Das Schlafen abseits von Städten oder anderer Zivilisation hat immer zur Folge, dass sich der Tag-Nacht-Rhythmus schnell an die Natur anpasst.
Es wird spätestens 19Uhr dunkel und man geht ins Bett. Ab etwa 6 Uhr ist es wieder hell und da man am Vorabend schon zeitig schlafen gegangen war, fällt das frühe Aufstehen auch gar nicht schwer. So kann man entspannt fahren und ist dennoch schon am Mittag da, wo man hin wollte.
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Nach unserem kleinen Abstecher nach Gin Gin ging es nun wieder an die Küste zurück. Hier machten wir einen erste kurzen Halt in Lancelin, einem sehr verschlafenen Fischer- dörfchen.
Natürlich checkt man so nebenbei auch immer mal Fahrzeuge anderer Backpacker. Hin und wieder findet man dabei clevere Ideen, die man eventuell übernehmen könnte. Das war aber im Fall dieses Bruders von TiDo nicht der Fall. Beladen bis unters Dach war selbst für das – natürlich – französische Besitzerpärchen kaum noch Platz. *kein Kommentar*
Wir schauten uns dann noch etwas um, füllten Wasser auf und fuhren weiter. Von hier an sollte der Idian Ocean Drive für einige Tage unser Vorankommen sichern. Laut unserem eigentlich aktuellen Straßenatlas war der aber noch nicht wirklich vorhanden. Die Realität sah zum Glück anders aus: Feinste Asphaltstraße, ganz frisch gelegt, führte durch ganz viel Nichts, vorbei an riesigen vergebrannten und aschfarbenen Gegenden. Hin und wieder lockerte der Blick auf Dünen und das Mehr die Einöde etwas auf.
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Eigentliches Ziel heute ist der Nambung National Park, der aber eher unter dem Namen seiner Hauptattraktion, den Pinnacles, bekannt ist.
13Uhr passierten wir die Eingangsschranke. Der Eintritt war mit unserer 4-Wochenkarte zumindest hier schon mal bezahlt. Im kleinen Besucherzentrum informierten wir uns zunächst über die Entstehungsgeschichte der als Pinnacles bezeichneten Kalksteinsäulen, die unter den Wurzeln längst abgestorbener Pflanzen vor 500.000 bis 50.000 Jahren unten den Dünen entstanden waren. Die Dünen wanderten weiter und legten die an einen Mondlandschaft erinnernden Gebilde frei. Wir waren gespannt.
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Wir stiegen also ins Auto und machten uns auf die erste Runde. Zwar konnte man nur innerhalb bestimmter Begrenz- ungen fahren, zu Fuß durfte man sich aber frei bewegen. So blieben wir also ungefähr alle 20m stehen, um noch näher an die Pinnacles heranzukommen und auch ein wenig zwischen ihnen herum zu wandern. Es war schon etwas anderes als die üblichen Sehenswürdigkeiten und wir waren sehr begeistert. Unsere kleinen Ausflüge weg vom befahrbaren Weg wurden immer weiter und man hatte hier und da wiedermal die Welt für sich, obwohl sich die Touristen auch so wirklich sehr sehr in Grenzen hielten.
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Als wir wieder am zentralen Parkplatz am Besucherzentrum ankamen, entschieden wir, später noch eine Runde zu fahren. Das Licht soll hier in der Stunde vor Sonnenuntergang besonders schön sein und da wir es ja nicht eilig hatten, machten wir ein bisschen Nachmittagsruhe, aßen was und quatschten ein wenig mit Meike und Tim, einem deutschen Pärchen, dass soeben neben uns eingeparkt hatte.
Gegen 16:30Uhr ging es nochmal los zur zweiten Tour. Pünktlich zum Sonnenuntergang bezogen wir Stellung und ließen der sehr gelungenen Besuch bei den Pinnacles ausklingen.
