Seit der Rückreise von Australien waren wir schon nicht mehr Passagier bei Emirates, obwohl wir doch bisher nur gute Erfahrungen gemacht hatten. Die Zugtickets waren im Flugpreis inbegriffen, so also ging es am Samstagmorgen wiedermal mit der Bahn zum Frankfurter Flughafen. Auch diesmal wieder mit zuuu viel Zeitpuffer im Gepäck, verbrachten Doreen und ich die Zeit bis zum Abflug bei der bekannten Fastfood-Kette im Terminal 2, bis dann um 22:20 Uhr der erste Flug bis Dubai pünktlich startete.
Die Boeing 777-300ER brachte uns auch heute in etwa 6 Stunden komfortabel bis in die Emirate, wo wir nach nur knapp einer Stunde den gleichen Flugzeugtyp in Richtung Denpasar bestiegen. Mittlerweile war Sonntag, als wir gegen 21:30 Uhr auf Bali landeten. Nach den 9:20 Stunden seit Dubai freuten wir uns nun sehr auf die erste Unterkunft im Ort Ubud. Das lag allerdings nicht direkt ums Eck, sondern musste mit einem Taxi erfahren werden. Also beschafften wir uns zunächst Bares in der lokalen Währung, dem indonesischen Rupie, und reihten uns in die Schlange am offiziellen Taxischalter des Flughafens in Denpasar ein. Hier ging es jedoch überraschend schnell voran, nur wenigen Minuten später führte uns der Fahrer des Fahrzeugs 957 zum Gefährt, verlud das Gepäck und fragte nach dem Ziel. Wir reichten ihm den Ausdruck, er nickte wenig vertrauenserweckend und fuhr los. Nach eineinhalb Stunden irrwitziger Slalomfahrt im nächtlichen Mopedverkehr der scheinbar nie enden wollenden Stadt, entließ uns das Taxi am Straßenrand unter einem Schild, welches tatsächlich den Namen unserer Gebuchten Herberge trug. Wir folgten den Pfeilen und Schildern durch schulterbreite Gassen bis in einen gepflegten Hinterhof. Inzwischen kurz vor Mitternacht forderte ein Zettel uns namendlich auf, zu klingeln, sobald wir da sind. Die Herrin des Hauses, eine äußerst nette Deutsche, hieß uns willkommen und brachte uns auch gleich zu unserer, nennen wir es Haushälfte. Nach dem die Zeiten für das Frühstück kurz erklärt waren, entließ sie uns auch schon in die notwendige Nachtruhe …
Nicht ohne Frühstück
Nach einer wirklich angenehmen und erholsamen Nacht im äußerst tageslichttauglichen Guci Guesthouse, so der Name unseres Heims in Ubud, wurde uns von einer stets lächelnden balinesischen Angestellten das Frühstückliebevoll in der offenen Küche unseres Wohnbereichs serviert. Zu Tee oder Kaffee gab es mit Rührei gefüllte Toasttaschen und einen Obstteller. Einfach aber schmackhaft und ausreichend.
Erstmal klarkommen
Als erstes wollten wir uns heute um weiteres Bargeld und um ein Fortbewegungsmittel kümmern. Ein Geldautomat war im geschäftigen Treiben der engen und überfüllten Straßen des Ortrandes von Ubud schnell gefunden, aber im Weiteren sahen wir wohl zunächst den Wald vor Bäumen nicht. Leicht geschockt kehrten wir zurück zum Guci und fragten die Cheffin, wo ein Moped, dass nach dem ersten Eindrück geeigneteste Fahrzeug für die hießigen Straßen, am besten zu leien sei. Sie telefonierte kurz mit dem Ihrem Hausanbieten und reservierte uns ein Zweirad für morgen, heute war dort allerdings schon alles ausgebucht. Sie meinte aber, dass nur wenige Meter die Straße hoch, diverse weitere Vermieter zu finden seien, und dort fanden wir dann auch ein Moped für heute.
Reis auf Terrassen
Nun, Erfahrung auf zwei Rädern würde ich nicht abstreiten wollen, aber motorisiert war mir völlig neu. Doreen lehnte von vornherein dankend aber kategorisch das Steuer ab und so blieben nur mir ganze 3m Weg bis auf die Straße, um mich mit dem Gerät zurechzufinden. Das aber klappte zu Doreens Beruhigung recht gut und so waren wir auch schon auf dem Weg zum ersten Ziel, den Reisterrassen von Tegalalang. Dort ließen wir aber erstmal den designierten Touristenanlaufpunkt hinter uns und steuerten auf Empfehlung ein kleines Cafe etwas abseits an und gönnten uns mit Blick auf die weitestgehend noch unbepflanzten Reisfeldbecken etwas Süßes zum Mittag.
Nach einer weiteren kleinen Runde durch die umliegenden Dörfer trauten wir uns dann doch noch zu einem Spaziergang zwischen den anderen Touristen. Insgesamt eine hübsche Ecke, auch wenn das frische Grün der Reispflanzen saisonbedingt noch fehlte.
