gefehlt. Wartend und sitzend beobachteten wir die Monitore, auf denen im Normal-, oder sagen wir besser im Idealfall, irgendwann das Gate zum Einstieg angezeigt wird. Nicht so heute, denn statt eines Gates offenbarte die angezeigte Nummer die Stundenanzahl der Verspätung des Fluges. Zuerst war es eine, am Ende dann nicht ganz zweieinhalb Stunden, die wir unsere Sitzplätze später im orange-weißen Flieger beziehen konnten.

Es gibt nix zu sehen

Obwohl recht kurzfristig gebucht, haben wir zumindest beim Hinflug noch einen Fensterplatz bekommen. Fünf Stunden Flug lagen vor uns und kurz nach dem Start erklärte der Pilot die geplante Route, die sowohl über Frankfurt/Main, später dann Paris und über den Westen Spaniens verlaufen sollte. Wir waren also voller Vorfreude, hier und da einen netten Blick zu erhaschen. Naja, die Medaille hatte, leider genau wie auch das Flugzeug, zwei Seiten und wie saßen natürlich immer auf der, die keinen Ausblick auf irgendwas bot. 😉 Okay, bei Frankfurt/Main wars eigentlich noch völlig egal, bei Paris verursachte es schon ein leichtes Murren und beim überfliegen des spanischen Hochlandes immerhin ein ordentliches Seufzen. Während der letzen 20 Minuten Flug aber, in denen der Flieger bei klarster Sicht und Bilderbuchsonnenuntergang gegen den Urzeigersinn südlich um die Insel Teneriffa flog und alle rechts sitzenden Passagiere mit dem „ooohhhh“ gar nicht mehr aufhören konnten, muss zumindest Tim gestehen, doch sehr enttäuscht gewesen zu sein. Auf den Displays der Handys einiger Mitreisenden, die damit Fotos gemacht hatten, war zu erahnen, wie gut der Blick auf den Vulkan gewesen sein muss … Pech gehabt 🙁

Wie auch immer, die Laune war natürlich schnell wieder korrigiert, als wir kurz vor dem Aufsetzen einen ersten Blick auf die Hotels werfen konnten, in denen die Flugzeug-Linkssitzer die nächsten Tage und Wochen hausen werden bzw., aus unsere Sicht, müssen. Toll! 😉

Nur noch 60 km

Und da waren wir, am Flughafen von Teneriffa. Schon die ersten Schritte offenbarten, dass hier Profis am Werk waren. Es sah nicht nur alles schicker, neuer und sauberer aus, als am Berliner Äquivalent, nein, vor allem aber war der Flughafen eines … FERTIG!
Somit war es also kein Problem, sein Gepäck entgegenzunehmen und sich in die korrekte Schlange an den etwa eindutzend Autovermietungsschaltern einzureihen. Aufgrund der Verspätung war der Schalter nicht mehr voll besetzt, weshalb es etwas länger dauerte, wie mir die einzig verbliebene und sehr nette Europcar-Mitarbeiterin erklärte, als ich endlich an der Reihe war. Sie meinte auch, wir hätten Glück, dass das reservierte Auto noch zur Verfügung stand, da es bei „Nichterscheinen“ bzw. wenn man viel zu spät kommt, normalerweise weitervermietet wird. Aber noch hatte niemand Bedarf an dem kleinen Fiat 500 angemeldet und so konnten wir die Schlüssel doch in Empfang nehmen.
Es war mittlerweile 22 Uhr abends und wir lagen nach wie vor 2 Stunden hinter dem Plan, was bedeutete, dass auch Jose, Vermieter unserer Unterkunft, hoffentlich immernoch auf uns wartete. Nach dem wir die Rücksitze der kleinen vierrädrigen Knutschkugel umgelegt hatten, sodass auch der Koffer in ihm Platz fand, fuhren wir auf die Autobahn. Trotz Dunkelheit und dank der guten Wegbeschreibung fanden wir den Weg problemlos und kamen kurz vor 23 Uhr an der „Finca la Majadera“ an.