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Als wir den Park verließen und es schließlich fast ganz dunkel war, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Eigentlich fahren wir nicht gerne in der Dämmerung oder im Dunkeln, denn da sind die Kängurus unterwegs und springen auf den Straßen herum.
Aber zum Glück war es zum Meer gar nicht weit und wir konnten uns sogar direkt an den Strand stellen, ganz nah am Wasser. Es war total schön. Der Mond schien hell und der Sternenhimmel war wie immer atemberaubend. Dazu konnten wir die ganze Nacht dem Rauschen des Meeres lauschen.
Zum Meeresrauschen eingeschlafen, durch das gekreische der Möven wieder aufgewacht, aber liegengeblieben. Ein traumhafter Tag begann mit einem sehr ausgiebigen Sonnenbadfrühstück am Strand. Wir hatten ja keine Eile.
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Gegen 11Uhr ging es dann aber doch wieder zurück zur Straße und erstmal weiter bis zum nächsten Ort Cervantes. Kurz vor der Ortseinfahrt bogen wir links ab zu einem kleinen See. Der ist zwar noch sooo spektakulär, aber das Zuhause eines der ältesten Organismen der Welt. Die sogenannten Stromatoliten selbst sind dabei aber nicht Lebenwesen, sondern entstanden als Folge des Stoffwechsels von Mikroorganismen, die im entsprechenden Gewässer leben bzw. lebten.
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Wir spazierten etwas am Ufer entlang, lasen die Informationstafeln und schauten uns die kleinen Dinger an. Anschließend ging es dann weiter in den Ort hinein. Auch hier waren weit gestreut ausschließlich Sommerhäuser zu sehen, die wahrscheinlich nur zur Saison bewohnt werden. Bei 35°C im Schatten fragt man sich aber, wann diese Saison sein soll, denn fast alle Häuser waren komplett verschlossen und offensichtlich gerade ungenutzt.
Am Strand fanden wir einen kleinen Parkplatz, den sich das Meer Stück für Stück zurückzuholen scheint, und Duschen. Wir machten also einen ausführlichen Körperpflegestop mit anschließendem Mittagssnack. Die kalte Dusche war echt toll 🙂
Frisch geduscht fuhren wir am Nachmittag noch ein paar Kilometer und nutzten dabei oft die viel sehenswerteren Wege fern ab des Highways. Wir, vor allem aber TiDo fühlte ich dabei deutlich wohler.
Auch für die kommende Nacht fanden wir wieder einen herrlichen Schlafplatz direkt auf dem Strand am Fuße von Dünen. An Stellen wie diesen merkten wir immer wieder, was man an Campingplätzen viel zu häufig vergeblich sucht …!
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Happy Birthday Doreen!
Schon am Vormittag erreichten wir die vorerst letzte größere Stadt auf unserer Tour durch den wilden Westen Australiens, Geraldton. Hier wohnen etwa 30.000 Menschen, die ihren Unterhalt vorwiegend im Tagebau, mit Fischfang, in der Landwirtschaft oder Tourismusbranche bestreiten.
An der hübschen Promenade aßen wir zur Feier des Tages 😉 erst einmal ein Eis und schlenderten danach etwas durch das angrenzende Zentrum der Stadt. Allzu viel war aber nicht zu sehen und so steuerten wir McDonalds an. Es war abzusehen, die Zugangsmöglichkeiten zum Internet würden, ähnlich zu den Städten, ebenfalls etwas seltener werden und so nutzen wir die Möglichkeit ausführlich.
Am frühen Nachmittag besuchten wir noch die H.M.A.S. Sydney Gedenkstätte. Sie erinnert an ein gesunkenes Kriegsschiff, liegt auf einem Hügel in Mitten von Geraldton und bieten einen netten Blick über den Küstenabschnitt. Nach Zwischenstops im Supermarkt und an der Tankstelle fuhren wir dann aber weiter, denn wir hatten uns noch ein Tagesziel gesetzt: Die Hutt River Province.
