Die erste Nacht in unserem „TiDo“ war soweit ganz okay. Wir sind erst spät ins Bett. Die Temperatur war, so ganz ohne Klimaanlage, gar nicht mal so schlimm. Wir hatten es uns schlimmer vorgestellt. Aber dadurch, dass wir 2 Fenster einen Spalt offen gelassen haben (alle Fenster sind innen mit einem Vorhang abgedeckt), wehte immer mal ein Lüftchen durch 😉 Allerdings haben wir hier noch kein Insektennetz für die Fenster finden können und so wurden Tims Füße von zwei Moskitos zerstochen.
7.30 Uhr, als die Sonne auf unser Auto schien, mussten wir aufstehen. Ab dem Moment war es nicht mehr auszuhalten, sofort war Hitze im Auto und die Luft staute sich. Vielleicht können wir uns heute etwas günstiger platzieren, dass nicht sofort am Morgen direkt die Sonne darauf scheint.
Jedoch hatte das zeitige aufstehen ja auch etwas Gutes, so konnten wir gleich den kompletten Tag nutzen. Und heute schien sogar mal wieder den ganzen Tag die Sonne, fast ohne Wolken und vor allem ohne Regen (die letzten Tage hatte es öfter mal geregnet).
Wir sind zu unseren Freunden ins Hostel gefahren und haben dort alle gemeinsam gefrühstückt und dann ging es mit dem Auto, wie es geplant war, zu den „Northern Beaches“.
Wir waren zu sechst und sind mit 2 Autos gefahren. Die „Northern Beaches“ bestehen aus, ich glaube, 6 oder 7 Stränden, alle aneinander und durch kleinere Landeszungen getrennt. Sie sind nur 20-25 Kilometer von Cairns entfernt. Gebadet haben wir am „Palm Cove“ und am „Elli Beach“. Palmen, Sandstrand, wieder warmes Wasser und schöne hohe Wellen. Es hat super viel Spaß gemacht. Die Strände waren vor allem überhaupt nicht überfüllt, besser gesagt, es war kaum etwas los und das trotz das Wochenende, das Wetter so super und die Strände soooo schön waren.
Heute sind wir mit Scarlett und Sarah zu den Barronfalls und nach Kuranda gefahren (immer noch von Cairns aus). Die Barronfalls sind Wasserfälle in einem Nationalpark. Da jedoch noch Trockenzeit ist, sind die Wasserfälle ziemlich „niedlich“. Auf den Bildern, welche zur Regenzeit entstanden, sahen sie sehr beeindruckend aus. Herabstürzende Wassermassen, einfach gigantisch. Leider sah es bei uns ganz anders aus.
Kuranda ist ein kleines niedliches Dörfchen, welches eigentlich nur von den Touristen lebt. Wenn nachmittags der letzte Tourbus wieder wegfährt, ist die Stadt wie ausgestorben. Dennoch haben wir uns ein bisschen umgesehen und die Ruhe und Abgelegenheit genossen. In Kuranda startet außerdem die Skyrail Rainforest Cableway. Eine Seilbahn knapp 8km lang, direkt über den Regenwald entlang. Sie ist eine der längsten Seilbahnen der Welt. Sie führt auch direkt über die Barronsfalls und ermöglichen einen Blick aus der Vogelperspektive. Da jedoch die Barron Falls so trocken waren, haben wir uns das viele Geld dafür gespart, obwohl wir das schon sehr gern gemacht hätten.
Es musste einfach sein 🙂 Wir haben uns zu viert eine riesige Pizza gegönnt. Für Tim wäre es nicht nötig gewesen, aber da wir drei Mädels in der Überzahl waren, blieb ihm nix anderes übrig 😉 Wir hatten so ein riesiges Bedürfnis nach Pizza und sie war sooooo lecker.
Scarlett und Sarah sind im Übrigen zwei Mädchen aus Karlsruhe, frisch vom Abi und sehr, sehr nett. Wir haben sie im Hostel kennengelernt. Sie waren ebenso, wie wir, bis vor ein paar Tagen auf Autosuche und wir sind so ziemlich gleichzeitig fündig geworden. Leider hatten die beiden nicht soviel Glück beim Autokauf und mussten ihr neues Gefährt gleich am nächsten Tag nach Kauf in die Werkstatt bringen.