Da simmer

Wir bogen in die Einfahrt ein und Jose, der mit seiner Frau in seinem Auto gewartet hatte, wies uns beim Parken ein und hieß uns willkommen … glauben wir. Beim Buchen war in den Kontaktdetails angegeben, das Jose Englisch, Französisch und natürlich Spanisch spricht. Schnell aber wurde uns klar, dass er außer spanisch alles mit den Händen, Armen und Mimik zum Ausdruck brachte. Egal, er war uns schnell sympatisch und nahm sich trotz später Stunde reichlich Zeit um uns durch das Haus und über das Anwesen zu führen. Unser Zuhause hier ist deutlich größer als das, was wir noch heute morgen für eine Woche hinter uns gelassen haben und wir fühlten uns sehr schnell wohl. Alles war schick gemacht, liebevoll hergerichtet und dekoriert. Ein paar Bilder mehr zur Finca gibts später.
Jose verabschiedete sich und wünschte uns einen schönen Urlaub … glauben wir. Nun war auch für ihn Feierabend.
In der Küche stand, außer den Zutaten für ein erstes kleines Frühstück morgen auch eine Flasche spanischer Rotwein, den wir uns zum Abschluss unseres Reisetages draußen auf der Terrasse bei einer Tüte Haribo Picoballa gönnten.

Eine Runde im Norden
27. Juli 2014 von TiDo

Frühstück

Der anstrengende Reisetag zuvor sollte eigentlich Grund genug für uns sein auszuschlafen und irgendwie haben wir es auch probiert, aber später als 8:30 Uhr wars dann doch nicht geworden.
Der Blick aus dem Fenster verhieß nur Gutes, alles erstrahlte im Sonnenschein. Es war zwar noch etwas frisch, aber so früh am Morgen auf knapp 1000m Höhe auch kein Wunder. Dennoch dauerte es nicht lange, bis wir beim kleinen Frühstück, dass ja aufs Haus ging, wieder draußen auf der Terrasse saßen und uns einen Plan für den Tag machten. Auf diesem stand zuerst Lebensmitteleinkauf und Bargeld besorgen, für den Rest des Tages wollten wir den Norden der Insel erfahren.

Der kleine Supermarkt in Las Rosas, der Ort zu dem auch die Finca gehört, war nicht weit und hatte alles im Angebot, was benötigt wurde. Da Doreen eigentlich nur nach Kaffee und Snickers schaute, war das aber auch nicht so schwer. 😉 Einen Geldautomaten allerdings haben wir nicht gefunden und so haben wie diesen Programmpunkt auf den Weg mitgenommen, der uns durch die Hauptstadt Santa Cruz führen würde. Dort müsse sich schließlich sowas finden lassen, oder?!
Wir packten also ein wenig Verpflegung, darunter die Snickers sowie jede Menge gelber Pflaumen, die uns von Jose sehr ans Herz gelegt wurden und an einem Großteil der Bäume auf der Finca wuchsen, stiegen in die Kugelbude und fuhren los.

10% des Strandes

Wir erreichte Santa Cruz recht schnell und obwohl wir eigentlich eine Bank suchen wollten, schwammen wir soooo gut im Verkehr mit, der natürlich völlig zufällig genau in unsere Richtung floß, dass wir das erneut verschoben und uns einfach weiter treiben ließen. Im Handumdrehen waren Doreen und ich vorbei am Hafen der Stadt und ein paar Kilometer vierspurige Straße weiter endete diese in einem winzigen Kreisverkehr im Ort San Andres.
Alles war recht voll mit Leuten und so fuhren wir noch ein Stück weiter die Küste hinauf. Hinauf bezieht sich dabei nicht nur auf die Himmelsrichtung, sondern auch auf die Höhenmeter. Wir machten hier unseren ersten kleinen Erfahrungen mit den wohl unzählbaren Serpentinen und Kurven auf Teneriffa. Nur wenig später hielten wir an einem ersten Aussichtspunkt und konnten nun mit etwas Abstand sehen, was genau die Menschen nach San Andres zieht.