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Ca. 70km nördlich von Geraldton, mitten im Nirgendwo, erreichbar durch eine kilometerlange Schotterpiste liegt das Fürstentum Hutt River. Hier leben Prinz Leopold, Prinz aus eigenen Gnaden und seine Frau, Prinzessin Shirley.
Vor 40 Jahren hat Leonard Casley, wahrscheinlich aus einer Laune heraus, sein Land für unabhängig erklärt und ein Prinzentum gegründet. Von Australien selbst und den meisten relevanten Wirtschaftsmächten der Welt wurde das allerdings nie gänzlich anerkannt. Zumindest vor der australischen Steuer sind der Prinz und sein Gefolge tatsächlich keine Australier mehr. Irgendwie fanden wir die ganze Sache schon ziemlich witzig, wenn auch ein wenig Lächerlich … aber sei es drum.
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Sein Anwesen ist so groß wie eine durchschnittliche australische Farm und außer dem Prinzenpaar zählen dessen 4 Söhne, 3 Töchter und 24 Enkel- sowie 22 Urenkelkinder zu den Einwohnern des Landes. Die Söhne und Töchter nehmen im übrigen die verschiedensten anfallenden Ämter ein.
Als wir das Land betraten war der Prinz sogar anwesend. Sofort winkte er uns in sein Gouvernment Office, dem Zentralien Regierungs-, Verwaltungs- und Postamtsgebäude. Wir bekamen einen Ein- und Ausreisestempel in unseren Pass und schließlich zeigte er uns seine eigenen Briefmarken (mit denen man leider nichts offiziell frankieren kann) sowie seine Geldscheinsammlung aus aller Welt. Diese entstand durch Geschenke der vielen Besucher, die über die Jahre hier vorbeigekommen waren und konnte sich durchaus sehen lassen, Auch Scheine und Münzen der alten DDR-Mark sind vertreten.
Prinz Leonard ist mittlerweile natürlich ein ziemlich alter Mann, der nun scheinbar schon seit einigen Jahren immer wieder die selben Sätze und Erklärungen an Touristen abgibt. Alles was er sagt, wirkt wie eine Band- ansage.
Trotzdem war es amüsant, und wer kann schon von sich behaupten, vom Prinzen persönlich Glückwünsche zum Geburtstag zu bekommen?!
Nach einem Rundgang durch das kleine Prinzentum wartete die Küste wieder auf uns. Südlich von Kalbarri erreichten wir die Klippen des gleichnamigen Nationalparks. Wir schlugen unser Nachtlager auf und beendeten Doreens Geburtstag standesgemäß mit dem west- australischen Sonnenuntergang.
Tag 1 – 13.05.2011
Wir wachten auf, schauten aus dem Auto und sahen weitestgehend grauen Himmel. Schon Nachts tropfte es hin und wieder leicht aufs Dach. Nach dem Frühstück und einem kurzen Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt, an dem es dann auch Toiletten gab :), fuhren wir zum eigentliche Ort Kalbarri.
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Wie schon in den anderen kleineren Orten entlang der Westküste seit Perth gabs auch hier ausser den Ferienhäusern einiger Australier nicht sehr viel zu sehen – die Landschaft natürlich ausgenommen. Da wir es jedoch bei diesem Wetter nicht für besonders sinnvoll hielten, die Sehenswürdigkeiten des angrenzenden National Parks zu besuchen, stellten wir uns an einem BBQ Platz in Strandnähe unter und warteten auf Sonne. Tim reparierte einen Blinker und betrieb weitere Pflege am Auto, während Doreen weiter im Reiseführer laß, Blog schrieb oder eben einfach nur schlief. Allerdings sollte an diesem Tag keine Wetterbesserung in Sicht kommen.