Abends standen zum Füllen unserer leeren Mägen mehr Lokale zur Wahl, als man hungrig verarbeiten konnte. Wie nahmen also mehr oder weniger einfach Platz und versuchten uns an Tapas der balinesischen Küche, bevor ein entspannter Tag unter dem großen Mückennetz unseres Bettes zuende ging.
Zum und am See
Nach dem eher gemütlichen Programm am gestrigen ersten Tag, stand heute ein etwas weiterer Ausflug auf dem Plan. Nach dem Frühstück, das heute Bananenbrot mit Rohzucker und natürlich die obligatorischen Früchte bereithielt, tauschten wir wie geplant die Mopeds und machten uns auf die Piste.
Der See Batur lag innerhalb der Caldera am Mt. Batur, dem zweit höchsten der drei Vulkane auf Bali. Die Straße führte stetig berauf und die noch recht geschlossene Wolkendecke sorgte dafür, dass wir etwas fröstelten, was aber bei jedem Sonnenstrahl für einen irgendwie schönen „ahhhhhh“-Effekt sorgte. Etwa 50 km, also knapp mehr als eine Stunde vergingen bis zum Kamm der Caldera, der Gipfel des Mt. Batur blieb vorerst eingehüllt, sollte sich später bei aufklarenden Bedingungen hin und wieder mal zeigen.
Es ging also hinunter zum See, an dessen Ufer wir erstmal die Gegend in der einen Richtung und später in der anderen Richtung erkundeten. Durch viel bewirtschaftete Fläche und Fischerrei war das Land hier zwar interessant, aber dennoch sehr karg, trocken und nur bedingt „schön“. Einige Restaurants und Hotels ließen auch auf Tourismus schließen, der sich aber eher zurückhaltend zeigte.
Religiöse Führung
Auch einen der für Bali typischen Tempel wollten wir besuchen. Ein zwar weniger bekannter, aber dafür hoffentlich auch weniger frequentierter lag hier oben und wurde von Doreen und mir angesteuert. Auf dem leeren Parkplatz eingetroffen, kam gleich ein Herr auf uns zu. Wir hatten schon die Befürchtung, er wolle uns Plunder verkaufen, stattdessen aber bot er uns direkt eine kleine Tour an, die wir etwas zögerlich annahmen, da soetwas hier wohl selten kostenlos ist. Letztendlich stellte sich der junge Mann aber als äußerst nett heraus, führte uns ausführlich herum und stellte am Ende sogar frei, etwas zu spenden, oder nicht.
Zurück nach unten
Den Berg zurück hinab nach Ubud ging es wie im Flug, denn man brauchte den Roller eben nur rollen lassen. Doreen forderte zum Abendessen Pizza. Purer Zufall, dass ein deutsches Pärchen im Guci Guesthouse eine nahegelegene Pizzeria empfohl … zurecht!
Im Affenwald
Bevor heute ein Ortswechseln auf dem Planstand, machten wir uns nach dem Frühstück zunächst auf einen kleinen Spaziergang zum sogenannten Affenwald. Konkret handelt es sich hier im einen Buschabschnitt am Stadtrand von Ubud, in dem eine Affenkolonie rund um einen alten Wassertempel zu Hause ist. Ein bisschen aufgezogen wie ein Zoo, aber eben ohne Zäune, löhnten wir eine kleine Summe und bekamen Zutritt. Aufgrund der recht frühen Tageseit hielten sich auch die Massen noch in Grenzen … mehr Affen für uns. Rechts und links der ausladenden Wege war der Wald urig und wild, es war unheimlich schwül. Man musste nicht lange suchen, da einem die Hauptattraktion schon bald förmlich auf der Nase herumtanzte.
An der Küste bei Amed
Das Affentheater hinter uns gelassen, hieß es nun Abschied von Ubud und dem Guci Guesthouse. Der Mopedverleiher hatte uns am Vortag schon angeboten, ihn für den Transfer ins Örtchen Amed an der Ostküste Balis zu angagieren. So also fuhr er uns die etwa 2:30 Stunden zur nächsten Unterkunft, den Coral View Villas.
Auf den letzten Metern dorthin sahen wir, dass der Ort Amed bis auf wenige Ausnahmen aus Urlaubsdomizilen, die sich entlang der Küste aneinanderreihen, bestand. Kein Grund also, die wirklich sehr hübsche und äußerst gepflegte Anlage der Coral View Villas ausser in Richtung Strand zu verlassen.
Der großteil des Nachmittags stand genau dafür noch zur Verfügung. Doreen legte sich in die Sonne und ich leihte mir kurzerhand eine Schnorchelausrüstung und begab mich zum sehr nahegelegenen Riff. Dank erschöpfter, zum Ausruhen auf den Korallen stehender Flachwassertouristen, ist ein kleines, strandnahes Riff mit einem intakten Hochseeriff nicht zu vergleichen, aber ein paar Bunte Fische hier und da gabs dennoch zu sehen.
Für das Abendessen bemühten wir das zur Unterkunft gehörende Restaurant. Keine 10m vom Strand hatte Doreen, wie meistens, Hühnchen während ich auf Bananenblatt gegrillten Mahi-Mahi orderte. Es war ein wirklich leckerer sowie gemütlicher Abend hier.