Teneriffa hat bei einer Küstenlänge von etwa 360km nur etwa 20km Strände, die, aufgrund des Vulkanischen Ursprungs, weitestgehend schwarz bzw. dunkelgrau gefärbt sind. Es war also klar, dass sich die vielen vielen Sommerurlauber an den gut zugänglichen bzw. bekannten Stränden sammeln würden.
Der Playa de Las Teresitas von San Andres war dazu noch Ausnahmsweise goldgelb, da 1973 der eigentlich ebenfalls schwarze Strand mit reichlich Saharasand aufgeschüttet wurde, was ihn noch beliebter bei Touristen und auch Einheimischen macht. Und das wiederum war deutlich zu sehen, denn Massen drängten sich an diesem Sonntag an dem etwa 1km langen, durchaus schick anzusehenden Streifen Sand. 😛

Der weitere Verlauf der Küste war nun etwas rauer. Die Berge ragten direkt aus dem Meer hinauf und es gab nur noch wenige Stellen, an denen man überhaupt bis zum Wasser gelangen konnte. Aber auch diese wenigen, teils nicht einmal 100m langen begehbaren Uferabschnitte wurden zum Sonnen und Schwimmen genutzt. Und auch wenn diese gut besucht waren, empfanden wir sie als viel interessanter als den großen gelben Strand um die Ecke.

San Andres

Die Straße nördlich von San Andres ist eine Sackgasse und so kam es, dass wir wieder bis in den Ort zurück mussten, um den Abzweig in Richtung Landesinnere zu nehmen. Die Gelegenheit wurde für einen kleinen Spaziergang in diesem bunten und sich den Hang hinaufschiebenden Ort genutzt. Wir parkten schon etwas fernab des Zentrums um dort ein paar der Gassen und engen Treppenaufgänge zu erkunden. Hin und wieder boten sich dabei auch nette Aussichten hinunter zum Strand, der scheinbar immer voller und voller wurde. Nichtsdestotrotz, beim Blick von hier oben über die Dächer des Dorfes bekam man sogar den Eindruck, es könne hier sogar ganz gemütlich sein.

Es ging weiter hinauf ins Gebirge. Kaum hatten wir San Andres hinter uns gelassen, begann sich die Straße nun wieder unentwegt zu winden und sich den Berg hinauf zu schlängeln. Blickt man zurück, war kaum noch nach zu vollziehen, welchen Straßenabschnitt man wann genau gefahren war.
Am höchsten Punkt der Straße angekommen, am Pass könnte man sagen, schaute man nicht etwa in ein weiteres Tal umgeben von noch mehr Bergen, nein. Auf der anderen Seite ging einfach wieder eine Straße in dutzenden Kurven und Kehren runter zum Meer.

Nach Benijo

Wir waren oben, also mussten wir runter, und zu Doreens leidwesen machte das einen höllischen Spaß mit unserer kleinen Möhre. Sie krallte sich an die alle denkbaren Griffe im Auto und war froh, wenn ich hier und da mal anhielt, um auch als Fahrer die Aussicht zu genießen und ein paar Fotos zu machen.

An einem diese Haltepunkte wimmelte es vor Echsen, wobei uns dabei auffiel, dass wir, ausser ein paar Vögeln, bisher gar keine weiteren wilden Tiere auf der Insel gesehen hatten. Ein Blick in den Reiseführer offenbarte dann auch, dass es neben diesen verschiedenen Echsenarten auch nicht viel mehr zu entdecken gab.
Heute morgen hatten wir natürlich auch unsere Badeklamotten eingepackt und die wollten natürlich auch benutzt werden und so steuerten wir als nächstes Benijo an.
Der Küstenabschnitt bei Benijo ist geprägt von vielen mehr oder weniger großen Felsen, die nur wenige Meter vom Ufer aus dem Wasser herausragen. Dort gibt es auch ein paar der schon angesprochenen schwarzen Strände, wo wir unser erstes Badeglück versuchen wollen.