Tag 2 – 14.05.2011
Sehr früh am nächsten Morgen wurden wir nach einer unruhigen Nacht vom ersten wirklich unhöflichen Ranger geweckt. Allerdings schien das nur eine Art Teilzeitjob für den Herren gewesen zu sein. Er konnte zwar eine Marke vorweisen, statt einer Uniform trug er jedoch Trainingshosen und einen Schmuddelpullover und war doch eigentlich nur mit seinem Hund draußen.
Wir fuhren also einfach wieder zum gleichen Platz wie schon am Vortag und gönnten uns dort noch ein Stündchen.
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Im Laufe des Tages gesellte sich dann im üblichen Wohlfühlabstand noch zwei weitere offensichtliche Backpackerfahrzeuge zu uns. Die zwei Mädels und der Kerl unterhielten sich deutsch und so gesellten wir uns zu ihnen und quatschten ein bisschen. Zumindest die beiden Mädels waren auch unterwegs nach Norden und suchten „eigentlich“ noch dringender einen Job als wir. Der Typ, den sie in Perth kennenlernten, hatte sich dann einfach mit eingeklingt, wollte nach Kalbarri aber eigentlich wieder zurück nach Süden. Jedenfalls warteten die drei auch einfach nur auf schönes Wetter. Mit neuer Gesellschaft war das nun nicht mehr ganz so langwierig.
Am Nachmittag kam dann ein Mann zum Parkplatz. Anfangs dachten wir, er wolle nur mit seinem Hund Gassi gehen. Doch weit gefehlt: Als er zu sprechen begann und meinte, wir würden ihm zu nah an „irgendwas“ parken, erkannte ich doch den Typ von heute morgen wieder. Er so noch heruntergekommener aus als schon früh in der Dämmerung. Naja, er schien prinzipiell etwas gegen Backpacker zu haben. Da wir aber nix verbotenes taten und auch niemanden störten – es war ja auch keiner da ausser ihm – parkten wir die Fahrzeuge alle um etwa eineinhalb Meter um. Er grummelte rum und ging von dannen. Naja, so viel zum spannenden heutigen Tag 🙂
Alle gemeinsam suchten wir einen Platz zum pennen … und hofften wieder auf Wetter Wetter Wetter.
Tag 3 – 15.05.2011
Und siehe da: Sonne! Zwar noch zwischen ein paar Wolken, aber immerhin. Wir gaben den Wolken noch etwas Zeit sich zu verziehen und nutzten diese zum Duschen. Noch vor dem Mittag verabschiedeten wir uns dann von den anderen, die noch nicht ganz fertig waren, und machten uns endlich auf den Weg.
Nach kaum mehr als einer viertel Stunde bogen wir zur Einfahrt in den Kalbarri National Park ab. 22km Sandstraße lagen vor uns. Eigentlich nichts Aussergewöhnliches aber der Zustand dieses … ähm … Weges spottete allem, was sich auch nur im entferntesten an Straße erinnert.
Die sogenannten Corrugations, im Deutschen am besten mit Wellblech zu bezeichnen, waren sooo tief, das bei normalem Tempo JEDES Auto wortwörtlich zerrüttelt werden würde. Die meisten anderen dort versuchten dies zu verhindern, indem sie Schritttempo fuhren. Aber 20km bei etwa 5km/h heißt etwa 4 Stunden unterwegs zu sein … für eine Richtung. Die Lösung lag also auf der Hand … schneller als normales Tempo fahren. Wir probierten es also mit 70 bis 80km/h und siehe da, es funktionierte. Die unzähligen Bodenwellen wurden praktisch übersprungen. Es vibrierte zwar dennoch gehörig und entspanntes fahren sieht anders aus, aber nach etwa 20 min Fahrt kamen wir am ersten Parkplatz an und begaben uns auf den kurzen Weg zum ersten Aussichtspunkt.