Eigentlich wollten wir ja sobald wir ein Auto haben, Cairns erstmal hinter uns lassen, jedoch hatten wir uns ausgemacht, ein Stück mit den Mädels zusammen zu reisen, damit man nicht so sehr alleine ist. Und somit bleiben auch wir noch eine weitere Nacht hier.
Am nächsten Tag sind wir also alle Richtung Norden aufgebrochen. Wir waren nun zu sechst, da sich uns Andre und Natalie ebenfalls angeschlossen hatten. Ziel war erstmal Port Douglas, eine kleine Hafenstadt. Jedoch sind wir gar nicht allzu weit gekommen… Das Auto von Scarlett und Sarah hat den Geist aufgegeben und blieb mitten auf der Straße beim Fahren ohne Vorankündigung stehen und das obwohl es ja nun scheinbar repariert war. Wir befanden uns auf einer, für diese Situation, ziemlich riskanten Straße, dem Captain Cook Highway von Cairns nach Mossman (wer nachschauen möchte).
Links von uns ging der Felsen steil bergauf und rechts von uns ging es steil bergab und direkt ins Meer. Zum Glück wurde den Mädchen sofort geholfen und das Auto wurde in eine kleine Parkbucht geschoben. Nun standen wir da und wussten erstmal nicht was wir tun sollten. Die Stadt war noch ein ganzes Stück weg und das Auto sprang einfach nicht mehr an. Also ließen wir das Auto an Ort und Stelle zurück und fuhren mit 2 Autos weiter. Zum Glück war im nächsten Dorf gleich eine Werkstatt. Abschleppen wäre jedoch zu teuer gewesen, so riet uns der Mechaniker, das Auto etwas abkühlen zu lassen (die Mädels erklärten ihm das vorherige Problem) und es später zu holen und zu ihm zu bringen. So fuhren wir weiter nach Port Douglas, schauten uns ein wenig die Stadt an und gingen baden.
Am Nachmittag holten wir das Auto ab, alles klappte reibungslos und wir brachten es in die Werkstatt. Nun machten wir uns auch gleich auf die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz, den wir an einer Bucht etwas außerhalb von Mossman fanden. Zum Glück hatten die Mädchen ein Zelt dabei und konnten sich zwischen unseren Autos einnisten. Wir hatten wieder eine schöne Bucht gefunden, mit Blick direkt aufs Meer, Palmen und Sandstrand mit Picknick-Platz und sogar ein Toilettenhäuschen.
Am Abend saßen wir zusammen und haben auf unseren kleinen Gaskochern Abendessen gemacht. Da wir ja nun nicht soviele Mittel haben, haben wir sogar ein tolles Dessert kreiert: Reis mit geschmolzener (da nicht gekühlt) Haselnusscreme. War super lecker. Schmeckte fast wie Milchreis mit Schokosauce. Später am Abend beobachteten wir einen Nashornkäfer der den Kampf mit zwei Fröschen auf sich genommen hat. Das war unsere Unterhaltung. 😀
Am nächsten Tag sind wir zur Mossman Gorge gefahren. Eine Schlucht im Daintree National Park.
Leider war der angelegte Rundgang zur Schlucht wegen Bauarbeiten teils geschlossen. Tim und Sarah waren an einer günstigen Stelle im Mossman River baden. Das Wasser war glasklar und kühl erfrischend, nicht so badewannenwarm wie das Meer. Die Natur war wieder einmal einzigartig anzusehen.
Anschließend sind wir zurück nach Port Douglas gefahren, haben dort einen Rundgang gemacht und uns diese kleine Schicki-Micki-Stadt etwas näher angeschaut. Eine Villa an der anderen und zwischendurch wurden immer wieder endlos scheinende Grundstücke zum Verkauf angepriesen, viele Palmen und alles sehr hübsch gepflegt. Eine sehr noble Gegend, wie es auch im Reiseführer steht, aber auf jeden Fall sehenswert.
Am späten Nachmittag sind wir wieder zur Werkstatt gefahren und die Mädels durften ihr Auto wieder mitnehmen. Es schien nun endlich endgültig in Ordnung zu sein.
Wir suchten uns wieder ein lauschiges Plätzchen zum übernachten und hatten vor am nächsten Tag gemeinsam weiter nach Norden zum Cape Tribulation zu fahren. Wir waren nun nur noch zu viert, da Natalie und Andre wieder zurück Richtung Cairns gefahren sind. Sie hatten schon bevor sie sich ein Auto kauften eine geführte Tour zum Cape Tribulation gemacht hatten.