An der Küste angekommen bogen wir also auf die entsprechend Route entlang des felsigen Ufers ab und folgten ihr. Kaum ein Stück gefahren begann auf der schon so nicht allzu ausladenden Straße auf beiden Seiten die Reihe abgestellter Autos. Beruhigend wirkte das natürlich nicht, aber ein Stück hatten wir bis zum geplanten Ziel ja noch vor uns. Wir passierten kleine Ansammlungen von Häusern und Bars gegenüber von winzigen Stränden. Die nicht abreißende Schlange an parkender Fahrzeugen entwickelte sich dabei an einigen breiteren Stellen zu einer langgezogenem Campingpatz, wo Surfer neben ihren Bully und Wohnkombis ihre Boards wachsten oder gemütlich auf dem Klappstuhl das ein oder andere Bier trunken. Es erinnerte uns ein bisschen ans Backpackerleben, auch wenn dafür in Australien einfach mal sehr viel mehr Platz war. Sorgen machten Doreen und ich uns eigentlich nur, einen Parkplatz zu finden.
Laut unsreren Information sollte der Weg hinunter zum Strand, den wir konkret suchten, hinter einem kleinen Restaurant names Mirador, was soviel wie Aussicht heißt, losgehen. Und wie es eben immer so ist, mit unserem Glück, fanden wir keine 10m vom Eingang des besagt Lokals eine Platz groß bzw. klein genug für den Fiat … Bingo! Schnell wurden im Auto die Badehosen übergeworfen und eine Flasche Wasser angesackt und auf ging es … naja, eigentlich ging es ab, denn der Weg zum Wasser war eine Treppe. 🙂

Es war hübsch und, wie erwartet, gut besucht. Ein „ruhiges“ Plätzchen etwas abseits war schnell durch ein Handtuch reserviert und es konnte endlich ins hoffentlich kühle Nass gesprungen werden. Angenehm kühl war es auch aber zum echten Schwimmen war die Brandung etwas zu stark. So ließ man sich ein paar mal mehr oder weniger 😉 entspannend in den Wellen hin- und herschaukeln um sich anschließen in der Sonnen trocken zu lassen. In Doreens Fall allerdings, wie sich später herausstellen sollte, trocknete die Sonne nicht nur, sondern verbrannte … wiedereinmal.
Das merkt man aber zum Glück erst später und so ging es nach einer Weile Aufenthalt wieder zurück zum Auto und für heute langsam Richtung Zuhause.

Zurück zum Abendessen

Mittlerweile war es schon früher Abend und wir merkten, dass uns die Reise noch etwas in den Knochen steckte. Durch die Berge ging es nun also zurück in Richtung Süden. Oben war es zugezogen, woher auch immer die Wolken kamen. Von der Straße, die immer in der Nähe des Kamms verlief ließ sich nur ganz selten ein Blick ins Tal erhaschen und so hielten wir nur selten an. Erst ein Stück weiter unten lichteten sich die Wolken wieder und öffneten die Sicht auf La Laguna, die alte Hauptstadt der Insel.

Wir mussten durch La Laguna hindurch und dabei bekamen wir den Anschein, dass dies ein hübsches Städtchen sein könnte. Wir stellten es zum schon vorhandenen Bargeldabheben auf die Liste für morgen.
Hungrig erreichten wir unsere Finca, Doreen ging duschen und ich machte das, was ich auf Reisen Abends immer mache … korrekt, Nudeln kochen. Diese wurde natürlich auf der Terrasse mit den Resten des Rotweins vom Vorabend verspeißt. Recht früh also ging unser erster Ausflugstag auf Teneriffa mit der Gewissheit zu Ende, dass es auch morgen wieder Mahlzeitbilder von der Vorderseite des Hauses geben wird. 😀

Nordküste bis Vulkan
28. Juli 2014 von TiDo

Erstmal eine Bank

Der dritte Tag und auch heute sollte es für uns wieder ein Stück Spanien geben. Gestern noch mehrfach verschoben, konnten wir dem Finden einer Bank heute nun nicht mehr aus dem Weg gehen. Beim Frühstück also, heute mit Toast, Nutella, Marmelade und Rührei, wurde der beste Freund der Unwissenden gefragt, wo bestenfalls eine Filiale unseres heimischen Geldinstituts zu finden sein könnte. Die Antwort von Google kam wie immer Prompt: In La Laguna, das heute auch für einen kleinen Stadtspaziergang vorgesehen war, sollte Bargeld gebührenfrei zu beschaffen sein. 🙂
Erneut bepackt mit Snickers und gelben Pflaumen ging es dann auf in die, wie schon erwähnt, frühere Hauptstadt der Insel.