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Im Kalbarri National Parks schlängelt sich der Murchison River, der sich auf einer Länge von 80 km eine rot-hellrot gestreifte Schlucht zur Steilküste des Indischen Ozeans geschnitten hat.
Der Ausblick war toll und das Wetter spielte mit. Wir saßen ein bissel an den Klippen und genossen die Sonne und den angenehmen Wind. Später ging es zunächst mit dem Auto weiter zum Parkplatz in der Nähe des bekanntesten Punkts im National Park. Ein paar hundert Meter zu Fuß und man stand am Natures Window.
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Als wir ankamen war noch gut Begängnis, aber das legte sich zum Glück recht schnell … klar, wenn man wieder 4 Stunden für den Rückweg einplanen muss 😉 Nun hatten wir den steinernen Bogen also erstmal für uns und nutzen die Gelegenheit für ein paar Posing-Fotos. Einer Informationstafel entnahmen wir, dass es einen etwa 8km Rundwanderweg entlang des Flusses gab und wir entschieden uns natürlich, diesen zu gehen.
Er führte zuerst am Rand der Schlucht entlang und bot einen guten Blick in alle Richtungen. Später dann ging es hinunter zum Fluss, wo sich der Weg auf schmalen Felsvorsprüngen und zum Ende hin über das sandige Flussbett zog. Wir konnten ein paar Vögel und die sogenannten Western Grey Kangeroos beobachten. Letztere waren hauptsächlich mit fressen beschäftigt und ließen sich dabei auch nicht wirklich stören.
Einziger Wermutstropfen waren die unzähligen Fliegen, auf die uns viele Reisende weiter im Süden schon vorbereitet hatten. Penetrant versuchen die in Ohren, Nase und Augen zu Fliegen. Den größten Teil der Fliegen zog jedoch unser gelber Rucksack auf sich und machte es uns dafür erträglich.
3 Stunden waren wir unterwegs, bis wir wieder am Auto ankamen. Nach einer kleinen Imbisspause fuhren wir noch einen weiteren Lookout an, bevor wir uns für den Weg zur asphaltierten Straße wieder auf die Rüttelpiste begaben. Etwas abseits der Straße fanden wir pünktlich zur Dämmerung einen großen Platz, der wahrscheinlich hin und wieder als Halde dient, und machten uns fertig für die Nacht.
Tag 4 – 16.05.2011
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Nur wenige Kilometer weiter steuerten wir am nächsten Morgen ein letztes Mal den Kalbarri National Park an und hatten ein Frühstück mit Blick auf den Murchison River. Zu dem Parkplatz heute führte ein asphaltierte Straße und so fanden sich recht schnell einige Backpacker mehr als gestern ein. Alle mit der gleichen Idee 🙂
Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang wollten wir dann noch einige Kilometer schaffen und machten uns auf den Weg in Richtung Shark Bay …
Tag 1 – 16.05.2011
Vom Kalbarri National Park losgefahren, erreichten wir am Nachmittag den Abzweig zum UNESCO-Welterbe „Shark Bay“. Wir waren sehr gespannt und auch das Wetter ließ nichts zu wünschen übrig.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch karge Landschaften, die hin und wieder durch den Blick auf türkisfarbenes Wasser aufgelockert wurden, erreichten wir einen ersten sehr sehr sehenswerten Flecken Erde.
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Der Shell Beach, der von weitem betrachtet aussieht wie jeder andere schöne Strand auch, zeigt seine Besonderheit erst bei genauerem Hinsehen bzw. beim begehen. Anstatt auf Sand läuft man hier auf unzähligen kleinen weißen und beigen Muscheln und das piekst schon ganz schön an den Fußsohlen 🙂 Aus Neugier begannen wir kurz etwas in die Tiefe zu buddeln, aber auch da war kein Sand in Sicht. Der ganze Küstenabschnitt bestand einzig und allein aus Muscheln … und so lag der Name Muschelstrand, also Shell Beach, natürlich auf der Hand bzw. unter den Füßen. Wir waren fasziniert und gingen eine ganze Weile im und am Wasser spazieren.
Kaum wieder im TiDo und wieder auf der Straße unterwegs erspähten wir nur wenige Kilometer weiter schon die nächste Bucht, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zog:
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Eine Landzunge, hier wieder aus Sand, zog sich mehrere hundert Meter weit ins unglaublich klare Wasser. Also wieder raus aus der Bude und auf zum Wasser. Es war sooo toll, dass es eigentlich kaum zu beschreiben ist. Man steht im Wasser und da ist kein Sand der aufwirbelt, kein Schlamm der das warme Wasser trübt. Dazu die Sonne, weiter hinten am Himmel die dunklen Wolken aus denen es regnete und all das praktisch für uns allein. Es war einfach Perfekt!
Da es verteilt auf Shark Bay verschiedene Stellen gab, die direkt am Wasser lagen und an denen Camping erlaubt und sogar kostenlos war, fuhren wir noch etwas weiter zu einem dieser Plätze an der Whalebone Bay. Dort fanden sich am späten Nachmittag natürlich noch andere geldbewusste Reisende ein, darunter auch recht viele Australier. Die Leute verteilten sich jedoch sehr gut auf den großen Bereich und so hockte keiner auf den anderen, wie z.B. auf einem eingezäunten Campinplatz.
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Wir fuhren einmal komplett durch den Bereich und schauten nach einem geeigneten Platz, sahen aber dann einen schmalen und steinigen Pfad, der etwas weg vom Camp auf einen einen kleinen Hügel führte. Unter teils wohlwollend-neidischen Blicken der Van- und Wohnmobilfahrer fuhren wir also den Hang hinauf und siehe da … keiner da. Dafür aber eine Stelle ganz für uns allein mit Blick aufs Meer. Einfach nur Abhängen und nix-tun war nun angesagt. Es vor allem interessant zu beobachten, wie sich die Regenwolken entwickelten, die schon den ganzen Tag gemütlich um uns herumzogen. Als wir dann zur Dämmerung zu Abend aßen, ergab diesen Wetterschauspiel ein besonders schönes Bild …
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Tag 2 – 17.05.2011
Neuer Tag, neues Ziel. Nach einem Versorgungsstop in Denham, dem einzigen richtigen Ort in der Gegend, ging es zu einem der bekanntesten Anlaufpunkte auf Shark Bay, dem Monkey Mia Resort.
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Hauptattraktion hier sind neben der tollen Küste eine Gruppe von großen Tümmlern. Dies hat seinen Ursprung in den 60er Jahren, als Fischer begannen, die sporadisch vorbeis- chwimmenden Delphine mit Fischabfällen zu füttern. Die Tiere gewöhnten sich daran und begannen täglich zu ähnlichen Zeiten an diese Stelle zurück zu kommen. Das sprach sich rum und immer mehr Schaulustige wollten den Fütterungen beiwohnen. Mittlerweile wird dieses Ereignis touristisch sehr erfolgreich vermarktet und die Touristen selbst dürfen den Delphine Fisch reichen. Kontrolliert und betreut wird das Spektakel, die Station und die angrenzende Ferienanlage durch die westaustralischen Ranger. U.a. wird dafür gesorgt, den Delphinen nicht sooo viel zu verfüttern, dass diese ihren natürlichen Jagd- und Nahrungssuchinstinkt verlieren.
Als wir ankamen und die noch humane Park- und Eintrittsgebühr gezahlt hatte, begaben wir uns gleich zum entsprechenden Strandabschnitt. Allerdings waren wir heute etwas zu spät, da die letzte der üblichen 3 Fütterungen des Tages schon beendet war. Schade, aber was solls. Kommen wir also morgen wieder.