Als Freund der guten Orientierung war die Postfiliale, in welcher der gesuchte Geldautomat zu Hause sein müsste, schnell gefunden. In der Nähe gab es sogar ein Stück ehemalige Grünfläche, die mittlerweile als kostenloser Parkplatz diente. Das auch dort nicht kreuz und quer geparkt wird, war einem älteren Pärchen zu verdanken, das, mit zwei Holzstöcken bewaffnet, wild fuchtelnd und rufend, die Einweisung der Parkwilligen übernahm. Die beiden im speziellen waren auch der Grund, weshalb wir wirklich alles von Wert, was im Auto lag, mitnahmen, denn … ha ha … irgendwie kamen sie uns spanisch vor. Nun endlich jedenfalls konnten wir das Thema Geldbeschaffung abschließen. Die Bargeldmaschine unserer Hausbank war da und tat, was sie soll!

La Laguna, aber weit weg vom Wasser

Schon auf den ersten Metern im Zentrum des Ortes bekam man den Eindruck eines gepflegten Städtchens. Beim Schlendern durch die Gassen und Fußgängerzonen passierte man die für die Insel typisch pastellfarbenen Häuser, teils mit aufwendig verzierten Holzbalkonen. Ok, die Elektroinstallationen an den Außenwänden war an einigen Stellen als sehr abenteuerlich zu bezeichnen, trug aber sicherlich zum sparen von Energie bei. Aber auch andere etwa extravagante Hausdekoration war zu sehen. So war ein rotlichtbezogenes Etablissement zumindest bei genauerem zweiten Blick mit sehr eindeutigen Motiven verziert, was auf feuchtfröhliche Nächte schließen lassen könnte.
Was einem beim Schlendern auf den offensichtlichen Wegen aber oft verborgen bleibt, sind die teils mehr als idyllischen Höfe der meist als Karee gebauten Häuser. Auf Grund einer Führung für eine kleine Reisegruppe stand allerdings das Tor eines Hauses offen und so konnten auch wir einen kleinen Blick hinein werfen. Ein kleines begrüntes Rechteck, aus dem ein alter Baum emporragte, ein plätschernder Brunnen und das alles umgeben von einer Hölzernen Galerie … sehr gemütlich und sehr schick, wie wir fanden.
Zentraler Punkt eines Ortes ist auch hier der Kirchplatz. Gepflegt, hübsch bepflanzt, ein paar Tische vor dem kleinen Lokal gegenüber und nicht zu Letzt die Sonne machten auch ihn zu einer sehenswerten Ecke von La Laguna.

Auf dem Weg zurück zum Auto waren wir wohl auf der Shoppingstraße gelandet, auf dem sich neben den üblichen Souvenirläden auch Filialen der gängigen Modelabel H&M, Benetton usw. aneinanderreihten. Wir wollten aber schließlich keine Klamotten kaufen, sondern noch ein wenig mehr von der Insel sehen und ließen uns darum auch nicht weiter aufhalten. Zurück am Fiat war das lustige Parkplatzwärterpärchen mittlerweile verschwunden, in und am Auto schien aber noch alles da zu sein. Weiter ging es …!

Steile Straßen zu Orten an steilen Küsten

Nach ein paar Stunden ohne das Meer in Sicht wurde es nun wieder Zeit ein Stück Küste zu erkunden, schließlich war das hier ja eine Insel. Die Route zum Wasser führte uns dabei durch die Orte Tegueste und Tejina, die scheinbar der nobleren Ecken auf Teneriffa angehörte. Neu wirkende Villen, gepflegte Vorgärten und Fahrzeuge höherer Preiskategorie ließen darauf schließen.
Ob die Bewohner dieser Häuser ihr Geld mit dem Gemüse- und Obstanbau verdienen, wissen wir natürlich nicht, aber möglich wäre es. Nur kurz nach den beiden Orten begannen sich die Hänge mit Landwirtschaftlich genutzen Flächen zu füllen, die sich terrassenartig bis zur Kante der Steilküste hinunterstuften. Neben verschieden Bäumen und Stäuchern erkannten wir hauptsächlich Bananenpalmen auf den Feldern. Es war durchaus interessant anzusehen, wenn auch nicht sonderlich schön. Aber irgendwo muss der Grünkram ja herkommen. 😉