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Wie überlegten uns also nun, was wir mit dem restlichen Tag anfangen sollten und entschieden uns, ein Kajak zu mieten und ein bisschen über das angrenzende Riff zu paddeln. Der Typ, der die Boote vergab, hatte scheinbar einen guten Tag und bot uns das Ding für den ganzen Tag zum Preis für 2 Stunden an … wie praktisch. Wahrscheinlich machte er uns aber einen so guten Preis, weil keine Saison war und er zumindest an diesem Tag noch kein einziges Kajak vermietet hatte. Egal! Nach kurzer Eingewöhnungsphase ging es zumindest technisch ganz gut voran. Allerdings merkten wir schnell, dass wir diese spezielle Art von Bewegung einfach nicht gewohnt waren. Wir machten dennoch nicht schlapp und schipperten gemütlich an der Küste entlang. Ab und zu legten wir am Strand an und ruhten uns bei Wasser- und Sonnenbädern etwas aus, bevor es weiter ging.
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Wir konnten sogar einige interessante Tieren beboachten. Ein paar mal kreisten Riffhaie (ca. 1,5m Länge) um uns herum und auch Wasserschildkröten konnten wir sehen. Wir paddelten bis der Strand zu roten Klippen wurde und von dort aus ging es dann langsam wieder zurück zum Resort.
Auf dem Rückweg passierten wir noch eine Perlenfarm. Zu sehen war von der aber nur ein Haus auf Stelzen, denn Schilder wiesen darauf hin, dass näher heranfahren nicht gestattet ist.
Mittlerweile wurden unsere Arme immer schwerer, Zeit also das Boot wieder zurück zu geben. Als wir am Strand des Resorts anlegten, konnten wir einige der Delphine beobachten und freuten uns dabei gleich auf morgen.
Nach einer warmen Dusche in den sanitären Anlagen der Ferienanlage fuhren wir für die heutige Nacht zum Eagle Bluff auf einen weiteren der kostenlosen Übernachtungsplätze.
Tag 3 – 18.05.2011
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Sehr früh auf den Beinen wollten wir heute überpünktlich in Monkey Mia sein. Dort angekommen brachten wir den Zeitplan für die heutigen Fütterungen in Erfahrung. Zur ersten hatten wir noch über einen halbe Stunde Zeit und genossen die morgentliche Ruhe am Strand. Die Sonne war noch recht tief und das Meer spiegelglatt. Insgesammt eine tolle Stimmung!
Als der ausgeschriebene Zeitpunkt näher rückte versammelten sich langsam noch weitere Leute, allerdings nicht annähernd so viel, wie wir erwartet hatten. Als es dann los ging waren es wahrscheinlich nicht mal 20 Personen, die den 3 Ranger-Damen und ein paar freiwilligen Helfern gegenüber standen. Die Leiterin bat die Gäste zunächst, nicht unaufgefordert mit den Füßen ins Wasser zu kommen, um die Tiere nicht unnötig zu stressen. Anschließend kamen eine Menge an Ausführungen zur Geschichte der Station und zu den Delphinen selbst. Während wir alle auf die Delphine warteten, berichtete Sie über die Größe der Gruppe und die verwandschaftlichen Verhältnisse zwischen den Tieren. Es wurde erklärt, wie die Delphine heißen und unterschieden werden. Schon während der letzten Sätze konnte man die ersten im flachen Wasser in ca. 15 bis 20m Entfernung herumtollen sehen. Nur wenig später schwammen sie direkt um die Beine der Ranger und Helfer, die kaum 3m von uns im nicht einmal knietiefen Wasser standen. Sie pfiffen und quietschten, schienen aber ganz entspannt.
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Nun stand die Fütterung an. Es wurden 3 oder 4 Eimer mit Fisch gebracht und auf die Helfer verteilt. Die Ranger-Dame demonstrierte, wie der Fisch ins Wasser zu halten ist und dass man die Delphine nicht berühren solle. Die Spannung stieg, denn jetzt würden die ersten Personen für diese Runde der Fütterung ausgewählt werden. Alle Gäste standen still da und lächelten nett, denn keiner wollte unangenehm auffallen, jedoch ins Auge stechen. Und siehe da, Tim war unter den glücklichen.
Es lief ab, wie es zuvor erklärt wurde. Die Auserwählten begaben sich jeweils zu einem der Helfer ins Wasser und durften sich ein oder zwei Fische aus den Eimern nehmen. Die Delphine warteten dabei nach wie vor ganz ruhig im Wasser und stuppsten dabei hin und wieder leicht mit ihren Schnuten gegen die Waden. Als man den Fisch ins Wasser hielte, zogen sie ihn ganz langsam aus der Hand und fraßen ihn. Kurz darauf waren die echt niedlichen Tiere bereit für mehr und warteten auf den nächsten Fisch. Es war schon ein besonderes Erlebnis!
Nach etwa 10 Minuten war alles vorbei. Die Delphine schwammen wieder in etwas tieferes Wasser, blieben aber in Sichtweite, denn auch sie wussten natürlich, dass in etwa einer Stunde die nächste Runde anstand. Ihnen beim spielen und springen zuzusehen ließ die Zeit schnell vergehen und so war die Stunde ratz fatz um.
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Mittlerweile hatten sich einige Leute mehr aus dem Bett gequält und am Strand eingefunden. Der Ablauf war fast Wortwörtlich der gleiche wie noch am Morgen. Ich bin mir nicht sicher, woran es lag, aber bei der Wahl der Fütterer gehörte Tim erneut dazu. Er fragte die Ranger-Dame, ob er den Platz an mich, Doreen, abtreten dürfe und sie hatte natürlich nichts dagegen. Und so hatten wir letztendlich beide das Glück, nicht nur passiv, sondern direkt an dem Ereignis teilnehmen zu dürfen … 🙂
Wir warteten nicht auf die dritte Fütterung, obwohl Tim ja wahrscheinlich wieder gewählt worden wäre. Nicht weit vom Resort begann der Francois Peron National Park, der den kompletten nördlichen Teil der Halbinsel umfasste. Der Tag war noch jung und so statteten wir ihm einen Besuch ab. Nicht weit vom Eingang hieß es rechts ranfahren und Reifendruck senken, da ab hier ausschließlich auf sehr weichem Sand gefahren wird. Günstig war, dass hier eine Kompressoranlage zur Verfügung gestellt wurde, um beim Verlassen des Parks die Reifen wieder auf Straßendruck zu bringen. Die Sandpisten waren einspurig und gut einzusehen. Mit ordentlich Tempo und noch mehr Spaß ging es also durch die Dünen. Auf der Karte hatten wir uns schon ein Lagune als Ziel rausgepickt. Wir stellten das Auto ab, spazierten ein Stück in die sandigen Hügel und ließen uns für 2 Stunden an einer Stelle mit Blick nieder, um nach dem aufregenden 🙂 Vormittag in der Sonne zu entspannen.
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Für den späten Nachmittag, den Abend und die Nacht wählten wir auch heute wieder einen der schon erwähnten kostenlosen Plätze. Wobei, eigentlich sind wir von dem aus sooo weit in die Botanic gefahren, dass wir letztendlich nicht mehr wirklich dort zu finden waren. Wie auch immer, wir hatten erneut eine coole Stelle direkt am Wasser und keine Nachbarn in Sicht …
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Tag 4 – 19.05.2011
Den Vormittag verbrachten wir noch ganz in Ruhe an unserer Campingstelle. Später verließen wir nach einem Abschiedsstop am Shell Beach die schöne Shark Bay in Richtung Highway, auf dem wir dann die Fahrt nach Carnarvon in Angriff nahmen. Carnarvon, dass wir – zum Glück – näher kennen lernen würden, sollte heute noch einige Überraschungen für uns bereit halten.