In Juan Fernandez erreichten wir dann auch die Küste, wobei das Ufer immernoch ein paar hundert Meter unter uns schien. Beim ersten Foto nocht standen mir ein paar Mülltonnen im Weg, bei den weiteren dann sah das Ganze aber schon etwas besser aus.
Was aus der Ferne nach einem typischen kleinen Touristenort aussah, wollten wir uns auch aus der Nähe anschauen und folgten erneut den zahlreichen Serpentinen bis wir schließlich unten in El Pris ankamen. Beim ersten Hinsehen wirkte es jedoch wenig reizvoll. Strand war praktisch keiner Vorhanden und direkt hinter kurzen Uferstraße türmten sich die wenig schönen Apartmentgebäude den Hang hinauf, sodass wir auch trotz des eigentlich ganz einladend aussehenden Wassers im Meerwasserpool nicht recht in Badelaune kommen wollten. Nachdem wir uns allerdings zu einem kleinen Spaziergang durchgerungen hatten, offenbarte sich eine doch etwas andere Seite von El Pris.
Stück für Stück folgten wir Gassen und Treppenaufgängen zwischen den eng beieinander stehenden Häusern, die nicht nur mit allerlei farbenfrohen Blumen und buntblühenden Bäumen glänzten, sondern auch selbst nicht an abwechslungsreicher Bemalung sparten. Wie schon gestern in San Andres waren Gebäude und Wege nicht top in Schuss, aber die Dachterrassen, die gemütlichen Sitzecken auf den Balkonen und der Blick durch die Häuserschlucht hinaus auf´s Meer ergab einfach ein Bild, dem eine gewisse Romantik nicht abzuerkennen ist.

Wir waren nun auf dem Weg und unser Ziel, Mesa del Mar, lag kaum mehr als eine Bucht und drei Felsen weiter. Das allerdings bedeutete knappe 6km mit dem Auto, vorallem aber einmal komplett hinauf und anschließen wieder hinunter. Das dabei viele Kurven gefahren werden, erwähne ich ab jetzt nicht mehr weiter.
Man merkte recht schnell, dass Mesa del Mar nicht um einen schon vorhandenen Ort gewachsen war, sondern einfach als ein Ansammlung von inzwischen größtenteils leerstehenden Touristenunterkünften in der Nähe eines Strandes, der wohl schon länger wegen Steinschlagrisiko geschlossen war. Von unten war es nicht ein mal möglich einen Blick auf ihn zu werfen. Nun gut, vielleicht auf dem Rückweg von weiter oben.

Ein Meerwasserpool gab es auch hier und diesmal ließ zumindest ich es mir nicht nehmen, ein bisschen Schwimmen zu gehen. Doreen verzichtete darauf, wohl noch mit einem erheblichen Sonnenbrand vom Vortag kämpfend, und entspannte etwas im „Halbschatten“.
Die Abkühlung tat wirklich gut und machte viel Spaß. Ganze Schwärme an kleinen Fischen fühlten sich pudelwohl im ruhigen Wasser des Beckens, welches so angelegt war, dass die Wellen der Brandung in abgeschwächter Form bis hinein rollen konnte und somit durchaus das Gefühl vermittelte, im Meer zu schwimmen … neben dem salzigen Geschmack des Wassers natürlich. 🙂 Der aber wurde schnell mit dem Geschmack eines Eis-am-Stiel wieder beseitigt, bevor wir uns langsam wieder auf die Socken machten.
Dabei hielten wir natürlich noch einmal Ausschau nach dem ominösen Strand und tatsächlich, hinter den Felsen, die von der einen Seite mit Vielstöckigen Hotels zugebaut waren lag eine schöne Bucht mit schwarzem Strand. Und gaaaanz im Hintergrund machten die Wolken auch nun langsam die Sicht auf die Hauptattraktion von Teneriffa frei.

Letzter Stop vor dem Vulkan

Aus Mangel an schönen alternativen Routen nutzten wir zur Abwechslung mal für ein Stück die Autobahn. Nächster Stopp war Puerto de la Cruz, die wohl größte Stadt im westlichen Teil der Insel. Schon auf der Einfallstraße blieben keine Zweifel offen, dass es hier in Richtung einer Touristenhochburg geht. Riesige Reklametafeln luden in diverse Tierparks und Spaßbadelandschaften ein, die prinzipiell aber mit der Insel und ihren Gegebenheiten gar nix zu tun hatten und vor allem deswegen gar keinen Reiz auf uns ausübten.
Wir wollten einfach den alten Kern der Stadt und ein Stückchen der Uferpromenade besuchen und ließen uns dabei auch von nichts beirren. Zunächst folgten wir der Ausschilderung, um uns dann zwischen betonfarbenen Hotelklötzen wieder zu finden. Weiter ging es dann intuitiv und siehe da, enge Straßen, gepflegte alte Gebäude sowie der Kirchplatz, der ja nicht fehlen darf. Nun waren wir also da, wo wir hinwollten, aber ein Parkplatz fehlte noch. Die erste Tiefgarage ließen wir noch hoffnungsvoll aus, was aber in einer großen Platzrunde und letztendlich in genau dieser Tiefgarage endetet.
Der kleine Stadtbummel verlief dann im Großen und Ganzen recht ernüchternd. Im Gegensatz zu den anderen Orten von heute gab es außer genau der netten kleinen Straße, die wir schon mit dem Auto gekommen, nicht allzu viel zu sehen. Einzig die Romantik des Meeres konnte das ganze noch etwas weiter aufwerten. Vor allem Spanier, ob Touristen oder Einheimische können wir nicht sagen, nutzen ein altes Hafenbecken zum Schwimmen und Angeln. Eine Bucht weiter Schnorchelten vereinzelt Leute zwischen den Felsen direkt zwischen Häusern und Promenade. Uns würde interessieren, was es dort im Wasser zu sehen gibt!?!

Doreen und ich entschieden, die Runde hier nicht weiter auszubauen und so langsam den Heimweg für heute anzutreten. Dabei stand die schnelle Variante über die Autobahn und die unbekannte Strecke über die Hochebene zur Wahl. Doreen hatte Hunger und musste wohl mal auf Toilette und neigte darum eher zum direkten Weg. Ich war natürlich für die Straße am Berg und nach ein wenig intensiverer „Beratung“ ließ sich Doreen überreden.

Und es gibt ihn doch

Mit dem Drehzahlen im oberen Bereich quälten wir unseren kleinen Fiat den Hang hinauf. Inzwischen schob sich vom Meer eine relativ dichte Wolkendecke gegen den Hang, die wir aber nach eine Weile unter uns ließen und in der Strahlenden Abendsonne auf einer Art Hochebene ankamen. Spätestens jetzt konnten wir nun mit Sicherheit sagen …

Ja, hier gibt’s einen Vulkan!

Kaum dort angekommen, konnte man sich dem Bann des Teide nicht entziehen. Die Aussicht, die Stille, die teils unwirkliche Gegend, die Sonne … die nicht vorhandenen Touristen, alles trug zu einer mehr als befriedigenden Stimmung bei und wir fühlten uns sofort wohl. Trotz zweier wirklich schöner Tage in Nähe der sehenswerten Küsten mussten wir nicht wirklich überlegen, um festzustellen, dies ist die eigentliche Attraktion auf Teneriffa.

Mit der absoluten Sicherheit, hier noch mehr als einmal vorbeizukommen, ging es über die Straße entlang des Kamms des nördlichen Ausläufers der Hochebene nun doch in Richtung Finca. Doreen hatte nach wie vor großen Hunger und musste aufs Klo, ertrug die zugegeben wirklich vielen Zwischenstopps dennoch sehr tapfer. Die Szenerie und die abendliche Stimmung waren jedoch sooo toll, dass ich einfach immer wieder anhalten musste, um alles, ohne nebenbei fahren zu müssen, aufnehmen konnte. Außerdem bin ich mir sicher, dass es auch Doreen trotzdem etwas genießen konnte.
Sehr zufrieden legten wir die letzten Kilometer bis zur Finca zurück, immer mal wieder kurz stoppend um den einen oder anderen Blick erhaschen zu können.

Zurück zu Hause gabs dann eeeendlich ein ordentlichens Abendessen. Wie das bei uns aussieht, haben wir ja schon gezeigt, darum heute keine weiteren Bilder davon. 😉 Bis morgen … sozusagen.